Die besten Nutzer-Antworten redaktionell aufbereitet
Du willst Deinen Kindheitstraum vom Reiten als Erwachsener doch noch verwirklichen? Unser Artikel verrät Dir, ob es sich lohnt, im Erwachsenenalter noch das Reiten zu lernen, und was dabei zu beachten ist.
Sicherheit zählt: Welche Ausrüstung benötige ich als Reitanfänger?
Der Reitstall: So findest Du den Richtigen.
Reiten gilt als teurer Sport. Ganz von der Hand zu weisen ist dieses Vorurteil nicht. Denn natürlich muss der Unterhalt eines (Schul-)Pferdes finanziert werden und auch der Reitlehrer von etwas leben. Die Kosten, um das Reiten zumindest einmal auszuprobieren, sind aber überschaubar.
Die Nutzer der gutefrage Community kennen die Preisspannen für unterschiedliche Typen von Reitstunden und die Faktoren, die sich auf den Preis auswirken:
Tipp 2: Ein qualifizierter FN-Trainer hat einen anderen Preis als jemand ohne Trainerschein.
Tipp 3: Eine Reitstunde kostet in der Regel zwischen 10 und 40 €.
Tipp 4: Eine Longenstunde für Anfänger liegt bei ca. 15 bis 30 €.
Tipp 5: Gruppenstunden kosten zwischen 10 und 20 €,
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg: Der Einstieg in den Reitsport ist nicht ganz billig, kostet allerdings auch kein kleines Vermögen.
Mit einer oder besser zwei wöchentlichen Reitstunden müssen die Kosten für den Reitunterricht nicht unbedingt höher als zwischen ca. 50 und 200 € im Monat liegen.
Die tatsächlichen Kosten für das Reiten hängen von mehreren Faktoren ab:
Je intensiver die Betreuung, desto höher der Personalseinsatz und damit die Kosten: In einer zu Beginn notwendigen Longenstunde besteht ein 1-zu-1-Verhältnis zwischen Reitlehrer und Schüler. Hier beginnen die Preise ab ca. 15 € für eine halbe Stunde. An Einzelstunden nehmen bis zu drei Reiter teil, die sich die Kosten für den Reitlehrer zusätzlich zur Pferdemiete aufteilen. In Gruppenstunden reiten noch mehr Reiter mit. Deshalb sind hier Preise ab ca. 10-20 € inklusive Pferd möglich.
In Großstädten und ihrer direkten Umgebung ist das Reiten meist schon deshalb teurer als auf dem Land, weil die Kosten für die Pferdehaltung höher sind.
Qualifizierte Reitlehrer, die in einem von der FN (oder des OEPS in Österreich oder des SVPS in der Schweiz) als Ausbildungsbetrieb zertifizierten Reitstall arbeiten, rufen höhere Preise ab als Hobbyreitlehrer, deren Anfängerunterricht nicht schlecht sein muss.
In Reitvereinen, die über eigene Schulpferde verfügen, gelten noch einmal andere Preismodelle als in gewerblichen Reitställen: Es gibt einen Mitgliedsbeitrag und oft ein gewisses Maß an Arbeitsstunden, das vom Mitglied abzuleisten ist. Dafür sind die Reitstunden etwas günstiger.
Wenn Du noch gar nicht weißt, ob das Reiten die richtige Sportart für Dich ist, willst Du verständlicherweise noch nicht in teures Equipment investieren. Trotzdem benötigst Du eine Grundausrüstung, die auf dem Pferd bequem ist und bestimmten Sicherheitsaspekten gerecht wird.
Einige Nutzer aus unserer Community haben auch einmal mit dem Reiten angefangen und wissen, worauf es bei der Reitausrüstung für Anfänger ankommt. Sie geben Tipps:
Tipp 1: gut sitzender Reithelm – oft vom Reitstall gestellt – oder Fahrradhelm
Tipp 2: dehnbare Hose ohne Innennähte, z.B. Leggings; alternativ Jeans oder Sporthose
Tipp 3: eine günstige Reithose
Tipp 3: Schuhe mit mindestens 1 cm Absatz und hohem Schaft
Tipp 4: Reithandschuhe
Grundsätzlich gilt: Du kannst für die ersten Reitstunden auf jeden Fall improvisieren und musst nicht unbedingt vorher einkaufen gehen. Alle Gegenstände für Deine Reitausrüstung kannst Du aber auch gebraucht sehr günstig erwerben und so Deinen Komfort und Deine Sicherheit auf dem Pferd schon von der ersten Stunde an verbessern – die Entscheidung liegt bei Dir.
Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand beim Reiten ist ein optimal sitzender Reithelm. Nur er bietet im Falle eines Sturzes einen ausreichenden Schutz für Deinen Kopf. Mit der guten, alten Reitkappe, die häufig noch vor dem Reiter auf dem Boden gelandet ist, haben moderne Reithelme fast nur noch die ungefähre Optik gemeinsam.
In den meisten Reitställen, die Anfängerunterricht anbieten, kannst Du zunächst einen Reithelm leihen – aber nicht immer ist die passende Größe verfügbar.
Gebrauchte Reithelme sind so eine Sache: Du weißt nicht, ob der Helm bereits einen Sturz hinter sich und damit unsichtbare Mikrorisse hat. Deshalb solltest Du einen Reithelm immer im Neuzustand kaufen und nach einem Fall auf den Kopf ersetzen. Mit Preisen ab ca. 30 € liegen die Kosten kaum höher als für eine oder zwei Reitstunden.
Über Fahrradhelme beim Reiten scheiden sich die Geister: Natürlich ist ein Fahrradhelm grundsätzlich besser als gar kein Helm. Aber er wurde für eine andere Art von Stürzen konzipiert und ist auch weniger stabil. Insbesondere schützt er kaum beim Kontakt mit Pferdehufen. Daher kann es leichter zu gravierenden Kopfverletzungen kommen.
Das passende Schuhwerk solltest Du ebenfalls unter Sicherheitsaspekten auswählen: Reitstiefel und Stiefeletten haben immer einen kleinen Absatz von etwa einem Zentimeter Höhe und eine rutschfeste Sohle ohne großartiges Profil. Sie sind so beschaffen, dass kaum Gefahr besteht, zu tief in den Steigbügel zu rutschen und bei einem Sturz darin hängen zu bleiben. An diesen Kriterien solltest Du Dich orientieren, wenn Du die Schuhe für Deine erste Reitstunde auswählst. Wichtig ist auch ein hoher Schaft, der Schutz und Halt für den Knöchel bietet, und ebenfalls verhindert, dass der Schuh sich im Steigbügel verhaken kann.
Ergänzen kannst Du Deine Reitschuhe durch Chaps: Sie umschließen Unterschenkel und Knöchel und machen sie zu einer Einheit. Das Material bietet verbesserten Halt für die Schenkel am Pferd.
Die Hose, die Du zum Reiten trägst, sollte so eng sein, dass sie keine Falten wirft, und keine störenden Nähte auf der Innenseite der Beine aufweist. Gleichzeitig sollte sie so elastisch sein, dass sie eine ausreichende Bewegungsfreiheit bietet. Zur Not gehen zwar auch Jeans, aber sie sind keine besonders bequeme Wahl. Besser sind Leggings oder Sporthosen, welche die hier genannten Kriterien erfüllen.
Reithandschuhe sind nicht unbedingt erforderlich. Sie können aber Blasen an Deinen Händen vorbeugen und besseren Grip bieten. Oft bestehen die Zügel aus relativ rauem Gurtmaterial mit Stoppern aus Leder, die auf der Haut reiben. Manche Pferde für Anfänger neigen dazu, sich auf den Zügel zu legen oder den Kopf ruckartig zu bewegen – in diesem Fall ist das Reiten mit Handschuhen deutlich angenehmer.
Die Auswahl des richtigen Reitstalls spielt auch für erwachsene Reitanfänger eine große Rolle und die Unterschiede sind enorm. Wo bekommst Du eine qualifizierte Reitausbildung, in welchem Ambiente fühlst Du Dich wohl und welcher Reitstall bietet überhaupt Unterricht für Erwachsene an und verfügt über passende Schulpferde?
Tipp 1: Besuche öffentliche Veranstaltungen von Reitställen.
Tipp 2: Schaue bei einer Reitstunde zu.
Tipp 3: Nimm eine Probestunde.
Tipp 4: Die Pferde im Reitstall sollten gut gehalten und Korrektur geritten werden.
Tipp 5: Du kannst einen Trainer holen, der zu Dir und Deinem Pferd kommt.
Tipp 6: Der Reiterhof sollte in der Nähe liegen.
Tipp 7: Lass Dein Bauchgefühl mitentscheiden.
Für Erwachsene gestaltet sich die Suche nach einem Reitstall für Anfänger meist schwieriger als für Kinder. Denn die Auswahl ist kleiner, die Ansprüche dafür höher.
Das erste Kriterium: Bietet der Reitstall überhaupt Reitunterricht für Erwachsene an? Viele Betriebe fokussieren sich auf Kinder und Jugendliche und besitzen vorwiegend Ponys. In anderen Reitställen verkehren zwar hauptsächlich Erwachsene, aber es gibt dort nur einen Pensionsbetrieb und keine Schulpferde oder Unterricht.
Der perfekte Reitstall für Dich verfügt über mehrere Großpferde mit einwandfreiem Charakter und einer guten Grundausbildung, von denen Du lernen kannst. Im Idealfall werden diese Tiere zwischendurch immer wieder von erfahrenen Reitern geritten.
Um den passenden Reitstall zu finden, recherchierst Du zunächst, welche Höfe mit Schulbetrieb in der Nähe liegen – für ein regelmäßiges Hobby ein wichtiges Kriterium. Wenn es dort Veranstaltungen wie einen Tag der offenen Tür oder ein Turnier gibt, kannst Du schon einmal einen ersten Blick auf den Betrieb werfen. Besser ist es jedoch, Dir den Alltag und eine echte Reitstunde anzuschauen. Rufe an und frage nach, wann Du zum Zuschauen kommen und ein paar Fragen stellen kannst.
Lasse Dir die Ställe zeigen und achte darauf, ob die Pferde glücklich, entspannt und gesund wirken – schmutzig dürfen sie ruhig sein, insbesondere bei der Haltung im Offenstall.
Was macht einen guten Reitlehrer aus? Diese Kriterien geben Dir wichtige Anhaltspunkte:
Macht der Reitlehrer generell einen kompetenten und engagierten Eindruck?
Hat er nachweisliche Qualifikationen – bestenfalls als Pferdewirtschaftsmeister mit Schwerpunkt Reiten oder zumindest eine C- Lizenz als Trainer?
Erklärt er gut verständlich und lobt er viel?
Ist er geduldig und geht auf individuelle Schwachstellen seiner Schüler ein?
Behandelt er die Pferde respektvoll oder sind sie für ihn nur „Arbeitsgeräte“?
Nicht zuletzt entscheidet die Chemie: Wenn Dein Bauchgefühl stimmt, vereinbarst Du eine erste Probestunde. In der Regel wird dies eine Longenstunde sein – die oft übrigens nur eine halbe Stunde dauert. Erst nach dieser ersten Stunde entscheidest Du, ob Du Dein neues Hobby in diesem Betrieb weiterführen möchtest oder weiter suchst.
Es kann natürlich auch sein, dass ein Familienmitglied bereits ein eigenes Pferd besitzt und Dich nun die Lust aufs Reiten packt. Falls das Pferd anfängertauglich ist, kannst Du einen mobilen Reitlehrer kommen lassen und auf dem eigenen Pferd das Reiten lernen.
Die meisten Sportarten erlernt man als Kind. Als Erwachsener fällt der Einstieg schwerer und oft ist der Zenit der körperlichen Leistungsfähigkeit bereits überschritten. Du stellst Dir die Frage, ob es sich überhaupt lohnt, mit dem Reiten noch anzufangen.
Tipp 1: Du kannst in jedem Alter mit dem Reiten anfangen.
Tipp 2: Reiten kannst Du noch bis ins hohe Alter.
Tipp 3: Als Erwachsener denkt man – anders als Kinder – im Sattel oft zu viel nach.
Tipp 4: Grundsportlichkeit und Beweglichkeit sollten vorhanden sein.
Du kannst auch als Erwachsener noch das Reiten erlernen. Es lohnt sich auf jeden Fall noch, denn sofern Du gesund bleibst, kannst Du das Reiten bis ins hohe Alter ausüben. Viele Menschen reiten auch noch, wenn sie schon über 70 Jahre alt sind. Ein gutes Beispiel dafür, dass man sogar mit über 90 Jahren noch regelmäßig in den Sattel steigen kann, ist Queen Elisabeth II., Königin von England.
Voraussetzung beim Reiten ist allerdings, dass Du schon eine gewisse Sportlichkeit und Beweglichkeit mitbringst und nicht allzu schwer bist. Falls Du jahrelang keinerlei Sport betrieben hast und Dich unbeweglich fühlst, sind in Vorfeld Deiner ersten Reitstunde Konditionstraining und Gymnastikübungen auf jeden Fall empfehlenswert.
Erwachsene lernen anders Reiten, als Kinder es tun. Kinder sind im Umgang mit Pferden und Ponys häufig sehr unbefangen und denken weniger nach. Sie genießen die Zeit mit den geliebten Tieren und suchen das Abenteuer. Über das, was ihnen passieren könnte, denken sie fast nie nach. Der junge Körper passt sich den Bewegungen des Pferdes schnell und gut an.
Erwachsene Reiter denken wesentlich mehr nach, auch über die Folgen eines möglichen Sturzes vom Pferd: Sie tragen Verantwortung im Beruf oder für eine Familie – deshalb hat Sicherheit beim Reiten eine hohe Priorität für sie. Gleichzeitig gehen sie ihre neue Reitkarriere in der Regel planvoll an und möchten schnell sichtbare Fortschritte erzielen. Wer sich als Erwachsener dafür entscheidet, das Reiten noch zu erlernen, bringt in der Regel sehr viel Enthusiasmus mit, ist neugierig und setzt das Gelernte je nach Talent sehr schnell um. Wichtig ist, dass Du Dir dennoch die nötige Zeit gibst und auch bei Rückschlägen nicht gleich aufgibst.
Aktualisiert am: 21. August 2019
Für diesen Text wurden verschiedene Nutzer-Antworten und Erfahrungsberichte aus der gutefrage-Community gesammelt, redaktionell geprüft und aufbereitet.
Sonja Kraus ist studierte Germanistin und Linguistin. Seit vielen Jahren ist sie im Online-Bereich tätig und hat ein Herz für Texte, die für den Leser geschrieben sind. Seit 2019 ergänzt sie das Team der gutefrage-Redaktion.
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