Wird bald jeder Übersetzer arbeitslos?

5 Antworten

In näherer Zukunft noch nicht. Was die KI fabriziert muss zumindest noch einmal Korrektur gelesen werden.

Bei Übersetzungen von literarischen Texten und Lyrik wird es noch etwas dauern, bis die KI so weit ist.

Und in Deutschland wird es wahrscheinlich noch in 40 Jahren die Regel geben, dass eine beglaubigte Übersetzung einen Stempel braucht ... Völlig egal ob eine KI den Job machen kann, solange die KI keinen Stempel vom Amtsgericht hat, zählt es nicht 🤣🤣😅

Irgendwann vielleicht schon aber aktuell definitiv noch nicht. KIs sind noch nicht weit genug dafür.

Nein. Das professionelle Übersetzen von Literatur erfordert feine Nuancen und Stringenz, die kein aktuelles Modell erreicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft
Dontlikeputin 
Fragesteller
 23.05.2023, 15:40

Bedenke bitte KI's werden immer besser und das immer schneller !!!!

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Adomox  23.05.2023, 15:42
@Dontlikeputin

Stell dir vor, ich bin Linguist und arbeite u.a. computationell - heißt, ich bekomme so ziemlich alles mit, was in Sachen LLMs passiert und in der Fachwelt diskutiert wird. Trotzdem steht in meiner Antwort das, was in meiner Antwort steht.

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Hallo,

mal ganz davon ab, dass selbst die beste Übersetzer App auch immer auf einen sprachlich möglichst korrekten Quelltext angewiesen ist, dürfte der Deepl Übersetzer - dessen sich scheints auch Pons inzwischen bedient - aktuell der beste elektronische Übersetzer sein.

Auch dieser bzw. auch dessen Übersetzungen sind aber mit Vorsicht zu genießen. Derweil bleibt der beste Übersetzer immer noch der aus Fleisch und Blut - also der Mensch - denn der Babelfisch (engl. Babel Fish), das fiktive Lebewesen aus dem Roman Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams, das man sich ins Ohr einführt, und das dem Träger ein Verständnis aller gesprochenen Sprachen ermöglicht, ist noch nicht entdeckt und/oder erfunden.

Und der populäre Internet-Übersetzungsdienst Babel Fish, der nach diesem Vorbild benannt wurde, reicht - wie andere online Übersetzer – bei weitem nicht an sein Vorbild heran.

On- und offline Text- bzw. Satz-Übersetzer, Text- bzw. Satz-Übersetzer-Apps, Text- bzw. Satz-Übersetzer-Programme usw. tun sich schwer, weil:

 - Sprache lebendig ist und sich ändert

 - die meisten Wörter mehr als eine Bedeutung haben

 - Wörter je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben

 - maschinelle Übersetzer i.d.R. die am häufigsten vorkommende Übersetzung eines Wortes verwenden

 - maschinelle Übersetzer nicht zwischen den Zeilen lesen können

 - maschinelle Übersetzer die Grammatik und die unterschiedliche Satzstellung im Deutschen und in der Fremdsprache nur bedingt berücksichtigen

Deshalb können maschinelle Übersetzungen - v. a. bei längeren Texten - höchstens als Gerüst für eine Übersetzung dienen und müssen immer sorgfältig geprüft und nachgebessert werden.

Meist geht es schneller, Übersetzungen gleich mit Hilfe eines guten Wörterbuches (Pons, Collins, etc.)  oder mit online-Wörterbüchern (pons.com, dict.cc, leo.org, etc.) selbst zu machen. Das setzt aber natürlich ein gewisses Maß an Grundkenntnissen in der jeweiligen Sprache voraus.

Für Standardtexte mag das reichen, aber je komplexer und fachspezifischer die zu übersetzenden Texte sind, desto schlechter sind die Übersetzung aller online-Übersetzer. Meines Erachtens wird sich das auch nicht so bald ändern.

Der Einsatz und die Fortentwicklung von KI wird sämtliche Arbeitsbereiche und Berufsbilder ändern, nicht nur die der Übersetzer und Dolmetscher, und dahingehend muss auch das Studium und die Ausbildung angepasst werden.

Überflüssig werden Übersetzer und Dolmetscher m. E. trotzdem nicht werden, ihre Rolle wird sich ändern. Übersetzer sind schon immer auch Lektoren gewesen, denn auch für das fremdsprachliche Lektorat braucht es entsprechende Sprachkenntnisse.

Daneben sind Übersetzer und Dolmetscher ja auch bis heute Sprachmittler, sind es schon immer gewesen und werden es auch bleiben. Texte und Sprache müssen auch interpretiert und es muss zwischen den Zeilen gelesen werden - auch der Ton macht die Musik!

:-) AstridDerPu

 

Noch lange nicht. Spätestens wenn es im Fachtexte geht ist der übersetzte Text auch in der Rohfassung nicht verwendbar. Da wird noch einiges an Zeit vergehen