Kino – die besten Beiträge

Wir brauchen bessere Manieren im Kino!

Ich war letztens seit längerer Zeit wieder im Kino. Es war schrecklich. Nicht wegen des Films. Das war zwar ein Horrorfilm, aber zum Fürchten war eher, wie sich die Leute benommen haben.

Die einen quasselten den gesamten Film durch und kommentierten jede Szene, die anderen kämpften sich durch Popcorn-Kübel und Chipspackungen und schütteten literweise Eistee in sich hinein, bis der Abspann lief. Ruhig sein wurde wohl zur Tugend.

Erhellendes Handy

Am schlimmsten war aber der Gen-Z-Studi neben mir. Er tauchte schon mal 20 Minuten zu spät auf und verpasste den Anfang des Films. Selbst schuld, kann mir ja egal sein. Aber das Erste, was er machte, war sein Handy auszupacken und jemandem zu schreiben. Nicht eine Nachricht, sondern einen Briefwechsel à la Goethe und Schiller, das Licht seines Handys knallte mir gleißend seitlich ins Gesicht. Natürlich schaute ich gelegentlich, was er da machte, ich war so perplex, wie man kein einziges Mal auf die Leinwand schauen konnte, wo Leute auf brutalste Weise massakriert wurden. Er schaute immer nur aufs Handy. Er fand das Ganze wohl so langweilig, dass er sich irgendwann die Kopfhörer ins Ohr stöpselte und Videos auf Tiktok anschaute. Dass er andere damit irritierte, war ihm egal.

Nervig im Kino

Andere sind null rücksichtsvoll. Die schreiben ganze Romane oder führen Beziehungsstreits oder heben sogar ab, wenn sie angerufen werden. Warum man im Kino telefonieren muss, werde ich nie verstehen. Es gibt auch andere Nervlinge: Leute, die glauben, sie seien zu Hause. Die ziehen ihre Schuhe aus und legen ihre stinkigen Füße auf dem Sessel vor ihnen ab. Oder sie hinterlassen das Kino wie einen Saustall, mit Müll und Popcorn überall am Boden. Ein bisschen mehr Manieren bitte, so schwer ist das nicht.

Und ja, ich weiß, es gibt Notfälle, in denen man auf Nachrichten antwortet oder einen Anruf entgegennimmt. Aber dann verlasse ich den Saal. Und ja, ich habe auch mal aufs Handy während eines Films geschaut, als ich bei drei Stunden Avatar 2 mein Zeitgefühl verloren hatte und ich mir nicht mehr sicher war, ob ich mich bereits seit 30 oder 300 Minuten im Kino befand. Der Film hatte seine Längen, sorry! Oder einmal, als meine Mama mich dreimal hintereinander angerufen und ich schon das Allerschlimmste befürchtete, aber sie nur ihr Passwort für Instagram vergessen hatte und ich das augenscheinlich auswendig wusste.

Aber zurück zu den Handyschauern im Kino: Reißt euch bitte mehr zusammen, genießt den Film und schaltet euer Handy auf lautlos oder gleich komplett aus. Es ist wirklich nicht zu viel verlangt, ein wenig Rücksicht zu nehmen und anderen Leuten nicht das Erlebnis zu versauen. Oder soll sich das Kino wie ein Oberlehrer aufführen und ein Handyverbot aussprechen? Manchmal wäre es wirklich besser. (Kevin Recher, 22.4.2025)

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Liebe, Fernsehen, Kino, Menschen, Deutschland, Filmsuche, Filmtitel, Gesellschaft, Österreich, Generation Z

Was haltet Ihr von dieser Drehbuchszene? Auf einer Skala von 1-10?

Die Szene soll musikalisch untermalt sein mit "Filby's Theme" aus "The Time Machine".

EXT. DACHTERRASSE – NACHT

Eine Dachterrasse fünf Stockwerke über der Stadt. Die Lichter der Großstadt flackern in der Ferne. Über den Dächern: ein klarer Sternenhimmel. Vollmond. Absolute Stille, nur das leise Surren der Stadt.

Die Dachluke öffnet sich knarzend. ER tritt hinaus, hält ihre Hand. SIE (beide Teenager, etwa 18) folgt ihm vorsichtig. Ihre Finger umschließen seine. Er zieht sie sanft weiter.

ER

(leise, mit einem Lächeln)

Komm… gleich siehst du, warum ich dich hierher bringen musste.

Sie bleiben an der Brüstung stehen. Vor ihnen weitet sich das Panorama der Stadt. Der Mond hängt groß und silbern über den Dächern.

KAMERA: Totale von hinten – die beiden Silhouetten gegen die Nacht.

Er holt ein kleines, altmodisch wirkendes Nachtsichtgerät aus seiner Jackentasche.

ER

Es verstärkt das Licht der Sterne.

Tausendfach.

SIE schaut ihn an. Lächelt überrascht. Zögernd nimmt sie das Gerät entgegen, hebt es langsam vors Auge.

Ihre Augen weiten sich. Der Blick durch das Gerät (aus ihrer Sicht): ein Ozean aus leuchtenden Sternen. Klarer, tiefer als je zuvor. Einige Sternbilder tanzen über den Himmel.

KAMERA: Wechselt zwischen ihrer Faszination und der überirdischen Sternenansicht.

SIE

(flüsternd, ehrfürchtig)

Das ist… un-glaub-lich.

Kurze Pause. Er schaut sie dabei an, nicht die Sterne.

ER

Ich wollte, dass du das siehst.

Nicht irgendwann. Jetzt.

Mit mir.

SIE senkt langsam das Gerät, schaut ihn an.

SIE

Warum…? Warum ich?

Er lächelt schüchtern. Hebt eine Schulter. Sucht nach Worten.

ER

Weil du…

Weil ich dich angeschaut hab – und alles andere plötzlich… still war.

Sie sagt nichts. Ihre Augen glänzen. Dann tritt sie näher. Die Musik schwillt an. Langsam legt sie ihren Kopf gegen seine Schulter.

KAMERA: Seitlich, halbnah. Ihre Gesichter im schwachen Mondlicht.

Eine Wolke zieht langsam vor den Mond. Der Lichtschein verändert sich. Noch weicher, noch intimer.

Stille. Nur die Musik.

SIE

(halb flüsternd)

Ich will nicht, dass dieser Moment je endet.

ER

Dann…

lassen wir ihn einfach ewig dauern.

Sie stehen still. Ganz nah. Dann küssen sie sich. Zart. Nichts Drängendes. Einfach… richtig.

KAMERA: Totale von hinter dem Dach. Die Stadt leuchtet, klein unter ihnen. Die beiden jungen Menschen – klein, aber leuchtend im großen Dunkel.

Der Mond bricht wieder hinter der Wolke hervor. Der Kuss löst sich langsam. Sie sehen sich an.

Letzte Einstellung: Die Kamera zieht langsam hoch, über das Dach hinweg, in den Himmel. Die Stadt verblasst. Der Mond im Zentrum. Die Musik erreicht den letzten, zarten Ton.

FADE TO BLACK.

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