Ab welchem alter sollte ein Kind lernen was der Tot bedeutet?
16 Stimmen
7 Antworten
Es ist eine Kenntnisnahme die in Phasen geschieht. Und sie geht einher mit der Kindlichen Phantasie und geistigen Reife.
Nehmen wir mal Kind und Haustier oder Kind und Großeltern.
Kind ist 2 Jahre alt:
Das Kind versteht das die Person oder das Tier nicht wiederkommt. Vielleicht versteht das Kind das eine Krankheit vor lag und das man eingeschlafen ist.
Kind ist 3-5 Jahre alt:
Das Kind versteht Krankheit absolut. Das Kind ist teilweise fasziniert vom Tod und hinterfragt auch manchmal ob diese oder jene Person oder Tier jetzt im Himmel ist oder ein Engel ist. Das Kind hat eine kindliche Vorstellung vom Tod. Die Person ist weg, existiert aber irgendwo und fliegt durch den Himmel. Das Kind akzeptiert das die Person/Tier nicht wieder kommt. Kinder führen den Tod von Tieren herbei um zu sehen was passiert: ZB Käfer sammeln, drauf treten oder anderweitig zerquetschen. Meistens ist das bei Kindern so um das sechste Lebensjahr herum so. Hier gehts nicht mehr darum, das das Tier im Himmel ist und da als Engel rumfliegt, sondern es sieht, das sein Verhalten Konsequenzen über Leben und Tod haben kann und wenn man etwas tot gemacht hat, dann kann man es nicht mehr heile machen. Das Kind versteht bekommt ab jetzt auch einen Sinn für eigene gefahren und es handelt weniger Kopflos und sieht gefahren. Auch gibt das Kind dem Erzieher weiter, wenn andere Kinder Blödsinn machen und sich in Gefahr bringen, zB wenn eins der Kinder in der Kita über den Zaun klettern will. Es erkennt Gefahren und lernt selber einzuschätzen wie weit es gehen kann, ohne das es sich sehr verletzt. Es versteht, Verletzung macht Aua, Verletzung macht Wunde und Wunde kann so dolle Bluten das man stirbt. Der Tote schwirrt zwar gedanklich noch im Himmel, aber es wird immer mehr erkennbar, beim Kind, dass sich die Dinge anders verhalten können.
Kind ist 6-10 Jahre alt:
Das Kind versteht jetzt den Tod und ist auch fähig, zu trauern. Die Trauer ist echt, weil das Kind versteht was passiert ist. Die Hoffnung dass da im Himmel noch ein Mensch fliegt ist anfangs noch vorhanden. Auch bei Tieren, die sog. Regebenbogenbrücke ist geistig noch vorhanden, diese Ideen (sofern die Familie nicht religiös ist) werden bis zum 10. Lebensjahr verschwinden. Das Kind kann dann mit dem 10. Lebensjahr verstehen was der Tod ist. Versteht aber, aufgrund mangelnder Kenntnisse, die Schwere des Todes nicht.
Kind ist 10+ Jahre alt:
Das Kind versteht den Tod voll und ganz in allen Konsequenzen. Allerdings lernt es jetzt so richtig, wie es zum Tod kommen kann. Es lernt mit weiterem Verständnis unterschiedliche Arten von Tod kennen. Krankheit, Gewalt, Krieg, Unfälle..... das alles erfährt das Kind jetzt durch Familie, Freunde, Internet, TV oder Kino.
Ab jetzt sollte man das Kind auch nicht mehr schützen, falls ein Tod in der Familie vorhanden ist, oder beim Tier. Das Kind will wissen was passiert ist und will auch aktiv trauern.
Wovor muss man sich hüten?
Dass man kleinen Kindern schon klar machen will, was der Tod ist. Man erzieht die Kinder nicht über den Tod, sondern man wartet, bis das Kind mit Fragen kommt oder bis das Kind die Gesprächsthemen in diese Thematik lenkt. Hier solle man auf jeden Fall warten bis das Kind von selbst kommt.
Auch wenn diese "absoluten Zahlen" für mich wirklich haltbar sind kann dem Ansatz inhaltlich voll zugestimmt werden. Besonders der Schlußsatz ist auch psychologischer Sicht entscheidend. Das ganze Thema sollte nicht lehrbuchhaft sondern anlass-bezogen erfolgen.
LG
Da gibt es kein bestimmtes alter, wir haben bei unserem Sohn es so gemacht.
Mein Sohn war 3 1/2 als mein Vater gestorben ist.
Als mein Vater gestorben ist habe wir ihn erklärt warum der Opa nicht mehr da ist und ihn den gesamten Prozess mitgenommen. Beim Bestatter hat er die Urne aussuchen dürfen, er meinte zwar das es sich um eine Vase handelt aber selbst meine Mutter fand seine Wahl perfekt.
Ob er es zu dem Zeitpunkt wirklich verstanden weiß ich nicht aber sein Spruch bei der Beisetzung da musste selbst meine Mutter lächeln.
Also wenn jemand aus der Familie stirbt, besonders wenn derjenige dem Kind Nahestand sollte man es auf alle Fälle mit einbeziehen.
Zumindest so grob, weil dass ist das Alter in dem viele die ersten Erfahrungen mit dem Tod machen...
Grundsätzlich dann, wenn das Kind mit der Frage nach dem Tod an die Eltern heran tritt. Das kann sehr früh (3 Jahre) oder auch später sein. Die beste Voraussetzung ist aber nur dann gegeben, wenn die Eltern sich selber intensiv mit dem Sterben und dem Danach befasst haben. Das ist aber wohl nur ganz selten der Fall. Mann müsste dem Kind erklären, dass der Mensch aus einem Köper, einer Seele und einem Geist besteht. Der Körper ist der Träger der Persönlichkeit, die aus Seele und Geist besteht und unsterblich ist. Diese Geistpersönlichkeit verlässt den Körper und kehrt zu Gott zurück, von wo sie auch gekommen ist. Der Körper hat dann seine Schuldigkeit getan und wird wieder zu Erde oder Asche. Allerdings glaube ich, dass die wenigsten Eltern diese Zusammenhänge, ihren Kindern, erklären können.
LG von Manfred
Wenn es geistig so weit ist und von der Entwicklung gut vorangeschritten ist.
Aber meistens lernt man das schon durch Social Media in irgendeiner Weise - war zumindest bei mir so.
Der richtige Tod, den man durch einen Bekannten/Familienkreis erfährt ist nochmal etwas anderes. Da gibt es für mich kein Alter, wo man das erlebt haben sollte. Je später, desto besser