Findet Ihr es gut, dass nach öffentlicher Kritik die Bundesagentur für Arbeit nun die Werbebroschüren in arabischer Schrift für das Bürgergeld einstellt?
20 Stimmen
7 Antworten
Ich bin mir sicher, dass es sich nicht um Werbe-, sondern um Infobroschüren handelt.
Und wenn's die nicht mehr gibt, werden die Mitarbeiter von nun an jedem Antragsteller alles von 0 an erklären und übersetzen müssen. Aber es gibt ja ausreichend Fachkräfte, die kriegen das locker hin.
Aber man muss Verwaltungsfachkräfte nicht mit Dolmetschertätigkeiten beschäftigen. DAS ist grotesk.
Bekommen Deutsche eigentlich im Iran auch Bürgergeld-Broschüren auf Deutsch?
Wieder mal völlig sinnfreie Symbolpolitik! Populismus für den Stammtisch.
Den Pfad, den diese Regierung einschlägt, finde ich bedenklich. Vor allem, wenn parallel dazu noch nichts substanziell Sinnvolles für Deutschland erreicht wurde.
- Das Schuldenbremse-Reförmchen vor Amtsantritt war ein Anfang, aber wo bleibt die richtige Reform?
- Wo bleiben Reformen zu Krankenkasse, Pflegeversicherung, Rente?
- Wo bleibt der Bau-Turbo für bezahlbaren Wohnraum?
Was soll ständig der Käse mit "Bürgergeldbroschüren abschaffen" und "mehr Grenzkontrollen" und "ein paar hundert Leute nach Afghanistan abschieben" - inwiefern bringt das unser Land voran?
Es ist sinnvoll, dass dieser Schwachsinn ein Ende hat. Das bedeutet nicht, dass andere, noch bedeutendere Maßnahmen nicht auch umgesetzt werden sollten.
Wieso "Schwachsinn"? Das Bürgergeld ist nicht an die Staatsbürgerschaft gekoppelt. Ein Recht darauf haben arabischsprachige Menschen trotzdem. Ohne Infobroschüren kommt es nun zu längeren Wartezeiten auf dem Amt, wo irgendwelche Sachnearbeiter es den Leuten erklären müssen, deren Arbeit dadurch erschwert wird. Ein Schwachsinn sondersgleichen. Reine populistische Symbolpolitik die nichts besser macht, aber vieles schlechter.
Die Amtssprache ist Deutsch.
Wäre ja noch schöner, wenn mir in Dubai oder Katar auf deutsch das dortige Grundgehalt für alle angeboten würde. Einreise genügt.
Wer kommt, muss das in der Landessprache in Erfahrung bringen.
Warum gibt’s überhaupt werbebroschüren für Bürgergeld
Damit die Leute wissen wie die Ansprüche sind und ob sie anspruch auf Bürgergeld haben?
Damit Leute nicht hungernd auf der Straße landen, und Armutskriminalität entsteht, eventuell? Oder möchtest du bei uns Zustände wie in US-Ghettos, oder irgendwo in Südamerika?
Also, mal ehrlich, die Vorstellung, dass Werbebroschüren für Bürgergeld uns vor Zuständen wie in US-Ghettos oder südamerikanischen Favelas bewahren, ist doch wirklichkeitsfremd. Geht es hier wirklich um Hilfe oder eher um eine subtile Art der Ruhigstellung?
Die Annahme, dass ohne diese Broschüren Menschen hungernd auf der Straße landen und Armutskriminalität entsteht, ist eine Beleidigung für die Eigenverantwortung und den Erfindungsreichtum der Menschen. Stattdessen sollten wir uns fragen, ob diese Broschüren nicht eher eine Kultur der Abhängigkeit fördern. Sie suggerieren, dass der Staat die einzige Lösung ist, anstatt Menschen zu ermutigen, ihre eigenen Fähigkeiten zu nutzen und aktiv nach Wegen aus ihrer Situation zu suchen.
Und was die Armutskriminalität betrifft, so ist es naiv zu glauben, dass ein bisschen Bürgergeld die Ursachen dafür beseitigt. Kriminalität ist oft ein Symptom tieferliegender Probleme wie mangelnde Bildung, fehlende Perspektiven und soziale Ungleichheit. Statt also Broschüren zu verteilen, sollten wir in diese Bereiche investieren und echte Chancen schaffen.
Die Angst vor Zuständen wie in Ghettos oder Favelas ist verständlich, aber die Lösung liegt nicht in Almosen, sondern in der Förderung von Eigeninitiative, Bildung und einer Wirtschaft, die allen offensteht. Vielleicht sollten wir uns darauf konzentrieren, anstatt ineffektive Broschüren zu verteilen, die am Ende nur das Problem verschlimmern.
Wie kommst du überhaupt auf "Werbe"broschüre? Es waren Infoblätter. Ein Recht auf Bürgergeld haben arabischsprachige Menschen - je nach Kontext - trotzdem. Das Bürgergeld ist nicht an Staatsbürgerschaft oder Sprache gekoppelt.
Und doch, die Hauptaufgabe von Bürgergeld ist - neben Sicherung von Artikel 1 GG (Menschenwürde) - die Verhinderung von Obdachlosigkeit und Armutskriminalität. Es ist nicht "das bisschen Bürgergeld" - es ist das Recht auf eine Wohnung, Heizung, Kleidung, Essen, Trinken.
Um eben genau solche Zustände wie in Favelas zu vermeiden. Denn es ist für die Allgemeinheit viel günstiger, Bürgergeld zu finanzieren, als die volkswirtschaftlichen Schäden durch Armutskriminalität und Ghettoisierung (Polizei, Justizkosten, Alarmanlagen, Zäune, ggf. Bewaffnung, Diebstähle, Raubüberfälle etc.)
Es ist für unser Land billiger, einen Sozialstaat zu haben, als keinen. Vereinfacht gesagt.
Es waren keine Werbe sondern Informationsbroschüren.
Und es ist legitim ob, sie auf Arabisch ausgegeben wurden
Die Bundesagentur für Arbeit beschäftigt 100.000 Menschen. Das ist grotesk. An Personal mangelt es da nicht.