"To kill a mockingbird" Buch und Fim?

2 Antworten

Ist der Film 1 zu 1 wie das Buch ... ?

Es ist unmöglich, ein Buch eins zu eins in einem Film umzusetzen. Dafür gibt es viele Gründe, z. B.:

  • Der erwähnte Film dauert ca. 2 Stunden, das Lesen des Romans (450 Seiten bei ca. 250 Wörtern pro Minute und ca. 250 Wörtern pro Seite) ca. 7,5 Stunden, also knapp viermal so lange.
  • Der Romantext kann also weder in Dialogen noch durch Erzähler komplett gesprochen werden (und den Text von der Leinwand abzulesen, ginge auch nicht schneller).
  • Der Film muss die im Roman beschriebenen Gedanken, Gefühle, Stimmungen etc. in Form von Handlungen, Szenen, Bilder, Musik etc. ausdrücken.
  • Andererseits stellt der Film Personen, Räume, Landschaften, Szenen etc. durch konkrete Bilder dar, statt sie nur zu beschreiben. Dadurch enthält er zwangsläufig viel mehr Information als das Buch.

Siehe dazu z. B. auch diese Hausarbeit, diese StudySmarter-Seite oder den Abschnitt Inszenatorische Umsetzung des Wikipedia-Artikels über Literaturverfilmung.

... oder ist die Story im Film anders als im Buch?

Wenn es nur um die unverfälschte Wiedergabe der Handlung geht, spricht man auch von Werktreue. Im vorliegenden Fall gibt es einige Anzeichen dafür, dass der Film den Roman ziemlich werktreu umsetzt:

  • Alle Figuren des Romans wurden im Film dargestellt.
  • Das Drehbuch wurde von Harper Lee, der Autorin des Romans, begeistert gelobt: „Ich glaube, dass es eine der besten Übersetzungen eines Buches in einen Film ist, die es je gegeben hat."
  • Gregory Peck spielte den Anwalt, der im Roman Lee's Vater ähnelt. Lee schenkte Peck als Anerkennung die goldene Armbanduhr ihres verstorbenen Vaters.
  • Für die fiktive Stadt Maycomb, in der der Roman spielt, hatte Harper Lee ihre Heimatstadt Monroeville als Vorlage genommen. Sie wurde auf dem Studiogelände in Hollywood nachgebaut, samt Gerichtsgebäude, in dem ein Großteil des Films spielt.

Wie oben bereits erwähnt, muss der Film auch solche Einzelfiguren konkret darstellen, die im Roman nicht oder nur beiläufig erwähnt werden, weil sie kurz aus der anonymen Masse heraustreten (s. Cast): Jessie, Little Chuck Little, Mr. Avery, Miss Gates, Eula May, Tim Johnson (Hund), Simon Finch, Maxwell Green, Mr. X Billups, The Barber Sisters, Mrs. Gertrude Farrow, Mr. Conner, Zeeboo, Mr. Townsend, David Robinson, Mob-Anführer, Mob-Mitglied, Gerichtsdiener, Gerichtsreporter, Schöffensprecher, Spence Robinson.

Dies ändert jedoch nichts am Ausmaß der Werktreue des Films.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Literatur & Praxis in Studium & Beruf; verhandlungssicher

Der Film den ich kenne, stammt noch aus der Schwarz-weiss-Zeit und hat den deutschen Titel "Wer die Nachtigall stört".

Bei Buchvorlagen ist es aber fast immer so, dass sie nicht 1:1 umgesetzt werden können. Entweder ist der Regisseur nicht dazu in der Lage oder es gibt andere Gründe, z.B. ein finanzielles Problem bei den Dreharbeiten.

Außerdem werden beim Schnitt oft Szenen entfernt, die aus moralischen Gründen nicht in die Ansichten der Gesellschaft zur jeweiligen Zeit passen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ReimundAcker  14.11.2023, 19:54

Das Buch erschien 1960, die früheste Filmversion 1962. Das war lange nach der "Schwarz-Weiß-Zeit".

0
JoGerman  14.11.2023, 20:06
@ReimundAcker

Evt. habe ich mich falsch ausgedrückt.
Ich hatte bis 1973 keinen Farb-TV und habe den Film wahrscheinlich vorher auf dem Schwarz-Weiß-TV gesehen.

0
JoGerman  15.11.2023, 17:13
@ReimundAcker

Ich hatte anfangs auch nur die DDR-Sendungen in Farbe, da der TV nur das französische SECAM-System eingebaut hatte, während der Westen die Farbsendungen in PAL sendete. Das musste etwas später extra im TV nachgerüstet werden und war dann per Knopfdruck umschaltbar.

Das hieß, bei jedem Senderwechsel (Fernbedienung gab es ohnehin noch nicht) musste auch auf das entsprechende Farbsystem manuell umgeschaltet werden :D

0