Angeblich arbeiten zweidrittel der Syrer in Deutschland nicht. Waran liegt das eurer Meinung nach hauptsächlich?
25 Stimmen
Angeblich? Wer behauptet das denn?
Friedrich Merz.
12 Antworten
30% der Menschen aus Syrien sind überhaupt nicht in dem Alter, was für die Beschäftigungsquote berücksichtigt wird. Bedeutet, sie sind unter 15 oder über 64 Jahre alt.
Von den 2/3 nicht erwerbstätiger Syrer sind die Hälfte also einfach mal Kinder oder Menschen im Rentenalter (vermutlich überwiegend erstere). Willst du also Kinderarbeit einführen, um daran was zu ändern? Gartenbau statt Kindergarten?
Wenn diese ausgerechnet werden, liegt die Beschäftigungsquote von Menschen mit syrischer Staatsbürgerschaft bereits bei 42%, also mehr als einem Drittel. Und selbst darin stecken dann immer noch Menschen, die gar nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, also dort eigentlich gar nicht reingehören - weil sie in Elternzeit sind oder weil sie unter psychischen oder physischen Erkrankungen leiden, die einer Berufstätigkeit im Wege stehen.
Dass das "angeblich" so sei wie in deiner Frage formuliert, liegt also daran, dass diese Behauptung schlichtweg nicht stimmt und auf Annahmen beruht, die nichts mit der Realität zu tun haben.
Ja - und damit eine fremdenfeindliche, rassistische, faktisch falsche Äußerung getätigt.
Stimmt, und deswegen werde ich die widerliche CDU / CSU auch nicht wählen.
warum sollten sie auch. Die kriegen doch alles und etwas mehr.
Die Fachkenntnisse reichen zum großen Teil nicht einmal für die einfachsten Hiwi-Job aus.
Es werden in einem Industrieland nun mal keine Viehtreiber oder Knechte gebraucht.
Grüß Dich AusMeinemAlltag
Die Aussage, dass zwei Drittel der Syrer in Deutschland nicht arbeiten, wird oft diskutiert, ist jedoch stark kontextabhängig und sollte mit differenzierten Daten betrachtet werden.
Laut den Berichten der Bundesagentur für Arbeit und Statistiken von Forschungsinstituten wie dem IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) liegt die Erwerbsquote von Geflüchteten, darunter Syrer, anfangs deutlich unter der der einheimischen Bevölkerung, steigt aber mit der Aufenthaltsdauer an. Studien zeigen, dass etwa 50% der Geflüchteten nach 5 Jahren in Arbeit sind. Bei Syrern als einer großen Gruppe kann dies leicht variieren. Einige Zahlen, die eine Arbeitslosenquote von zwei Dritteln angeben, stammen oft aus älteren Berichten und berücksichtigen keine Fortschritte in der Integration.
Deutsch ist eine komplexe Sprache, und das Erlernen dauert Zeit. Viele Geflüchtete müssen zunächst Sprachkurse absolvieren, um überhaupt auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können. Viele Geflüchtete kommen ohne in Deutschland anerkannte Berufsabschlüsse oder mit Abschlüssen, die hier nicht ohne Weiteres einsetzbar sind. Zudem fehlen oft Dokumente zur Anerkennung.
In Syrien hatte eine große Zahl der Menschen Jobs in handwerklichen oder informellen Bereichen, die in Deutschland durch Zertifikate geregelt sind. Geflüchtete müssen oft langwierige Asylverfahren durchlaufen, bevor sie eine Arbeitserlaubnis erhalten. Diese Unsicherheit hemmt den Einstieg in den Arbeitsmarkt. Kriegserfahrungen, Traumata und Unsicherheiten über den Aufenthaltsstatus erschweren es, sich voll auf die Arbeitswelt zu konzentrieren. Ein großer Teil der Jobs in Deutschland wird über Netzwerke und Empfehlungen vermittelt. Geflüchteten fehlen diese oft, was den Zugang zu Arbeitsplätzen erschwert. Viele syrische Geflüchtete sind in Deutschland mit ihren Familien. Frauen arbeiten seltener, da sie oft traditionellere Rollenbilder vertreten oder keine Betreuungsmöglichkeiten für Kinder haben.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es viele Fortschritte:
Syrer stellen unter den Geflüchteten die größte Gruppe, die an Deutschkursen und Weiterbildungen teilnimmt. Insbesondere jüngere Menschen integrieren sich zunehmend in den Arbeitsmarkt, oft durch Ausbildungsprogramme oder duale Bildung. Zudem gibt es eine steigende Zahl von Selbstständigen unter den syrischen Geflüchteten.
Die Behauptung, „zwei Drittel arbeiten nicht“, ist verzerrend. Sie berücksichtigt nicht, dass viele Syrer in Integrations- oder Weiterbildungsprogrammen sind. Teilweise wird nur auf sozialversicherungspflichtige Beschäftigung geschaut, während andere Formen von Arbeit (z. B. Minijobs) nicht einbezogen werden. Es wird nicht unterschieden zwischen „arbeitslos“ (ohne Beschäftigung, aber arbeitssuchend) und „nicht erwerbstätig“ (z. B. in Ausbildung oder Familienbetreuung).
Die Aussage hat insofern einen wahren Kern, da Syrer in den ersten Jahren nach ihrer Ankunft oft eine geringere Erwerbsquote haben als die einheimische Bevölkerung. Hauptgründe liegen in Sprachbarrieren, Qualifikationsunterschieden, bürokratischen Hürden und psychosozialen Belastungen. Allerdings zeigt die Entwicklung, dass diese Quote mit zunehmender Aufenthaltsdauer deutlich steigt.
Es ist wichtig, solche Aussagen im Kontext zu sehen, um ein vollständigeres Bild zu erhalten und Pauschalurteile zu vermeiden.
Parteimitglied bei Bündnis90/Die Grünen 🌻
Weil sie keine Lust haben, weil sie ungebildet sind und die Sprache nicht können. Das sind die Hauptgründe.
Friedrich Merz von der CDU hat das behauptet:
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=merz+zwei+drittel+der+syrer+arbeitet+nicht