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Kann man als Autist ein Christ sein?

Die Frage scheint erstmal etwas komisch zu sein. Ich erkläre gerne was ich meine.

Ich bin Autist und lese in der Bibel in christlichen Texten usw. Bin auch im Internet viel unterwegs was das Thema Christentum angeht. Jedoch habe ich brutale Schwierigkeiten mit der Umsetzung.

Zum einen mit dem Thema Liebe. Ich bin wirklich oft sehr unemphatisch. Ich liebe auch nur Menschen die mir schon lange sehr nahe stehen. Oft lassen mich Gefühle anderer kalt und ich kann mich auch gar nicht wirklich in sie reinversetzen. Ich kann diese allumfassende Liebe gar nicht entwickeln, selbst wenn ich es wollte.

Dann kommt oft das Wort "Gemeinde" bzw. "Gemeinschaft" vor. Auch da habe ich wenig Interesse daran, mich in einer christlichen Gemeinschaft aufzuhalten und mit den anderen über Gott und meine Erfahrungen zu reden. Ich mach das lieber alles für mich alleine.

Ich gehe auch gerne alleine in die Kirche. Jedoch gibt es für mich nichts schlimmeres an diesem Ort, wenn andere dazu kommen und man sie reden hört, auch wenn sie nur flüstern. Das geht mir richtig unter die Haut, und anstatt mich zu besinnen, werde ich gestresst. Dann war es das dann auch erstmal mit der Liebe, und ich sitze gereizt in der Kirche, bis diese Personen wieder verschwunden sind.

Ja, nicht alles sehr christlich, aber nun erklärt sich auch meine Ausgangsfrage.

Ist es dennoch möglich den Glauben an Jesus zu leben, auch ohne diese universelle Liebe zu entwickeln und in der Gemeinschaft zu sein?

Christentum, Autismus, Gott, Jesus Christus, Autist, Autismusspektrumsstörung

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