Diese Diskussion ist aus unterschiedlichen Gründen merkwürdig.
Als Atheist ist man nicht zwingend zur Annahme der Evolution verpflichtet. Man schließt die Existenz von Göttern aus oder hält es für irrelevant, ob es diese gibt oder nicht. Hier handelt es sich um eine persönliche Überzeugung, die nicht im allgemeinen Unterricht vorkommt. Das viele Atheisten naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zugewandt sind, bedeutet nicht, dass dieses Zugewandtsein zwingend ist.
Die Evolutionstheorie ist ein derzeit dem hiesigen Standard entsprechendes und schlüssiges Erklärungsmodell, welches selbst ohne Indizien alle Lücken, die sämtliche Religionen offen lassen, nicht nur schließt, sondern dies auch nachvollziehbar und logisch tut. Dass es mindestens Indizien gibt (u.a. unsere Hirnfaltung, die Rückschlüsse auf vergangene Ernährungsgewohnheiten gibt) erwähne ich nur am Rande.
Sollen jetzt auch Mathematik und Medizin nicht mehr im allgemeinen Unterricht vorkommen. Es gibt immer in sich schlüssige Erklärungsmodelle, die wissenschaftlich erforscht werden. Denk an die Geschichte der Medizin. Wie oft wurde etwas ergänzt, widerlegt oder bestätigt.
Natürlich kann man sich immer irren. Wissenschaftlich werden solche Irrtümer gerne eingesehen und bringen völlig neue Forschungsansätze.
Ohne Neugier, Forschung und Beweise gäbe es heute elementare Dinge nicht. Auch nicht im Bereich wichtiger medizinischer Versorgung.
Auf die Gefahr hin, einErklärungsmodell, welches allen Anforderungen der derzeitigen Wissenschaft genügt und hinreichend anwendbar ist (Medizin nutzt ebenfalls anatomische Kenntnisse und beobachtet Mutationen), ergänzen zu müssen oder in Teilen eventuell irgendwann einmal widerlegen zu müssen, sollen diese nicht mehr gültig sein? Trotz des nachweisbaren Nutzens, für den es unzählige nachprüfbare Beweise gibt?
Die Disskusionsführung war von beiden Seiten nicht gerade ein Glanzstück intellektueller Ergüsse...