Fiktiver Spottstreit zwischen Martin Luther und Thomas Müntzer
Martin Luther:
„Oh Müntzer, du Rebell, mit deinen wütenden Reden,
Du schürst nur Unruhe, während ich die Wahrheit predigen.
Die Gnade Gottes ist es, die uns erlöst,
Nicht dein Aufstand, der nur Chaos und Zorn stößt.“
Thomas Müntzer:
„Luther, du sanfter Mönch, in deinem Turm gefangen,
Die Menschen hungern, während du nur von Glauben sangen.
Die Zeit der Reform ist nicht nur für die Gelehrten,
Wir müssen kämpfen, um die Unterdrückten zu erden.“
Martin Luther:
„Kämpfen? Mit Schwert und Feuer? Das ist nicht mein Weg,
Die Schrift allein ist unser Licht, das uns bewegt.
Die Freiheit des Glaubens, das ist mein Streben,
Doch dein Aufstand wird nur Leid und Tod ergeben.“
Thomas Müntzer:
„Du redest von Freiheit, doch bleibst du im Schatten,
Die Mächtigen lachen, während die Armen ermatten.
Ich rufe zum Aufstand, zur Befreiung der Massen,
Dein passives Glauben wird uns nicht mehr fassen.“
Martin Luther:
„Müntzer, du vergisst, dass der Zorn nicht siegt,
Die Liebe und der Frieden sind es, die uns wiegen.
Die Kirche reformieren, das ist mein Ziel,
Doch dein Weg des Krieges führt nur ins Exil.“
Thomas Müntzer:
„Und ich sage dir, Luther, die Zeit ist gekommen,
Die Menschen erheben sich, sie sind nicht mehr stumm.
Dein Glaube allein wird die Welt nicht verändern,
Wir müssen handeln, um die Ketten zu senden.“
Dieser Spottstreit zeigt die unterschiedlichen Ansichten von Luther, der auf die Schrift und den Glauben setzt, und Müntzer, der für soziale Gerechtigkeit und den Aufstand der Unterdrückten plädiert
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2 Antworten
Thomas Müntzer setzte auf Gewalt. Der Bauernschaft fehlte eine politische Führung. Die konnte Thomas Müntzer nicht übernehmen.
1789 - die französische Revolution hatte auch ihre blutige Phase. Da bestimmte die Guillotine den Herrschaftsanspruch der Jakobiner.
1917 - die russische Revolution installierte ein gewalttätiges, kommunistisches System das 80 Jahre bestand.
Das sind die Schattenseiten von Revolutionen.
1914 setzte das deutsche Kaiserreich auch auf die Karte der Gewalt, was das Ende der Monarchie bedeutete.
LA
Die Reime nach dem Schema "Reim dich oder ich fress dich":
" [...] wütenden Reden,
Du schürst nur Unruhe, während ich die Wahrheit predigen.
Luther, du sanfter Mönch, in deinem Turm gefangen,
Die Menschen hungern, während du nur von Glauben sangen."
gefallen mir nicht besonders. Aber beide sind für eine gute Sache eingetreten.
Dass sie gegeneinander standen, ist deshalb nahezu tragisch.
Aber Glaube und soziale Gerechtigkeit sind Werte, für die sie (aus ihrer Sicht) keine Kompromisse eingehen konnten. Wenn man damit vergleicht, dass wir uns über die Coronamaßnahmen so gestritten haben (und manche darüber Beruf und/oder Altersversorgung entzogen wurde) oder dass wir jetzt über die Zahl der Geschlechter und die angemessenen Pronomina streiten, wie sind wir intolerant geworden!
Freilich, von heute aus gesehen ist der Abendmahlsstreit zwischen Luther und Zwingli in Marburg (das ist oder das bedeutet mein Leib) für die meisten genauso lächerlich.