Nein, ich kenne genug gläubige Amerikaner, die das sagen. Sind aber alles Katholiken.
Ich probier es einmal mit meinen bescheidenen Lateinkenntnissen:
"Stulte, qui callidior callidissimis essere vis, sed tantum stupidus es .. et pecunia abiit .."
Laut katholischer Lehre kann Gott mit der Vernunft erkannt werden:
Die heilige Mutter Kirche hält fest und lehrt, dass Gott, der Ursprung und das Ziel aller Dinge, mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft aus den geschaffenen Dingen gewiss erkannt werden kann. (KKK 36)
Die Frage des Verstehens ist widerum eine andere. Da Gott den menschlichen Verstand übersteigt, kann Gott auch nicht vollständig verstanden werden; eigentlich kann sein Wesen sogar überhaupt nicht verstanden werden. Der Kirchenlehrer Thomas von Aquin schreibt deshalb:
Wir können von Gott nicht erfassen, was er ist, sondern bloß, was er nicht ist und wie sich die anderen Wesen auf ihn beziehen. (s. gen. 1,30)
Es wäre mir neu, dass so etwas nicht gehen sollte. Wäre mir auch neu, dass es da Widersprüche gäbe. Wo ist da der Widerspruch? Naturwissenschaft und Religion geben doch Antwort auf komplett unterschiedliche Fragen. Wenn man die Wahrheit erforschen will, muss man die Wirklichkeit unter möglichst verschiedenen Aspekten betrachten. Wie ist die Erde entstanden? Nun, ich denke, dass Gott sie geschaffen hat. Und wie hat Gott die Erde geschaffen? Was will ich da mit der Bibel? Die Naturwissenschaft wird schon Recht haben mit diesen ganzen Aussagen und Forschungen. Ich lese auch manchmal Bücher darüber, um das zu verstehen. Aber die Naturwissenschaft kann leider nicht alle Fragen beantworten, weil die Naturwissenschaft nicht werten kann. Sie kann nur Aussagen über die Materie treffen, mehr nicht. Der Rest ist Aufgabe der Philosophie, bzw. der Theologie. Wenn man mich auf der Straße fragt, wie der Mensch entstanden ist, sage ich natürlich, dass er sich vom Affen entwickelt hat. Das halte ich doch immer noch für die plausibelste Erklärung. Ich halte es sogar für sehr wichtig, strikt zwischen Fragen des Geistes/der Wertung und Fragen der Naturwissenschaft zu trennen, denn sonst entsteht ein Brei, den man nicht richtig trennen kann. Erst, wenn man versucht, sich gegenseitig zu umgehen, wird es peinlich; und zwar für beide Seiten. Du musst dir doch nur einmal die Freikirchler anschauen. Das ist ja total lächerlich. Aber schau dir auch mal die "modernen Atheisten" an, die mit Naturwissenschaft alles erklären wollen. Ist genauso lächerlich. Um mich vor solchen Peinlichkeiten zu hüten, trenne ich ganz klar zwischen der Natur- und der Geisteswissenschaft. Ich halte die Schöpfungsgeschichte übrigens für sehr wichtig. Aber für die Naturwissenschaft ist und muss sie total unwichtig sein. Beide geben Erklärungen für die eine Wirklichkeit. Ich halte auch nichts davon, versuchen zu wollen, da irgendwelche naturwissenschaftlichen Erkenntnisse finden zu wollen. Dazu gehört schon einiges an Phantasie. Ebenso falsch liegen die Vertreter des sog. "Intelligent Desgin". Sie glauben nämlich, dass man von der Naturwissenschaft zwingend auf die Existenz Gottes schließen kann. Das geht aber nicht.
Natürlich. Ein Priester ist ja auch ein ganz normaler Mensch mit einem Freundeskreis. Es ist doch nicht so, dass ein Priester nicht mit einer Frau reden darf. Ich kenne viele Priester, die auch mal mit Frauen was trinken gehen. Heutzutage ist es leider häufig so, dass man nur da drauf schaut, wie es von außen aussieht. Wenn ein Priester mit einer Frau was trinken geht, gibt es oft schon Aufruhr, weil er den Zölibat nicht halten würde. Aber darf ein Priester nicht einfach auch mal was trinken gehen und sich mit anderen Menschen über sein Leben austauschen? Wer ist da denn verkrampft? Der Priester oder die Leute? Man kann auch mit Bischöfen befreundet sein. Es muss doch nicht alles eine Liebesbeziehung sein. Wenn ich mal dran denke, wie viele Priester ich kenne, die in ihrem Freundeskreis auch Frauen haben... Es geht ja nicht darum, als zölibatär lebender Mensch alles Weibliche aus seinem Leben zu tilgen. Das wäre gänzlich missverstanden. Wer so lebt, ist tatsächlich verkrampft. Da wird das zölibatäre Leben nicht funktionieren. Wenn man da dann einmal eine Frau sieht, war es das mit dem Priestertum. Geh doch mal in die Seminarbar eines Priesterseminars. Da laufen selbstverständlich auch Frauen rum. Seminaristen studieren ja auch mit Frauen. Man sollte Priester nicht wie irgendwelche weltfremden, erhabenen Kleriker behandeln, sondern als welche, die ganz normal zur Gesellschaft zugehören wie jeder andere auch. Außerdem gibt es viele Frauen, die gerne mit Priestern befreundet sind, gerade, weil sie im Zölibat leben. Als Priester haben sie noch einmal eine ganz andere Sicht auf die Welt und trumpfen auch immer mit lustigen Sprüchen über ihre eigene Lebensform. Katholizismus hat halt Humor.
Da gibt es eine schöne Geschichte von dem großen englischen Literaturwissenschaftler C.S. Lewis:
Ein kleiner Junge möchte seinem Vater ein Geschenk kaufen, weil er ihn mag und diese Liebe ausdrücken will. Der Junge lebt allerdings auf dem Land. Deshalb muss er seinen Vater fragen, ob er ihn in die nächste Stadt fahren kann. Also fährt der Vater ihn in die Stadt. Im Geschäft liegt das Geschenk zu weit oben, sodass der Vater den Sohn hochheben muss, dass er das Geschenk aus dem Regal holen kann. Die beiden gehen zur Kasse. Der Junge hat allerdings kein Geld und ist zu klein. Also gibt ihm der Vater das Geld und hält ihn wieder hoch, dass er bezahlen kann und fährt ihn heim. Daheim gibt der Sohn seinem Vater das Geschenk.
Man kann über den Sinn der Kirche lange dogmatische Überlegungen niederschreiben. Ich finde allerdings, dass kein noch so theologischer Aufsatz annähernd so schön ist wie diese Metapher. Ich kann mich selbst an ähnliche Situationen erinnern, als ich ein Kind war, wofür ich meinen Vater um Dinge gebeten habe, die ich im schenken wollte. Natürlich braucht Gott die Kirche nicht. Aber der Mensch braucht die Kirche. Gott hat die Kirche instituiert, dass das Wort Gottes nicht mehr nur dem jüdischen Volk zuteil wird, sondern allen Menschen zu allen Zeiten. Die Kirche soll dieses Wort wahren und vor Veränderung, die durch die Zeit entstehen schützen. Deshalb ist die Kirche katholisch: all-umfassend. Sowohl zeitlich, als auch räumlich. Gott braucht die Kirche nicht, aber der Mensch schon. Sie allein kann dem Menschen das geben, was er braucht. Die Kirche ist diese Liebe zwischen Vater und Sohn: das, was die Menschheit braucht, um die Liebe Gottes zu erfahren.
Wer ist denn für das viele Leid auf der Welt wirklich verantwortlich? Gott oder der Mensch? Die Menschen fügen sich gegenseitig Leid zu und schieben es auf Gott, ganz egal, ob sie an ihn glauben, oder nicht. Irgendwie geht da die Rechnung doch nicht wirklich auf, oder?
Ich hoffe, dass sich die Kirche endlich von dem Bild löst, dass der Großteil der Gesellschaft die Überzeugungen teilt. Die Kirche ist eben nicht mehr wirklich "Volkskirche", sondern Kirche. Kirchesein heißt, den Auftrag, den sie hat auszuüben und nicht das einzige Fundament (Christus) preiszugeben, das sie hat. Nur so kann die Kirche Zukunft haben. Sie ist eben kein Narrenverein, wo mal dieser, mal jener lenkt, sondern sie hat ein klares Ziel und eine klare Lehre. Wenn die Kirche das aufgibt, wird sie in der Zukunft als Institution fortbestehen. Damit würde sie sich aber von der Kirche Christi lösen. Denn die Kirche Christi ist ein Ewiges, Geistiges, das nicht durch den Menschen bestimmt wird, sondern von woanders gleitet wird. Um das zu bleiben muss die Kirche sich in Zukunft aber von der Institution verabschieden. Sie wird ins Kleine schrumpfen. Wenn wir einmal wieder einen richtigen, vernünftigen Papst haben, wird sich da dann vermutlich einiges ändern. Der jetzige Hampelmann von den Jesuiten verkennt ja die wirklichen Probleme und zerstört viel. Der nächste Papst wird vermutlich in den Medien geächtet werden, aber dafür wird er die Kirche wieder richtig definieren (definieren = abgrenzen). Das wird die Zukunft der Kirche sein. Der heilige Vater emeritus hat in seinen Interviewbüchern viel über dieses Thema "die Zukunft der Kirche" gesprochen. Vor allem in der Gesellschaft wird die Kirche schrumpfen. Es geht aber in der Kirche eigentlich nicht um das äußere Ansehen, sondern was dahinter steckt: der Glaube. Volksfeste und Diözesantage sind zwar schön, aber nicht zentral für das Leben in der Kirche. Die Herren in rot und violett werden das irgendwann auch erkennen müssen. Die kümmern sich viel zu viel um das Geld. Es kommt aber eine neue Generation von Bischöfen, die sich wieder mehr um den Glauben kümmert. Wenn man sich die Kirche in anderen Ländern anschaut, sieht man, dass dort der Glaube wirklich gelebt wird. Die Kirche in Deutschland muss viel von der Kirche in Afrika lernen.
Wenn man heute von der "Kirche" spricht, meint man heute oft nur das, was wir in Deutschland haben mit Kirchensteuer, etc. Aber das ist nicht die "Kirche" die Kirche ist sehr vielfältig und auf der ganzen Welt vertreten - eben katholisch. Viele meinen dann, man müsste hier irgendwelche Reformen durchführen, um die Leute in der Kirche zu behalten. Aber was nützen denn die Statistiken? Hat es sich nicht bei den Priestern gezeigt, dass es nichts bringt, sich nur um die Zahl zu kümmern? Wir brauchen gute Priester, vielleicht sogar nur wenige, aber keine Knabenschänder. Sollen die Gläubigen wirklich Christen sein oder sollen da leere Hüllen für die Statistik rumlaufen? Viele Menschen in Deutschland haben vergessen, was Kirche eigentlich ist. Die sollten am besten mal nach Vietnam oder nach Afrika in die Slums gehen, wo man Kirche wirklich erfahren kann. Da haben die Christen noch wichtigeres im Sinn als das Pipi-Langstrumpf-Prinzip auf die Kirche anwenden zu wollen.
Du solltest vielleicht einmal das Dokument "Nostra aetate" aus dem Vatikanum II. lesen: http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_decl_19651028_nostra-aetate_ge.html
Es geht nicht darum, anderen Religionen ihre Daseinsberechtigung abzusprechen. Jede Religion darf existieren und sollte respektiert werden. Es gehört aber zum Wesen der Religion, zu beanspruchen, dass man als einzige Recht hat. Denn es geht bei Religion ja darum, wie man dem Göttlichen, dem Wahren, das sich dem Menschen offenbart, richtig begegnet. Und es kann eben nur eine Art von Wahrheit geben. Es kann nicht jede Religion wahr sein, denn die Religionen widersprechen sich gegenseitig. Es kann nicht der Islam und das Christentum wahr sein. Ebenfalls gehört hier der Atheismus dazu. Es kann nicht gleichzeitig das Judentum wahr sein und der Atheismus. Das geht logisch gesehen nicht. Allerdings gibt es ja heutzutage viele Relativisten, d.h. Menschen, die meinen, dass Wahrheit nicht objektiv und absolut ist. Nach dem Bild dieser Menschen könnten alle Religionen wahr sein, wenn Wahrheit über den Menschen definiert wird und letztendlich auf ihn rückgebunden ist. Das ist zwar absolut unvernünftig, aber der Relativismus bestimmt heutzutage unsere Welt.
Man kann da zwar "ja" oder "nein" sagen, aber am Glauben ändert das nichts. Glaube geschieht aus innerer Überzeugung. Deshalb kann man auch niemanden zum Glauben zwingen. Glaube bleibt deshalb immer eine Wahl, die nur in Freiheit getroffen werden kann.
Am besten ließt du mal von C.S. Lewis das Buch "Pardon, ich bin Christ". Zusätzlich solltest du dir die Bibel zulegen und einmal eine Weile die Lectio Divina lesen. Geh am besten auch einmal für ein paar Tage ins Kloster und unterhalte dich mit dem Vater Abt oder mit einem anderen Mönch. Die können sich mit dir am besten unterhalten. Danach entscheidest du, ob du ins Katechumenat eintreten willst, um dich taufen zu lassen.
Wie schwierig Christsein ist, ist abhängig von dem Land, wo du lebst. In Polen und Italien geht das am besten. Da kann man gut in einer Gemeinschaft Christ sein. In Deutschland geht das auch ganz gut. Man ist zwar der Versuchung des Materialismus ausgesetzt, aber wer standhaft ist, kann das gut schaffen. Schwer ist es in Nordkorea und in den muslimischen Ländern. Da kann es schon mal vorkommen, dass man für die Nachfolge Christi ermordet wird. Ein Glück, dass Christen bei uns noch nicht verfolgt werden, bzw. hingerichtet werden.
Laut Bibel schon. Man benutzt dafür heutzutage häufig den Begriff "onanieren". Da steckt das Wort "Onan" drin. Lies mal die Geschichte über Onan in der Bibel: Gen 38,8-10
Ich bin zwar selbst ein Christ, aber so einfach ist das dann nun auch wieder nicht. Die Forschungsergebnisse der Wissenschaften sprechen zwar größtenteils für viele Ereignisse gerade aus dem Neuen Testament, aber Beweise im Sinne der aristotelischen Logik sind das nicht. Es ist prinzipiell sehr schwierig, in den Geschichtswissenschaften von einem "Beweis" zu sprechen.
Bei der Bibel muss man da aber nochmal etwas anders herangehen: Es geht da prinzipiell um die Frage, inwieweit die einzelnen Bücher, die im Grunde genommen in der historisch-kritischen Forschung jeweils als einzelne Bücher betrachtet werden müssen, einen Anspruch strenger historischer Korrektheit aufweisen. Im Alten Testament wird es da besonders schwierig, da es dort schließlich mehr um theologische Zeugnisse als um Geschichtsschreibung im heutigen Sinne geht. Wenn man sich historisch-kritisch mit dem Alten Testament auseinandersetzt, wird man um die Traditionskritik und die Literarkritik nicht herumkommen. Dabei geht es auch um die Frage, wie Geschichtsschreibung zur Zeit der Entstehung des Alten Testaments ausgesehen hat. Da wird dann schnell ersichtlich, dass das ganz anders aussah, als heute. Da war Theologie und Historizität noch nicht wirklich getrennt. Im Neuen Testament sieht das zwar schon wieder ganz anders aus, aber man muss sich ähnliche Fragen schon stellen. Es geht in den Evangelien beispielsweise sehr um die Frage, wie detailliert die Evangelien historisch genau berichten wollen. Interessanterweise entfernen sich die Theologen immer mehr von der Faktizität, aber die Historiker sehen die Evangelisten - gerade Lukas und immer mehr auch Johannes - immer mehr als genaue Geschichtsschreiber an. Gerade die Archäologie macht da stetig Fortschritte. Vermutlich muss man bei den Evangelien und der Apostelgeschichte deshalb noch einige Jahrzehnte mit einem Ergebnis warten. Ein Beispiel: Für viele Bibelforscher des 19./20. Jhdts. war das Johannesevangelium historisch wertlos. Doch neuere Entdeckungen haben immer mehr das Gegenteil gezeigt. Auch in theologischen Schriften wurde das Johannesevangelium wenig für historisches Faktenwissen zur Rate gezogen. Aber letztendlich sollte man doch die Faktenfragen ausklammern: Darum geht es doch letztendlich weniger. Es geht doch darum, was die Evangelisten uns damit sagen wollen. Ob Jesus jetzt einen mehr oder weniger geheilt hat, ist doch nicht so wichtig. In der Theologie darf auch so etwas nicht in den Vordergrund treten. Bahnbrechend ist hier die Theologie Ratzingers in seinen Jesus-Büchern. Er stellt diese Frage nicht in den Vordergrund, sondern dorthin, wo sie hingehört: in den Hintergrund.
Es ist einfach nur respektlos gegenüber Christen. Wie Menschen Bücher vernichten, die sie nicht mehr brauchen, ist mir egal. Viele können nichts mit einer Bibel anfangen, wenn sie nicht gläubig sind. Ich fände es zwar sinnvoll, wenn jeder eine im Bücherregal stehen hätte, aber zwingen kann man ja niemanden. Wenn man aber öffentlich bewusst bestimmte Bücher verbrennt, hat das eine ganz klare Botschaft: Man will wohl ein christentumsfreies Europa schaffen. So etwas geht nicht. Wenn einer ein Video macht, wie er den Quran verbrennt, wäre man gleich fremdenfeindlich. Aber die Bibel zu verbrennen geht einfach? Was soll man von den jungen Grünen denken, die auf die Deutschlandfahne urinieren? Was ist, wenn jemand das Grundgesetz verbrennt? Ist so etwas in Ordnung? Wie gesagt, mir ist es egal, wie jemand seinen Müll vernichtet, aber wenn man so etwas in der Öffentlichkeit macht, hat das eine gewisse Botschaft. Die Nazis haben auch öffentlich Bücher verbrannt. So etwas hat immer eine klare Botschaft.
Aus christlicher Perspektive gesehen, hat das prinzipielle Verbrennen einer Bibel keinerlei Folgen für die ewige Strafe. Wieso nicht eine abgenutzte Bibel zum Anfeuern verwenden? Das könnte sogar das Gebot der Nachhaltigkeit erfüllen. Aber wenn jemand bewusst aus Hass am Christentum eine Bibel verbrennt, dann sieht das natürlich ganz anders aus. Der wird seinen "gerechten Lohn" erhalten.
Du kannst nicht für jemand anderen einen Ablass erlangen; nur für dich selbst. Ein Ablass kann nur durch die Gnade Gottes, bzw. seine Kirche gegeben werden. Der Portiuncula-Ablass kann aber auch noch am Sonntag bis 12 Uhr erlangt werden. Das Besondere ist ja, dass man noch das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser beten muss. Zusätzlich musst du natürlich noch beichten (mit der entschlossenen Abkehr von jeder Sünde), die Kommunion empfangen und auf die Meinung des hl. Vaters beten.
Heutzutage ist das immer so eine Frage, was Pfarrkirche und was Filialkirche ist. In den Seelsorgeeinheiten ist es heutzutage meines Wissens so, dass eine Kirche automatisch Pfarrkirche eines Ortes ist, wenn es nicht zwei Kirchen in einem Ort gibt. Aber wenn du ganz sicher sein willst, solltest du lieber die Huptkirche der Seelsorgeeinheit aufsuchen oder einfach eine Franziskaner-Kirche. In Franziskanerkirchen gibt es den Ablass schließlich auch.
Es geht hier im Grunde um die Macht des Wortes. Jesus Christus ist das Wort Gottes und als Wort Gottes auch Gott selbst. Es geht hier also um die Göttlichkeit Christi. Zum Verständnis dieses Kapitels solltest du vielleicht einmal Joh 1,1-18; Mk 13,28-37; Jes 40,8; Phil 2,6-7 und Mt 25,31-46 lesen. Dadurch wird ersichtlich, was mit dem Text gemeint ist: Jesus ist der Richter des Weltgerichts und "sedet ad dexteram Patris" (aus dem Glaubensbekenntnis: er sitzt zur Rechten des Vaters). Diese Stellen tragen eventuell zum Verständnis des Hebräertextes bei.
Eine kleine Hilfe: Im Glaubensbekenntnis heißt es, Jesus werde wiederkommen "judicare vivos et mortuos" (zu richten die Lebenden und die Toten). Diese Wiederkunft ist klar vorausgesagt (vgl. Mt 16,27; Mk 8,38; Lk 9,26). Das Zeichen des Menschensohnes ist nach den Kirchenvätern das Kreuz. Das Kommen auf den Wolken des Himmels (vgl. Dtn 7,13) offenbart die göttliche Macht und Herrlichkeit Christi (vgl. Mt 25,31; 26,64; Lk 17,24.26; Joh 6,39f; Apg 1,11). Viele Urchristen hielten die Wiederkunft für in naher Zukunft bevorstehend. Paulus lehrt als Antwort die Ungewissheit des Zeitpunktes (vgl. 1 Thess 5,1-2). Der Zweck des Wiederkommens ist die Auferweckung der Toten und die gerechte Vergeltung (vgl. 2 Thess 1,8). Die Gläubigen sollen darum bei der Wiederkunft des Herrn "untadelig" befunden werden (vgl. 1 Kor 1,8; 1 Thess 3,13; 5,23). Die Vorzeichen der Wiederkunft Christi sind die Verkündigung des Evangeliums auf der ganzen Welt (vgl. Mk 13,10), die Bekehrung der Juden (vgl. Röm 11,25-32), ein großer Glaubensabfall u.a. durch das Auftreten falscher Propheten (vgl. Mt 24,4f), das Auftreten des Antichristes (vgl. 2 Thess 2,3) und schwere Bedrängnisse (vgl. Mt 24,9; Mt 24, 9; Jes 13,10; Jes 43,4), d.h. Kriege, Hungersnöte, Erdbeben und schwere Verfolgungen.
Religionsunterricht halte ich für sehr wichtig. Es ist gewiss nicht das wichtigste Fach, aber zwei Stunden in der Woche sind keine Verschwendung. Alternativ kann man an staatlichen Schulen auch das Fach Ethik belegen. Eine Reflektion des eigenen Denkens - wie es im Religionsunterricht geschieht - halte ich für sehr wichtig. Leider gibt es nur wenige gute Religionslehrer. Religionsunterricht sollte eigentlich nicht Meditation oder Bibelteilen sein, sondern eine Auseinandersetzung mit dem Christentum. Natürlich wird alles aus der Perspektive des Christentums behandelt. Im Religionsunterricht lernen die Schüler auch über die Religion nachzudenken. Dies geschieht daheim eigentlich weniger. Jeder sollte natürlich in seiner eigenen Konfession unterrichtet werden. Konfessionsübergreifender Religionsunterricht ist absoluter Schwachsinn. Dabei verschwimmt das Bild der eigenen Religion eher. Gerade in der heutigen Welt, wo viele Menschen keine Ahnung mehr von Religion und Moral haben, ist es notwendig, dass man mal etwas darüber lernt.
Die Kirchensteuer sollte meiner Meinung nach auch beibehalten werden. Es geht ja sowieso nur diejenigen etwas an, die katholisch sind. Die anderen sollten sich da deshalb raushalten. Es ist logistisch gesehen am einfachsten, die Kirchensteuer zu haben. Das hat sich so etabliert. Außerdem könnte sich der Staat es nicht leisten, die Kirche auszubezahlen. Dafür müsste er sich hoch verschulden. Wir haben doch ein funktionierendes System, warum sollte man das ändern?
Dieses Problem beschäftigt die Kirche bereits seit fast 2000 Jahren. Einerseits liegt der biblische Befund vor, dass Jesus Mensch ist (z.B. "Και ὁ λόγος σὰρξ ἐγένετο", "Und das Wort ist Fleisch geworden" Joh 1,14 oder 1 Tim 2,5), andererseits, dass Jesus Gott ist (vgl. z.B. Joh 6,67; Lk 6,13; Joh 8,58; Joh 10,30; etc.). Nun steht man vor einem Problem: Gibt es zwei Götter? Aus der Lehre des Judentums ergibt sich, dass es nur einen Gott gibt. Deshalb behauptete Arius, dass Christus nicht von gleicher Wesensart mit dem Vater sein kann; er muss also ein Geschöpf ähnlicher Wesensart sein (ὁμοιούσιος). Arius hielt Jesus also nicht für göttlich, sondern für fehlbar und veränderlich. Dies stand allerdings in starkem Dissenz zur Hl. Schrift. Also verurteilte das Konzil von Nizäa (325) diese Strömung des sog. Arianismus. Das Konzil von Nizäa fand ein einheitliches Glaubensbekenntnis, dass Jesus "ὁμοούσιος τῷ Πατρί" (eines Wesens mit dem Vater) ist und "γεννηθέντα, οὐ ποιηθέντα" (gezeugt, nicht geschaffen). Wichtig für dieses Verständnis ist der Unterschied zwischen "Zeugen" (genitum) und schaffen (factum): Etwas Gezeugtes (Genitum) ist immer gleichen Wesens mit dem Zeuger (Genitor). So ist das Kind (Genitum) eines Vaters (Genitor) immer ein Mensch. Etwas Geschaffenes (Factum) ist jedoch stets wesensverschieden vom Schöpfer (Factor). So ist der Mensch (factum) zwar Abbild Gottes (Factor), aber nicht Gott. Ebenso wird eine Statue (factum) niemals ein Mensch (Factor) sein.
Dies ist aber noch keine eindeutige Klärung des Falls. Deshalb berief man das Konzil von Ephesus (431) ein. Dort wurde geklärt, dass Jesus Gott und Mensch zugleich ist und es in Jesus eine seinshafte Einigung gibt. Abgerundet wurde dieses christologische Dilemma schließlich mit dem Konzil von Chalcedon (451), das bekannte, dass es in Jesus eine göttliche und eine menschliche Natur gibt. Diese sind "in duabus naturis inconfuse, immutabiliter, indivise, inseparabiliter" (in zwei Naturen unvermischt, unverwandelt, ungetrennt, ungesondert). D.h., dass man diese zwei Naturen nicht trennen, aber auch nicht mischen kann. Dieses Ergebnis wird heute als "hypostatische Union" bezeichnet.
Dieses Christusbekenntnis ist bis heute fester Bestandteil des Glaubensbekenntnisses: "genitum non factum, consubstantialem Patri ... et incarnatus est ... et homo factus est" (gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater ... und ist Fleisch geworden ... und ist Mensch geworden). Weiter ist natürlich die Hl. Dreifaltigkeit wichtig, um das Verhältnis zwischen Gott und Jesus zu klären. Dafür gibt es aber genug Videos, die das erklären, z.B.:
https://youtube.com/watch?v=xCobMa5W4vY
Du musst dich doch zuerst einmal fragen, wer hier die Kriterien für "wissenschaftliche Publikationen" aufstellt. Sind das die lauten atheistischen Schreihälse, die von Geisteswissenschaften wenig Ahnung haben oder sind das die international anerkannten Philosophen, Philologen, Archäologen, Historiker, etc.? Man stellt es heutzutage oft so dar, als wäre die Theologie unwissenschaftlich, die Naturwissenschaft aber allein wissenschaftlich. Man sollte vielleicht zunächst einmal verstehen, dass Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften ganz unterschiedliche Methoden des Arbeitens haben.
Es gibt schon viele anerkannte Publikationen, die von Philosophie und Theologie gemacht werden und eher für den Glauben argumentieren. Allerdings haben die sog. "Neuen Atheisten" die Medien derzeit in der Hand. Dadurch dementieren sie die Wissenschaftlichkeit dieser Publikationen und das auch recht erfolgreich. Wenn es eine neue Publikation gibt, macht man sich ohne Argumente über diese Publikationen her. Wenn es jedoch Publikationen gibt, die gegen den christlichen Glauben sprechen, wird das als wissenschaftlich angepriesen. So definiert sich ja angeblich Wissenschaftlichkeit: im Vorweg steht das Ergebnis fest und dann biegt man sich falsche Tatsachen zurecht. Nur ein kleines Beispiel: der Fall Galileo Galilei. Es gab einmal ein Drama namens "Das Leben des Galilei" von Berthold Brecht. Eigentlich wird dort völliger Schwachsinn behauptet und die Darstellung des Galileo Galilei wurde längst widerlegt. Trotzdem fassen der Großteil der Leute diese Klischees als Fakten auf. In der letzten Zeit gab es zwar immer wieder Bücher über Galilei, die von international anerkannten Wissenschaftlern geschrieben wurden und ein historisch korrekteres Bild darlegen. Allerdings hört man von solchen Büchern nichts und der militante Atheismus benutzt den Fall Galileo Galilei weiterhin mit völlig falschen Fakten, um gegen die Kirche zu hetzen. Weitere Beispiele wären z.B. die Glaubwürdigkeit der Evangelien, bzw. die Historizität der Evangelien. Es wird immer noch verbreitet, die Evangelien seien Märchenbücher und hätten keinerlei historische Grundlage. Argumente gibt es allerdings wenige. Zum Kindermord zu Bethlehem sagt man z.B., dass dieser bei keinem anderen Historiker erwähnt wird. Deshalb sei das erfunden. Nun, König Herodes gilt als grausamer König. Er ließ gerne mal ein paar Leute umbringen. Bethlehem war um das Jahr 0 nur ein Dorf mit wohl nicht einmal 1000 Einwohnern. Wie viele Neugeborene gibt es in einem Ort mit 1000 Einwohnern? Vielleicht 10-20? Welcher Historiker würde wohl eine so geringe Anzahl von toten Kindern erwähnen, wo es doch Massenhinrichtungen viel größeren Ausmaßes gab? Damit will natürlich nicht gesagt sein, dass der Kindermord dadurch belegt ist, aber so einfach lässt er sich eben auch nicht beiseite fegen.
Viele vergessen bei Betrachtung des Alten Testaments, dass das Alte Testament der Entstehung nach nicht von einem Autor geschrieben wurde, sondern von vielen verschiedenen. Die Bibel ist nämlich nicht wirklich ein Buch, sondern eine Sammlung von Büchern. Diese Bücher haben verschiedene Gattungen. So gibt es im Alten Testament Bücher, die historische Ereignisse beschreiben oder Bücher, die lyrischen Charakters sind. Es gibt aber natürlich auch Bücher, die Märchengeschichten von der Gattung her ähneln. Das Buch Genesis z.B. ist kein Geschichtsbuch über den Ursprung des Volkes Israels, sondern es handelt von den theologischen Usprüngen Israels. Hierfür wurde Material benutzt, das teilweise bereits aus den Geschichten anderer Völker bekannt war, aber verändert wurde, dass die Absicht des Erzählers deutlich wurde. Kommentare wurden dann nicht neben die Texte geschrieben, sondern in die Texte hinein.