Hallo
das 24-70/2.8 ist ein Allrounder bei dem man in der 70/2.8 Stellung in ca 0,7 Meter Abstand formatfüllende Einzelportraits/Headshots Hockant (ca 24x36cm) erzeugen kann. Für Formatfüllende Doppelportraits Quer braucht man um 1 Meter Abstand das ergibt um 36x55cm Objektfeld.
Köpfe sind ca 1/7 bis 1/8 der Körpergrösse von Erwachsenen gross, mit etwas Hals ist man bei 36cm Kadragerahmenhöhe. 70cm sind in etwa eine Armlänge Abstand. Das ist einigen schon zu nah, vor allem mit einem Sigma 24-70/2.8 ART "Monster" mit 8cm Vorderlinse vor der Nase
Es gibt so fantastische Körperteile wie Gehirn, Augen und Beine welche man zum fotografieren verwenden kann. Man dreht das Zoom einfach auf den 70mm Anschlag, nimmt denn Kamerasucher ans rechte Auge und sieht mit einem Auge durch denn Sucher und mit dem anderem sieht man das Umfeld (deswegen haben SLR denn Sucherhöcker), dann geht man soweit auf das Motiv zu das der Bildausschnitt "passt". Und als Anfänger schliesst man kurz das "Umfeldauge", drückt dann Auslöser auf die Erststufe oder die "Focus On" Taste, wartet je nach Helligkeit/Kontrast 0,3 bis 1ne Sekunde ab bis das Motiv im Focus ist und lösst dann aus. Bei Portraits muss man das Thema "Blinzeln" der Motive beachten je näher man kommt und je fetter die Optik um so eher triggert man denn Blinzelreflex. Dann kann man das 70-200 Auspacken/montieren.
Kameras sind so gebaut dass man als Rechtsäuger mit dem Sucher beidäugig arbeiten kann, "Profis" nutzen beide Augen und schalten kurz zum focusieren im Gehirn um bzw bei Autofocuskameras muss man nicht mal "denken", man wartet auf die LED Anzeige/n. Mit einer 45-60mm Optik haben je nach Sucher beide Augen denn selben Ausschnitt.
Bei 70/2.8 hat man an Kleinbild bei 0,7 Meter um 1,5cm Schärfenzone (Bei 1/1000tel zulässigen Unschärfekreis) und bei 1 Meter um 3cm. Deswegen focusiert man immer auf das "Nahe"/"Prominenete" Auge als Schärfepunkt. Bei 0,7 Meter Abstand ist dann aber meist die Nasenspitze schon Unscharf und die Ohren sind meist völlig unscharf, deswegen blendet man die Optik auf f4 (2,2cm) oder f5,6 (3cm) ab damit man das Gesicht von Nasenspitze bis Ohransatz einigemassen scharf hat. Damit ein Kopf bei 70mm Brennweite und 70cm Abstand von der Nasenspitze bis hinter denn Ohren komplett "scharf" genug ist wird man Blende f16 oder f22 Anwenden müssen. Da gibt es auch schon Beugungsunschärfen. Deswegen arbeitet man das Thema vorher mal grundsätzlich durch damit man es weiss und berücksichtigen kann.
Der FREISTELL Trick ist das Menschen nicht objektiv sehen und unscharfe Bereiche automatisch mit der "Information" Gesicht wahrnehmen und unscharfe Bereiche mit Aussenkontur versehen, während man gleichzeitig die unscharfen Bereiche als Textur einfüllt. Die unscharfen Bereiche sind "weich"/Konturlos also man sieht nicht die Hautporen/Hautfehler, Pickel, Mitesser, Flecken, Adern, Sommersprossen, Mikrofalten.
Für Ganzkörper (Totale) versucht man auch mit 70mm zu arbeiten, das wäre dann im Bereich um 3,5 Meter. Erst wenn das nicht geht zoomt man runter auf 50mm, bei Notfällen auch bis 35mm. Je weitwinkeliger um so ungünstiger werden die Proportionen bzw man bekommt denn inzwischen schon normalen "Smartphonelook". Es gibt Smartphones die per Bildprozessing denn Weitwinkellook "wegrechnen"
Aus dem Grund arbeiten Profis bei People und Gruppenbildern eher mit 50mm aufwärts bzw früher galt mal für Kleinbild 55-60mm (35°) als unterste Brennweite für Portraits oder Gruppenbilder. Man muss halt in der Praxis aus Platzproblemen oft vom Abstand "runter" (näher ran) und Weitwinkeliger werden.
Nikon Profi DSLR mit rundem Okular haben eine Mattscheibe mit "Schärfesprung" bei Lichtstarken Optiken und Semi Pro DSLR mit rechteckigen Sucher ein "Mattscheible" ohne Schärfesprung.
Der Vorteil der Mattscheibe ist man sieht sofort im Sucher was vom Motiv Scharf ist und kann durch drehen des Focusring Schichtweise durch die Schärfenzone fahren. Man kann also bei Portraits die Gesichter von der Nasenspitze bis zu den Ohren durchfahren und damit denn "Optimalpunkt" finden der ist meist einen Tick woanderst als der Auto(doof)focus immer hinröddelt. Zb bei 70/2.8 1,5cm Schärfentiefe kann man denn Focuspunkt innerhalb der 1,5 cm verschieben das heisst zb Wimpern komplett scharf oder Wimperspitzen komplett unscharf. Der Autofocus macht/entscheidet das bei DSLR nicht, das können/machen aber DSLM seit 15 Jahren.
Wenn man die Optik abblendet nutzt man bei DSLR die Abblendtaste zur Schärfekontrolle, der Sucher wird aber dunkler und die Mattscheibe kann ins "griesseln" kommen. Viele irritiert das, ist halt Physik. Wechselmattscheiben gibt es mW nur noch bei 1 stelligen Nikon DSLR.
Wenn man einen 24MP Sensor hat kann bei 70mm im Zentrum problemlos auf 12MP runtercropen (4000x3000 > 105/KB), selbst 6MP crops (3000x300 > 140/KB) ist noch deutlich über "Vollformat" Mindestqualität. Für Webanwendungen kann man auch auf FHD runtercropen (400/KB). Mit einem 36 oder 45MP Sensor geht etwas mehr. Einfach vorab Testaufnahmen machen und ausdrucken. Der Punkt ist das Sigma 24-70/2.8 ART hat bei 70/2.8 auf Bildhöhe 0 an 24MP Sensoren etwa 160 Linienpaare optische Auflösung (MTF 50), bei f4 sind es 170 Linien. Bis Bildhöhe 100 hat man um 25% Randabfall.
Auf 24x36 sind das 3850x5700, das ergibt 22MP. Auf 18x24cm gecropt hat man immer noch 2850x3850 also um 12MP und auf FHD also um 6x9mm Ausschnitt bleiben immer noch 960x1440 optische Auflösung. Wo es "eng" wird ist wenn man in den extrem Ecken runtercropt.
Das Thema Auflösung und Schärfe ist komplex und wird durch die RGGB Rasterung des Sensor und Bildprozssing der Kameratechnik noch komplexer
Auf einem Abiball wird man aber vermutlich auch das 70-200 brauchen, ich würde auch einen Füllblitz mit Lichtformer und einen Polfilter mitnehmen.
Eigentlich braucht man für sowas an Kleinbild ein 35-105 oder 35-135. Deswegen benutzen viele People/Hochzeitsfotografen noch einen AFD 35-105/3.5-4.5, AFD 35-135/3.5-4.5 oder AFD 28-105/3.5-4.5 Oldtimer. Nikon hat ab 1995 dafür das AFD 24-120 ab 2002 als AFS Version mit VR aufgelegt.
Also (m)ein Tipp ist einfach mal das AFD 35-105/3.5-4.5 ausprobieren dass ist ein kleines leichtes Schiebezoom mit dem alten Nikkor Bokeh aus der Analogfilmzeit mit "Beautyshotzone" ab/über 90mm. Man hat mit 105/4.5 in 1 Meter Abstand bei Massstab 1/10 um 2,2cm Schärfentiefe, bei 70/4 runtergezoomt sind es beim Massstab 1/10 auch um 2,2 cm.