Anpassungsprobleme?
Könntet ihr euch vorstellen, dass man Probleme hat, sich anzupassen, wenn man in einer Akademiker-Umfeld sozialiert wurde quasi als Sozial-Experiment mit Menschen aus niedrigeren Bildungsschicht längere Zeit auskommen soll?
8 Stimmen
7 Antworten
Nur weil jemand kein Akademiker ist, muss er nicht gleich "asozial" und ohne Bildung sein. Ein typisches Vorurteil einiger Vertreter der angeblichen Elite.
Wer interessiert ist, kann sich anpassen. Reduziert z. B. den Gebrauch von Fremdwörtern. In unserer Sprache haben wir viele entsprechende Wörter.
Ein "sozial Experiment" ist ein Wort, dass mich an "hartz aber herzlich" erinnert. Dort werden SGB II Empfänger in schrecklicher Weise vorgeführt.
Aber wie gesagt, es gibt mehr als zwei Schichten. Und auch die Nicht-Akademiker können intelligent und gebildet sein. Das erleben täglich Akademiker, die im Beruf mit Mitarbeitern oder Schülern oder Kunden oder Patienten zu tun haben.
Probleme gibt es nur wenn vom Elternhaus aus Berührungsängste mit vermeintlich wie auch immer schlechter gestellten Menschen eingetrichtert werden.
Ich könnte mir vorstellen, dass jemand solche Anpassungsprobleme hat. Geht es aber wirklich darum, was ich mir vorstellen könnte? Ich kann mir auch Elefanten mit Zebramuster vorstellen und zwar als Innenminister.
Lehrer haben dauernd Kontakt zu Menschen aus niedrigeren Bildungsschichten. Das gehört zu ihren Aufgaben. Ein "Sozial-Experiment" ist das nicht.
Hier auf GF diskutieren Leute aus unterschiedlichen Bildungsschichten. Dabei treffen Klugscheißer auf Interessierte, den Dunning-Kruger-Effekt auf Leute, die gerne helfen, Professoren auf Schulabbrecher. Wenn ich die Nutzerzahlen betrachte, funktioniert das ganz gut!
Vorstellen kann ich mir das also, in Einzelfällen treten auch Probleme auf. Üblicher ist es aber, dass Menschen flexibel sind und die Fähigkeit nutzen zu helfen, wo es benötigt wird und sich zu ergänzen: Menschen besitzen eine Inkompetenz-Kompensationskompetenz.
Die Familie meiner Ex war genau dieses Sozial-Experiment und ich kann dir sagen, es ist kein Spaß, den ganzen Tag Sätze zu hören wie "Ja, das macht man einfach so weil mans immer schon so gemacht hat." oder "Das kenn ich nicht, das mag ich nicht!" oder "Bleib mir weg mit Sushi, die essen dort auch Hunde, wusstest du das nicht!?"
Ich glaube das ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
Hallo shannaya!
Du bist das soziale Exotikum, dem die anderen möglicherweise gegenübersitzen müssen, ob sie wollen oder nicht.
Warum diese arrogante Einordnung? Bildungsunterschiede hat sie niemand vorgeburtlich ausgesucht.
Die Privilegierten können lernen, sich den weniger Privilegierten Hilfe bietend zur Seite stellen. Auch ein voneinander Lernen ist möglich, allerdings nur, wenn keine Überheblichkeit im Spiel ist.
gufrastella
Naja, jetzt hast du das Problem ja nicht mehr :D