Züchter oder Tierheim?

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Das kommt sehr auf eure Ansprüche und Erfahrung an.
Ein Tierheim Hund bringt nichts, wenn dort kein Hund ist, dessen Bedürfnisse ihr nicht erfüllen könnt, nimmt man einen Hund von dort, nur weil man einem Hund was gutes tun will, dann aber einen Hund hat dem man nicht gerecht werden kann, tut man den Tieren keinen gefallen.
Ob ein Hund aus einer VDH Zucht, oder Tierheim/Tierschutz ist von vielen Faktoren abhängig.
Was könnt ihr dem Hund bieten, wie viel Zeit habt ihr, Müsste der Hund treppen laufen, habt ihr Hundeerfahrung, was wollt ihr mit dem Hund machen (Ein Dackel bringt nichts wenn ihr nur gassi geht, das ist ein Jagdhund. Ein Husky wäre nichts für Stubenhocker usw. Eine Deutsche Dogge mit 80 Kilo ist nicht gut, wenn man zwei Etagen oder mehr ohne Aufzug laufen muss, der Hund diese aber nicht steigen darf, dann jeden Tag mehrmals 80 Kilo rauf und runter zu tragen ist nicht gerade angenehm.)
Zuden habt ihr hoffentlich schon diese Fragen hier geklärt:

https://www.wirliebenhunter.de/magazin/artikel/hund-anschaffen-10-fragen-vor-dem-hundekauf/

Macht euch erst mal deutlich was ihr euch überhaupt vorstellt, großer Hund, kleiner Hund, welche Bedürfnisse passen zu euch, wollt ihr mit dem Hund sport machen, habt ihr Hundeerfahrung, bestimmte Tätigkeiten usw.

Achtet beim Züchter auf einen VDH Züchter und bei Tierheim und Tierschutz auf Organisationen wo ihr die Tiere vorher besuchen könnt und kennen lernen könnt.
Tierheim Tiere können tolle Hunde sein, unsere Hündin stammt aus dem Tierschutz, sie hat zu uns gepasst und wir können ihre Bedürfnisse erfüllen. Sie ist aber z.B. ein Fall der unter Trennungsstress leidet und dass alleine sein bleiben ist deutlich anspruchsvoller und dauert deutlich länger, sowas muss man im Hinterkopf behalten, das Tierheim bzw. Tierschutz kann nicht immer alle Marotten erkennen, weil sie mitunter z.B. in Hundegruppen gehalten werden, mit anderen Hunden, die Betreuung dort ist auch ganz anders, daher ist wichtig dass man mögliche Probleme wie Trennungsstress im Hinterkopf behält die man Managen können muss und einfach bewusst wird dass es da Dinge gab, die nicht gut gelaufen sind.
Die Hunde dort haben mitunter baustellen denen man sich bewusst werden muss, können natürlich auch sehr tolle Hunde sein, die einfach nur pech hatten, aber ohne zu wissen was ihr überhaupt wollt und was zu euch passt, kann man weder Tierheim oder Züchter sagen.
Tierheim bzw. Tierschutztiere sind mitunter mit einigen Problemen behangen, nicht alle können das Hunde 1x1 und haben mitunter andere Baustellen, aber ein gutes Tierheim bzw. ein guter Tierschutz berät da auch wirklich gut und es gibt eben auch Hunde die z.B. nur pech hatten und einen Halter hatten der sich Gesundheitlich nicht mehr um die Tiere kümmern konnte, die Hunde aber keine schlechte Erfahrung oder Haltung durchgemacht haben.
Beim Züchter bekommt man meist aber auch fast nur Welpen (Allerdings nicht immer) und ein Welpe ist als Ersthund eher weniger Empfohlen, denn einem Welpen muss man auch alles beibringen und in der Ersthundehaltung sind Fehler und Unsicherheiten, mitunter auch Frust keine Seltenheit, da ist dann ein Welpe allerdings nicht unbedingt die beste Wahl, denn die machen auf den Teppich, müssen viel lernen usw. und dass ist auch eben Arbeit.
Achtet aber um himmels willen nicht zuerst auf die Optik, die Optik ist zweitrangig, beachtet die Persönlichkeit und Ansprüche, ein süßer Mix bringt nichts wenn am Ende ein Herdenschutzhund drinnen ist und dass auch noch durchschlägt.
Es könnte im Tierschutz oder Tierheim einen Hund geben der zu euch passt, vielleicht aber eben auch nicht. Gleiches gilt aber eben auch bei Rassehunden vom Züchter.
Der Vorteil bei Rassehunden ist, dass man zumindest den Rassestandart als Orientierung nutzen kann, natürlich ist die Persönlichkeit immer vom Individuum abhängig, aber der Rassestandart hat i.d.R. zumindest schon eine gute Richtung an der man sich orientieren kann, bei einem Mix weiß man vorher nicht was durchschlägt, dass muss man oft selbst herausfinden, wobei im Idealfall schon im Tierheim bzw. beim Tierschutz deutlich wurde, was bei dem Hund so drinn steckt vom Wesen her.

Wenn ihr wisst was genau ihr euch beim Hund vorstellt, was ihr machen wollt, wie eure Erfahrung mit Hunden ist usw. dann wisst ihr eigentlich schon wonach ihr schauen solltet, ob Züchter oder Tierheim liegt dann bei euch.
Ich selbst beführworte natürlich Tierschutz und Tierheim, aber auch einen anerkannten VDH Züchter, da es eben einfach nichts bringt ein Tier aus dem Tierschutz oder Tierheim zu nehmen, wenn dort keiner ist, dem man gerecht werden kann.

Bitte aus dem Tierheim! Dort hat es Hunde jedes Alters und so schenkst du einem Hund der vielleicht nie ein schönes Leben hatte ein schönes Leben und viel Freude. Glaub mir, Hunde aus dem Tierheim sind die dankbarsten. Es wird zu viel gezüchtet und zu viele Hunde sind im Tierheim

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – TPA im 3. Lehrjahr

Schemset  24.05.2025, 11:27

"dankbar" nun nicht gerade... Aber es gibt eine Menge super Hunde im Tierschutz. Da ist für jeden etwas dabei, und ich finde es eine super Idee, erwachsene Hunde aufzunehmen - viel weniger Stress als einen Welpen aufziehen.

Lavendelmond  24.05.2025, 11:28
@Schemset

Eben!! Ich werde auch sobald ich ausziehe und Zeit und Geld für einen Hund habe einen erwachsenen adoptieren

Es kommt darauf an was ihr von dem Hund erwartet und welche Pläne ihr mit dem Hund habt. Wenn ihr sehr genaue Vorstellungen habt was Charakter und Verhalten angeht und konkrete Pläne dann passt ein Hund von einem Züchter besser. Wenn ihr bereit seid euch an den Hund anzupassen und "nur" einen Hund sucht mit dem ihr Gassigehen möchtet dann kann auch ein Hund aus einem Tierheim passen.

Ich würde immer zuerst die Tierheime in deiner Nähe besuchen. Dort sitzen oft auch unkomplizierte Hunde, die für Ersthundehalter geeignet sind und nicht nur große Problemhunde, die abgegeben wurden weil die Vorbesitzer überfordert waren.

Aber man darf nicht erwarten, dass man Rasse XY im Tierheim findet oder einen Hund, mit dem Hundesport XY machen kann.

Wir haben als erste Hündin eine 10jährige aus dem Tierschutz adoptiert, und das war eine super Entscheidung. Wir bekamen dadurch einen Hund, der schon relativ gelassen und geruhsam war. Wir haben mit ihr trainiert und sie hat auch noch viel gelernt, aber es war alles relativ einfach.

Wir hatten sie nur 3 Jahre, dann ist sie sehr plötzlich an einem Milztumor verstorben... Aber sie hatte noch 3 schöne Jahre, und wir haben mit ihr unheimlich viel über Hunde gelernt.

Jetzt haben wir einen dreijährigen, auch aus dem Tierschutz, und das ist ein ganz anderes Kaliber, der hat einfach viel mehr Energie und ist hektischer und reizempfänglicher. Wir kommen damit klar, und lieben ihn sehr, aber ich bin schon froh, dass es nicht der erste Hund ist.

Daher: auf jeden Fall Tierschutz. Zeit nehmen, beraten lassen, kennen lernen, dann kann man bestimmt den perfekten Hund finden. Gute Hundeschulen bieten eine "Beratung vor dem Kauf", das würde ich auf jeden Fall in Anspruch nehmen.

Und ich würde ein erwachsenes, vielleicht schon älteres Tier empfehlen.

Es kommt darauf an. Oft weiß man bei Tierheim Hunden nicht genau was sie zuvor erlebt haben. Also man weiß nicht ob sie möglicher weiß Angst vor Autos, vor fremden Menschen, vor anderen Tieren, vor lauten Geräuschen oder generell Angst vor etwas haben. Manchmal kann sich das auch erst später, wenn der Hund bei der Familie ist entwickeln, Angst, Unsicherheit, Aggressivität, Druck oder sonstiges. Das kann einen Alltag für Hundeneulinge ziemlich schwer machen. Noch kann man sich nie sicher sein ob da jetzt ein Rhodesian Ridgeback, Staffordshire Terrier oder Dogge dabei ist. Man geht immer nur sofort vom äußeren aus. „Der sieht für mich wie ein Terrier aus, stempeln wir ihn erstmal zu einem Terrier Mix“. Es gibt auch Welpen oder Hunde wo man sich sicher ist was sie durchgemacht haben, aber das ist eure Aufgabe einen aus zu suchen. Ich empfehle, aber Zucht Tiere (keine Vermehrer), weil man sich da immer sicher sein kann. Aber keineswegs sind Tierheim Hunde schlecht! Wir hatten nur noch nie einen


Schemset  24.05.2025, 11:53

Ich höre sehr gerne den Podcast "Hundestunde". Die beiden Hundetrainer, die diesen Podcast betreiben, berichten folgendes: es macht keinen Unterschied. Die Leute, die mit ihren Problemen zu uns kommen: Angst, Unsicherheit, Aggression, Jagdtrieb... Die Rassehunde vom Züchter haben genau die selben Baustellen wie die Tierschutzhunde.

Und beim Rassehund kann man auch nicht sicher vorhersagen, was man bekommt: wie sich der Welpe entwickelt, wie stark die rassetypischen Eigenschaften hervortreten, und was genau aus dem bunten Strauß der Erbkrankheiten hier zuschlägt (die allermeisten Rassen haben einen dermaßen kleinen Genpool, dass das Risiko extrem erhöht ist! Inzest ist eben keine Gute Idee bei Säugetieren. Wenn auf irgendeinem Chromosom ein defektes Allel sitzt, kann das in der Regel durch ein gesundes Allel vom anderen Elternteil ausgeglichen werden... Aber wenn das andere Elternteil genetisch sehr ähnlich ist, hat es eventuell denselben Defekt)

DerOggy  24.05.2025, 14:25
@Schemset

Ja es kommt aus darauf an, am wohl am meisten geht es hier nicht um den Hund sondern eher um das Herrchen/Frauchen. Denn die sind ja der Chef im Haus und an denen liegt es daran ob der Hund jetzt auf Sofa darf oder dich nicht. War jetzt nur ein Beispiel