Worauf achten bei Kamera-Kauf aus 2. Hand?

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Hallo

Knipser machen seit etwa 2013 mit Oberklasse Handys für Monitorbetrachtung "bessere" Bilder als mit Canon Anfänger DSLR/DSLM mit Kit Zooms. Deswegen ist ja ab 2014 der Kompaktkameramarkt unter 1" Sensorgrösse weggebrochen

Aktuelle Oberklasse Smartphones liefern auf der Nomalbrennweite 1750LP/BH Auflösung dazu braucht man bei Canon aktuell eine EOS RP mit RF 50/1.8 oder eine Olympus E M10IV mit Zuiko 25/1.8. Also um es Kurz zu machen "Fotografie" ist ein Handwerk dass man nicht durch den Kauf der "Profi" Werkzeuge erlernen oder verstehen kann. Durch den Kauf von Pinsel, Ölfarbe und Palette wird man kein Van Gogh oder "Maler", durch denn Kauf von Hammer und Meissel kein Auguste Rodin oder Steinmetz. Und durch den Kauf einer DSLR wird man kein Fotograf bzw der Kauf einer EOS 650D mit Kit Zoom beweist das man das Handwerk nicht versteht.

Daher mein Rat verkauf das ganze DSLR Gedöns und knipse weiter mit Smartphones rum die ja in jeder neuen Generation mit Bildqualität noch was drauf legen und immer mehr optische Telereichweite verbaut bekommen. Oder anderst gesagt selbst mit einer 5DIII und Profi Optiken wird sich nur die technische "Bildqualität" gegenüber der 650D mit Kit Zoom verbessern und man kann grössere Ausdruckformate sauber befriedigen. Aber bessere oder gar verkaufbare Bilder bringt der Aufstieg in Kleinbild eher nicht

1.) die 5DIII ist definitiv "besser" als die 650D vor allem im Low Light Bereich und bei Sport/Wildlife. Der Hauptvorteil ist der optische Sucher mit Mattscheibe bei dem man im Sucher die Schärfeverläufe auf dem Motiv sieht und auch manuel focusierend genau definieren kann. Leider hat die 5DIII eine feste Allroundmattscheibe für Sportreportage aber mit Liveview kann man dass kompensieren.

2.) wo kein Licht ist kann man keine Bilder erzeugen bei der Fotografie geht es meist um Arbeit mit Licht. Die meisten Smartphoes nutzen bei Low Light Video Stacking und Prozessleistung dagegen sind dumme Kameras chancenlos. Bedeutet man kann auch mit einer 5DIII bei wenig Licht nicht aus der Hand knipsen wie mit Oberklasse Smartphone und braucht ein Stativ wie mit der 650D. Es gibt aber DSLM die Smartphone Bildprozessing verbaut haben bzw das ist mit ein Grund warum DSLR "aussterben"

3.) Man muss die abzuarbeitenden Motive und das Gesamtpaket mit denn dazu nötigen Optiken betrachten. Für Low Light ist die EOS 6D tauglicher und kostet gebraucht in etwa die Hälfte. Die 5D III ist eine "Reportagemaschine" mit dem Schwerpunkt auf Autofocusleistung und Robustheit. Die 6D ist eine leichte Kamera für Einsätze abseits den Reportagekampfzonen.

4.) Zu dem Thema liessen sich Bücher schreiben bzw wurden auch schon geschrieben. Die Canon Profikameras und Profioptiken sind solide gebaut und Instandsetzbar aber oft scheitert(e) Canon am Mil Spec Grade G für den Einsatz beim Militär aber das liegt auch daran dass man beim Militär mindestens 12 Jahre Ersatzteilgarantie nach Produktionsende fordert, die Offenlegung von Software Schnittstellen und Funktionsfähigkeit bei -45°C Dauertemperatur. Andererseits packt fast die gesamte Profi Konkurrenz seit denn 70ern die Grade G.

Bei Canon gibt es unreparierbare "Wegwerfkameras" und "Wegwerfoptiken" mit eingebauten Sollbruchstellen, das sind die Kit Optiken und Unterklasse Optiken. Das Ring USM System ist anfällig auf Staub und Nässe und wenn man die Ring USM Optiken zulange nicht nutzt können die USM Antriebe "einschlafen". Bedeutet Canon Profikameras und Profioptiken muss man regelmässig benutzen und regelmässig servicieren. Das ist aber bei allen Produktivsystemen normal. Micro USM, STM und ARC Drive sind technisch einfacher/robuster und Dauerlagerfähig. Vorteil ist es gibt bei Canon einen Profi Service und Ersatzteilgarantie bis ca 6 Jahre nach Produktionsende.

Punkt ist alle Kameras und Optiken sind technische Geräte die verschleissen und Fallschäden, Stösse, Unfälle bzw Bruch erleiden. Zudem gibt es die Vibrationsproblematik beim Transport.

Am simpelsten ist man kauft eine Ocassionware vom Fachhandel dort wird die Technik vor dem Verkauf geprüft und es gibt Gewährleistung. Und einige Fachhändler machen CLA und Kleinreperaturen im Haus haben also das Know How und die Werkzeuge. Aber der CLA einer 5D oder eines 24-70/2.8 L mit frischer Abdichtung dauert um 1,5-2 Stunden aufwärts. Deswegen und wegen Marge und Steuern sind die deutlich über Privatverkaufskursen.

Wenn du mit der 650D keine besseren Bilder zustande kriegst wie mit deinem Handy mit Winzigsensor, dann - ganz ehrlich - fehlts bei dir einfach an Erfahrung mit Fotografie. Denn das einzige, was das Handy besser macht, ist die richtigen Einstellungen anzuwenden.

Hier mal der Vergleich beider Sensoren (ein Handy ist vergleichbar mit der Canon SX50 HS). Der Sensor der 650D fängt viel mehr Licht ein und hat daher viel weniger Rauschen als ein popeliger Handysensor.

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Also wenn du es mit der Kamera nicht schaffst, dein Handy zu schlagen, dann bringt dir auch eine bessere Kamera nichts. Das ist, wie wenn du nicht Pianospielen kannst - da bringt dir ein besseres Piano auch nichts, du kannst trotzdem drauf nur "Alle meine Entchen" spielen.

Steck dein Geld in lichtstärkere Objektive, lerne wie man RAWs bearbeitet, lerne das Belichtungsdreieck, lerne was über Langzeitbelichtung, lerne was über Methoden zur Rauschreduzierung. Und wenn du es schaffst, mit deiner Kamera bessere Fotos hinzukriegen als mit deinem Phone und gelernt hast was Megapixel sind und was Blende bedeutet, dann kannst du mal über ne bessere Kamera nachdenken.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite mit verschiedenen Canon Kameras seit 2008
 - (Kamera, Foto, Canon)

Ich würde es ganz anders empfehlen.

Du solltest dich aufschlauen, was Bildsensoren und Kamera-Technik betrifft. Ebenso musst du dir klar werden, dass du in deiner Frage Äpfel mit Birnen vergleichst.

Dein Handyfoto ist auf den ersten Blick besser, weil die Smartphone Elektronik schon kräftig gearbeitet hat, Bild geschärft, Kontrast erhöht, dunkle Bereiche aufgehellt, etc. Wenn du mit der 650D vom selben Motiv ein RAW Bild erstelltst und dieses am PC mit einem Programm bearbeitest, dann sieht DAS Bild mindestens so gut wie dein Handyfoto aus.

Du solltest nicht erwarten, das eine neue, teurere Kamera automatisch bessere Bilder liefert......im Gegenteil, je professioneller die Kamera, desto mehr muss der Fotograf wissen was er einstellt, denn die Kamera bearbeitet nichts am RAW Bild.

Ich bin absolut unerfahren was die Technik von Kameras angeht

Das ist eben das Problem und das wird auch eine neuere Kamera nur bedingt lösen. Natürlich wird die Qualität besser unter identischen Einstellungen, aber du wirst die mögliche Qualität nicht ausschöpfen. Ein Handy greift selbst entsprechend ein und versucht das Maximum rauszuholen. Es ist halt für Knipser gedacht.

Hi,

hier empfehle ich dir ersteinmal dich mit theoretischem Fotografie Wissen auseinanderzusetzen, bevor du dir gleich eine neue Kamera zu kaufen. Du wirst mit dem richtigen wissen viel bessere Bilder (auch in der Nacht) machen können, da dein Handy viel schlechtere Eigenschaften besitzt. Wenn du dich dann noch mit Bildbearbeitung beschäftigst wirst du wirklich gute Ergebnisse erhalten.

VG Hdhdidbs