Unterschied zwischen Deutsch und Englisch? (Text & Reime)?
Die Frage ist etwas komplizierter als sie in der Überschrift steht.
Ich verfasse gerne englische Texte und Reime, mal auf einem Instrument, mal nicht.
Seit einem Jahr versuche ich diesen Style ins Deutsche zu verfassen und stoße immer wieder auf eine "unschöne Aussprache".
Wenn ich einen Satz ins Deutsche übersetze oder umschreibe, verändert sich der Klang dieses Satzes so extrem das es einfach nur hässlich klingt.
Unsere Aussprache spielt eine große Rolle. Unsere Botonung funktioniert anders als wie im Englischen. Klar. Wir haben viele Mehrsilbige Wörter, Viel zu viele Konsonanten. Viel zu viele Artikel. Das "ch" in Wache, ganz schlimm.
Selbst wenn man diese Kriterien beachtet, Wörter mit wenig Konsonanten benutzt, mehr einsilbige Wörter verwendet hat es keine Auswirkung und der ümgeschriebene Text hört sich vom Klang und Aussprache grässlich an, im Vergleich zu dem Klang vom Englischen. (Exakt die selbe Silben Anzahl)
Es ist eine andere Sprache keine Frage aber was ist der eindeutige Grund warum es nicht funktioniert oder wenn es machbar ist, wie funktioniert es.
Vokale, Konsonanten, Glotisschlag, die Buchstaben, Betonung und viele andere Dinge scheinen einen Einfluss darauf zu haben aber sind anscheinend nicht der Grund warum es auf deutsche nicht mehr so melodisch klingt.
Ist es eine andere Anordnung? Muss man die deutsche Sprache zu sehr brechen und biegen um auf diesen melodischen Klang zu kommen?
Was meinst du mit "Texte und Reime ... auf einem Instrument"?
Songtexte oder Gedichte. Beides ist in Verszeilen verfasst.
1 Antwort
Wenn es dir nicht gelingt, einen deutschen Text zu schreiben, dessen Sprache und Klang deine Ohren erfreut, kommen dafür rein logisch betrachtet drei mögliche Ursachen in Frage:
- Die deutsche Sprache: Es ist nicht möglich, in ihr einen wohlklingenden Text zu erzeugen.
- Deine Ohren: Ihnen gefällt die deutsche Sprache nicht.
- Deine Fähigkeiten: Sie reichen nicht aus, um einen wohlklingenden deutschen Text zu erzeugen.
Punkt 1 scheidet wohl aus, da sich kaum ein Lyrik-Experte finden lassen dürfte, der z. B. Gedichten wie "Über allen Gipfeln ist Ruh", "Mondnacht" oder "Die Bürgschaft" Schönheit und Wohlklang ihrer Sprache bestreiten würde.
Punkt 2 wäre denkbar, wenn du z. B. nicht mit Deutsch als Muttersprache aufgewachsen wärst oder es keine Menschen mit gutem Deutsch in deinem Umfeld gab.
Punkt 3 wäre natürlich ebenfalls keine Schande, da nur sehr wenige Menschen die für schönes Deutsch nötige Begabung besitzen.
Eine zusätzliche Schwierigkeit entsteht, wenn ein Text aus dem Englischen so ins Deutsche übersetzt werden soll, dass nicht nur der Sinn erhalten bleibt, sondern auch schönes Deutsch dabei entsteht.
Umgekehrt verlieren auch schöne deutsche Gedichte bei ihrer Übersetzung ins Englische oft ihre sprachliche Schönheit, siehe z. B. diese Übersetzung. Der Übersetzer müsste in diesem Fall etwa die sprachliche Fähigkeit Schillers haben, um sowohl den Sinn als auch die Schönheit des Gedichts ins Englische hinüber zu retten.
UPDATE: Ich bin zu meinem Ergebnis gekommen.
Es sieht so aus das es an der Satzstellung unserer Sprache liegt.
Die englische Sprache ist sehr gebunden, damit ist gemeint das man die Regel der Satzstellung S - V - O (oder SPO) nennt. Subjekt - Verb (Prädikat) - Objekt. Diese Regel betrifft die deutsche Sprache nicht und bringt in meinem Fall meinen Text nicht zum Ausdruck wie ich Ihn mir vorstelle. Nachdem ich mit diesem Schema gearbeitet habe bin ich zu einem Erfolg gekommen. Die deutsche Sprache hört sich danach vereinfacht an was sich sogar etwas kindlich ließt aber einen runden Klang ergibt.
Laut Geschichte hat es viel mit Literatur zu tun. Angeblich haben wir früher sogar so vereinfacht gesprochen, bis die moderne Sprache unsere Satzstellung verändert hat. Ein Verb ans Ende eines Satzes zu rücken war wohl nicht der Ursprung.
Vielen Dank für die Antwort. Das sind natürlich wichtige Punkte die du angesprochen hast und die sollten einem auch klar sein.
Hässlich war zu hart ausgedrückt.
Ich denke aber das es doch tiefere Gründe gibt.
Wenn ich mir die Unterschiede zwischen Betonung der englischen und unserer deutschen Wörter anschaue, ergibt meine Theorie ja Sinn.
Schreibe ich einen Vierzeiler mit á 6 Silben in Englisch und schreibe diesen in Deutsch um (nicht übersetzen), erhalte ich ein anderes Betonungsschema. Wenn ich darauf achte mit der gleichen Betonung umzuschreiben komme ich dem gewünschten Klangbild näher. Daher kam mein Gedanke mit dem "biegen" und "brechen". Aus KLIma würde kliMA werden. Kann aber meiner Meinung nach sehr verwirren, wenn man ganze Gedichte so schreiben würden.
Da das nicht ausgereicht hat bin ich über unsere etlichen Konsonaten gestolpert. Siehe da, Wörter mit wenig Konsonaten begünstigen die Aussprache und lassen Wörter Allgemein runder klingen.
Meine Frage hat sich ergeben, da es sich so anfühlt als würde ich ein bestimmtes Kriterium nicht beachten oder übersehen. Vielleicht hast du auch Recht und es ist nicht machbar was ich mir da zusammen gegrübelt habe.