Esst Ihr abseits des eigenen Herdes nur plantbased?
Die Antwort auf Grausamkeit in der Tierproduktion ist oft: in meinem Land gibt es gute Gesetze und Landwirte, den "Bauern um die Ecke", mit den glücklichen Tieren bei Weideschuss/Hausschlachtung, immer leidfrei. Andere sagen, sie äßen nur Wildfleisch.
Wenn das auch Eure Antwort ist, könnt ihr ja abseits des eigenen Herdes praktisch keine Tierprodukte konsumieren. Konsumprodukte, wie Schoki oder Konditorschnitten, ohne "vegan"-Label verböten sich auch. Lebt wirklich irgendwer von Euch so?
27 Stimmen
9 Antworten
Ich bin ein Mensch, ein Omnivore.
Ich esse FLEISCH weil ich dies will und es mir schmeckt.
Und habe ein völlig reines Gewissen dabei.
Ich habe auch selbst geschlachtet, ausgenommen, zubereitet und meine Frau und meine Kinder haben mit Genuß unsere Laufgänse, Hühner und Karnickel gegessen.
Wie du dir wahrscheinlich eh schon selbst denken kannst, ist das Argument, man würde ja nur das Fleisch von glücklichen Tieren vom regionalen Bauern essen, eher eine Beruhigungspille für das eigene Gewissen oder um sich gegenüber den moralisch überlegenen Vegetariern und Veganern in Diskussionen keine allzu große Blöße geben zu müssen.
Da sind mir die Leute, die ehrlich dazu stehen, dass sie das Tierleid hinnehmen, weil es ihnen einfach zu gut schmeckt, lieber.
Ich bezog mich eher auf moderate Vegetarier und Veganer, keine allzu radikalen, die einen regelrechten Menschenhass aufweisen. Grundsätzlich finde ich es schon moralisch höherstehend, wenn man zur Vermeidung von Tierleid seine Ernährung umstellt. Das erfordert eine Einschränkung bei einem selbst zum Wohle eines anderen Lebewesens.
Moralisch zwischen Mensch und Nichtmensch keinen Unterschied zu machen, weil du einfach beide mit höchstem Respekt behandelst, ist... weshalb moralisch verwahrlost?
Weil Menschen dann, wenn man es ernst nehmen werde, abgewertet werden. Ist Dir das Leben eines menschn so viel wert wie das Leben einer Ratte oder Kakerlake?
Solange man vegane Phrasen drischt, klingt das so lieb und emphatisch: "Für mich haben Tiere denselben Stellen wert wie Menschen!"
Spielt man das durch z. B. nhand der "Brennendes-Haus-Problematik, trifft ein das Grauen, wenn dan jemand doch eher das Aquarium mit 10 Guppies als das Baby retten würde, weil 10 Leben gegen 1.
Du weißt aber schon, dass die "Brennendes-Haus-Problematik" unter die sogenannten "moralischen Dilemmata" fällt, also Situationen, die ethisch nicht einfach zu entscheiden sind?
Ich weiß, dass für Menschen, die Tiere und ihr Leben und Leiden geringschätzen, die Vorstellung, dass andere das nicht tun, unbehaglich ist, und sie deshalb diesen Gedanken zurückweisen und verteufeln, und zur Begründung ihrer Ablehnung hypothetische Geschichten erdenken und sich selbst dann erzählen, wie diese Menschen in ihnen wohl reagierten, diese Menschen, deren Beweggründe sie weder teilen, noch begreifen. Zu viele Selbstverständlichkeiten im eigenen tierverachtenden Alltag wären sonst plötzlich nicht mehr selbstverständlich, das wäre einfach viel zu unbequem.
Wieviel Wert hat ein Leben? Welche Metrik benutzt du, um das zu bemessen? Wenn es eine gibt, verrat sie mir gerne. Wenn es keine gibt, wie willst du dann begründen, dass das eine Leben mehr wert ist, das andere weniger? Das geht nur willkürlich. Machen Menschen, ich weiß, und machten es schon immer. Bei anderen Menschen heißt das Nationalismus oder Rassismus. Bei anderen Spezies ist es Speziesismus. Es sind nur verschiedene Worte für das vereinende Prinzip: es ist Willkür, ob dem Recht des Stärkeren.
Wenn es für jemanden nicht einfach zu entscheiden ist, ob er 10 Guppies oder ein Baby rettet, trifft ihn meine volle Verachtung.
Siehst Du, Du formulierts zZeile um Zeile, um die Bedeutung er Aussage "Menschenleben gleich Tierleben" zu verschleiern.
Man kann es auf den Punkt bringen und dann ist die Entscheidung ganz einfach.
Ich würde auch das Baby retten. Es ist ein Dilemma, da bin ich ethisch fein raus. Die praktische Entscheidung und die Gefühlsnähe zu meiner Spezies dürfte ich also problemlos walten lassen. Kannst Du auch ohne Heranziehen eines Dilemmas die Verwahrlosung begründen, die Du Nicht-Speziesisten zuschreibst?
Wer nachdenken muss, ob er ein Tier oder einen Menschen rettet, hat moralische Werte, die mit meinen nicht kompatibel sind. Menschliches Leben hat Vorrang.
Wer das in Frage stellt, hat seine Lektion aus dem III. Reich nicht gelernt und versteht auch nicht, was Art. 1 GG unter der "Würde des Menschen" versteht.
Die Würde des Menschen verbietet die Herabstufung des menschlichen Lebens durch Glechsetzung mit dem Leben von Tieren.
Also kriegst Du es ohne Dilemma und Festhalten an Deiner fiktiven Geschichte nicht hin. Könnte Dir zu denken geben.
Hab noch nen schönen Tag!
Ich verstecke mich nicht hinter leeren Worthülsen. Mensch hat immer Vorrang.
Dieser "ich kaufe ja nur Fleisch vom lokalen Bauern"-Spruch ist in praktisch allen Fällen gelogen. So einfach ist das.
Wenn 2-3x im Jahr Auswärts essen den Rest des Jahres zur Lüge machr dann ist das wohl so.
Nee, Leute die so was behaupten lügen generell meistens. Die kaufen ihr Fleisch im Supermarkt.
Oh, wie schön das dir das die allwissende Müllkippe erzählt hat - oder wars der Kaffeesatz?
Tatsächlich kaufe ich seit 1998 von den hiesigen Erzeugern / Jägern wenns um Fleisch, Eier, teils auch Milchprodukte geht. Oft nehme ich dann direkt einen größeren Batzen ab und mache es dann zuhause in Portionen küchenfertig. Auf dei Art bleibt es einigermaßen bezahlbar denn das ist klar: Wer sich den Luxus gönnen will, solche Produkte zu kaufen muss tiefer in die Tasche greifen. dafür spare ich anderswo, habe z.B. keine Abos für Medien und kaufe selten neue Kleidung.
Aber das passt natürlich nicht in deine Veganer gut, alle anderen böse Weltsicht. war ja klar.
Das mag sein, dass du das machst. Glaube ich dir auch.
Nur behaupten sehr viele Leute, sie würden "nur vom lokalen Bauern" oder "dem Metzger des Vertrauens" bla bla kaufen. Wenn dem so wäre, dann gäbe es gar keinen Markt für das Billigfleisch im Supermarkt und die angeblich von all diesen Leuten besuchten Produzenten könnten gar nicht so viel produzieren, wie ihre Kunden nachfragen.
Es ist in den meisten Fällen einfach nur eine Ausrede.
Ich bin kein Veganer.
Das mag sein, das ich inzwischen reservieren muss , manchmal Monate vorher, zeigt aber auch das es deutlich mehr Abnehmer gibt als früher.
Damals wurde ich für meinen Ökofimmel ausgelacht, heute rennen denen die Hipster udn solche die es gern wären die Bude ein
Man kann nur sein Bestes tun, sonst wären auch alle Supermarktprodukte raus, auch die veganen weil die aus nicht nachhaltiger Landwirtschaft stammen können die ich ebenso wenig gern unterstütze wie Intensivhaltung bei Tieren.
Dann hat man ein "tolles" veganes Gericht und dafür wurden irgendwo X ha Land mit Kunstdünger zur Wüste gemacht oder Kleinbauern hat man das Wasser abgegraben, es wurden absurde Mengen Pestizide verteilt etc. Davon mal ganz abgesehen, das es hochverarbeitet ist. Naja, die Tiere, die da massenhaft streben haben eben meistens keine niedlichen, werbewirksamen Kulleraugen.
Das "Argument" wenn man 2x im Jahr ausgeht und dort Fleisch isst könnte man sich den Rest der Zeit auch alles an Tierwohlbestreben stecken weil man es eh nicht ehrlich meint ist etwas albern.
Ist es das? Wir haben natürlich keine Erhebungen, aber...
Doch, wir haben sie schon. Die Konsumzahlen an Fleisch stehen im Fleischatlas, und das Weidefleisch hat am Markt keinen signifikanten Anteil. Es kommt praktisch nicht vor. In den Argumenten der Menschen, die für ihren Konsum sprechen, in den Gesprächen insbesondere in SocialMedia (kaum im realen Leben), wird es aber immer wieder genannt.
Ich denke, die Menschen nutzen diese gedankliche Möglichkeit, um sich selbst eine Konsumrealität vorzumachen, die in Wahrheit gar nicht die ihre ist. Wie komme ich darauf? Ich habe es selbst so gemacht, bis ich 1997 aufhörte, Fleisch zu essen, und ich habe es selbst so gemacht, bis ich 2014 entschied, vegan zu leben. Ich denke, solches Verhalten ist ganz menschlich.
Wenn du dir in die Tasche lügst tun das also alle, weil die Leute im Internet lügen. Ganz besonders dann wenn sie etwas tun was du nicht hinbekommen hast und das seit vielen jahren durchziehen.
Natürlich essen die meisten Omnis Fleisch aus dem Supermarkt oder Discouter, die werden sich aber auch eher selten darüber auslassen.
Nur wenns hochgegriffen ist 3% der Deutschen leben vegan aber man könnte durch ihre Präsenz und ihr Mitteilungsbedürfnis vermuten, es wären mindestens 50%. Lügen die jetzt auch alle?
Wie stehts bei den Vegetariern, noch immer deutlich unter 20%. Die essen ja Tierprodukte, es entsteht Fleisch durch sie aber sie wollen das lieber nur verfüttern oder vernichten, was anders undurchdacht ist - kaufen diealle beim ausgesuchten Laden? Nope.
Aber nur Omnis labern rum. ja. sicher.
Isso. Vegan lebende Menschen brauchen keine Ausreden mehr. Die sind raus aus dem grausamen Spiel.
Nein, die lügen sich vor, bessere Menschen zu sein weil sie statt dem Kalb die ganze Kulturlandschaft (Weide, Heide) töten wollen. Zu denken, das diese Flächen erhaöten bleiben würden wenn es keine Abnehmer füür das gewinndringende Vieh mehr gibt ist mehr als naiv.
aber es sind ja wiedermal nur Insekten, Amphibien, Reptilien und ein paar Wildtiere, nichts, was auf einem Spendenplakat angemessen traurig und erbärmlich schaut.
Es ist kein Problem, Tiere zu erhalten, wenn die Gesellschaft dazu bereit ist, sich das zu leisten. Die Schafherden auf den Deichen leben auch nicht nur davon, ausgebeutet zu werden, sondern erhalten Vergütungen von den Ländern.
Vegan lebende Menschen sind bessere Menschen, da kannst du alle vegan lebende Menschen fragen: bessere Menschen verglichen mit sich selbst, als sie noch nicht vegan lebten. Und mehr lässt sich nicht sagen, denn es gibt keine Metrik, um den Wert zweier verschiedener Menschen zu bemessen. Wenn das eine Lüge sein sollte, kannst Du es folglich jedenfalls nicht beurteilen.
Die Tierhaltung, insbesondere mit Blick auf ihre Flächennahme, ist der größte nachweisliche Treiber des Artensterbens, weil es der größte Treiber innerhalb der Landwirtschaft ist, welche als ganze die Schuld am Artensterben trägt. Vegan lebende Menschen tun hinsichtlich ihrer Konsumentscheidung also erheblich mehr für Insekten, Amphibien, Reptilien und andere Wildtiere, als Mischköstler.
mein veganes Ich war nicht besser als mein jetziges Ich, nur kränker. Ich HABE es ausprobiert und mein Körper hat es deutlich abgelehnt.
Ich finde es ja super, wenn Du versucht hast, vegan zu leben. Ich wundere mich, dass Du angesichts dessen jetzt so über den Veganismus sprichst, wie Du es tust, denn alles Wissen, das ich über die Tierwelt, die Tierindustrie und ihre Implikationen erworben habe, sollte sich nach einiger Zeit veganen Lebens auch Dir eröffnet haben. Vor allem aber, dass die Ablehnung von Grausamkeit und Ausbeutung ihren Impact auf dein Konsumverhalten als vegan lebender Mensch nur so weit zu entfalten braucht, wie möglich und praktikabel. Sollte es bei Dir also eine Resorptionsstörung o.ä. geben, die den begrenzten Konsum von Tierprodukten erforderlich machte, wäre das kein Grund für Dich, sie nicht im benötigten Maße zu konsumieren, und erst recht kein Grund, den Veganismus zurückzuweisen.
Hallo GWEckenberg,
Alles andere bedeutet, dass ich Mörder dafür bezahle, Leben auszulöschen!
MfG
LovePitbulls
Sind Veganer moralisch überlegen? Hardcore-Veganer, die ernsthaft keinen Unterschied zwischen Mensch und Tier machen, halte ich eher für moralisch verwahrlost.
Aber die meisten Veganer behaupten ja auch nur, dass für sie Mensch und Tier gleichwertig wären und handeln zumeist doch ethisch vertretbar.