Deutsche Geschichte

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Wie schätzt Ihr das spätest mögliche Geburtsjahr meines Freundes, aufgrund seiner Aussage über Kriegsschäden in Würzburg?

Er berichtete mir, dass er Würzburg noch zu einem großen Teil zerstört erlebt habe. Überall noch Ruinen. Es habe keine öffentlichen Toiletten gegeben, so dass die Leute ihre Notdurft in den Ruinen erledigt hätten. Der Gestank sei allerortens wahrnehmbar gewesen. Er muss ja zumindest so alt gewesen sein, dass er dies schon bewusst wahrnehmen und es sich merken konnte.

Wie war das Leben in West-Berlin?

Ich habe in der letzten Zeit wieder etwas Interesse an der deutschen Geschichte 1945-1990 gefunden. Mich würde sehr interessieren, wie war eigentlich das Leben in WEST-Berlin? Die meisten konzentrieren sich nur auf die Geschehnisse in der ehemaligen DDR, dabei scheint auch es dort viele interessante Aspekte gegeben zu haben. Ich wusste beispielsweise gar nicht, dass "Berlin (West)" die ganze Zeit bis 1990 hin einen Sonderstatus hatte, mit anderen Ausweisen, mit einem Parlament welches stets Gesetze aus Bonn akzeptieren musste (Formaliensache, aber trotzdem interessant). Wie war es zu dieser Zeit im Westteil der Stadt zu leben? Wie ging es der Stadt wirtschaftlich im Vergleich zum Rest der Bundesrepublik? Fühlte man sich manchmal "eingeengt", weil man nur die eine Stadt hatte, und sonst i.d.R. entweder 200km fahren oder ein paar Stunden fliegen musste, um eine andere Stadt besuchen zu können?

War die Bevölkerung der ehemaligen DDR stets mehrheitlich für eine Wiedervereinigung?

Ich bin viele Jahre nach dem Mauerfall geboren, und lebe in einer Region, wo wir nicht viel Kontakt mit Leuten aus den östlichen Bundesländern haben. Ich denke, es ist ziemlich klar, dass bis 1989/90 die meisten Leute in Dresden, Leipzig, Rostock die Wiedervereinigung/Mauerfall unbedingt wollten. Aber wie sah es vorher aus, vor allem in den 60-ern und 70-ern, wo die wirtschaftliche Misere in der DDR noch nicht so stark war? Ich dachte immer, der Bau der Mauer und der schreckliche Überwachungsapparat der DDR seien Beweis genug, dass die Mehrheit der Bevölkerung den Staat ablehnte, aber gleichzeitig zeigen Beispiele wie z.B. aus Putins Russland das oft viele Sachen nuancierter sein können: Maßnahmen werden nicht unbedingt für 50%+ der Bevölkerung gemacht, sondern zielen oft nur auf (aber eben doch große) Minderheiten ab, die jedoch ihren Unmut stark äußern können.

Röhm statt Hitler, was würde passieren?

Hitler hatte ja den SA Chef Ernst Röhm töten lassen, weil er ihn als Bedrohung und zu mächtig sah. Aber was wäre passiert, wenn Röhm die Reichswehr überzeugt hätte sich der SA anzuschließen und sie Hitler geputscht hätten? Würde es dann überhaupt einen zweiten Weltkrieg geben? Soweit ich weiß war Röhm zwar ein Nationalist aber er war kein Rassist wie Hitler. Und er soll sogar homosexuell gewesen sein und Hitler öfters widersprochen haben, das unterschied ihn von Heinrich Himmler