Zu viele Zitate aus Sekundärliteratur?
Hallo! Ich schreibe gerade meine allerersten Hausarbeit und bin noch ziemlich unerfahren. Jetzt wo ich den größten Teil meiner Studienarbeit fertig habe, lese ich gestern, dass das Zitieren aus Sekundärliteratur nur in Ausnahmefällen erfolgen soll. Na toll. Ich habe keine Lust und Zeit alles umzuschreiben. Ich habe natürlich nicht ausschließlich Zitate aus Sekundärliteratur, aber schon so einige.
Und außerdem, habe ich gelesen, dass man auch eine Seitenangabe aus der Primärliteratur machen muss. Jedoch war da gar keine angegeben, so dass ich nur die Seitenangabe aus der Sekundärliteratur habe, wo ich das gelesen habe.
Jetzt ist die Frage, ob es wohl einen starken Punktabzug gibt, oder ob die Dozentin ein Auge zudrückt. So wie ich es bei ihr rausgehört habe, wird sie nicht so streng sein, da es die allererste Studienarbeit ist.
3 Antworten
Viele sekundäre Zitate sind für Prüfer immer ein Hinweis, dass a) aus Lehrbüchern zitiert wurde (die stellen häufig das Wissen anderer zusammen) oder b) nicht ausreichend recherchiert wurde, um die originalen Quellen zu beschaffen. Beides erscheint wie eine Abkürzung und wird deshalb nicht gern gesehen. Da du ja nicht weißt, ob die Wiedergabe in der neueren Quelle korrekt ist, solltest du das auch vermeiden.
Falsch ist ein korrekt dargestelltes Sekundärzitat nicht. Aber dennoch können zu viele die Note negativ beeinflussen. Eigentlich sollte man das nur machen, wenn es an die Ursprungsquelle wirklich keinen Weg gibt.
Na ja, die Zitate benötigt man ja, um bestimmte Thesen innerhalb der Hausarbeit zu untermauern. Ich denke, wichtig ist es, dass man sich nicht nur auf eine Quelle innerhalb der Hausarbeit beruft, sondern unterschiedliche Autoren oder Verfasser anspricht. Viele Zitate kann man auch mit eigenen Worten umschreiben und dann nicht das Zitat, sondern die Quelle angeben. Wenn es die erste Arbeit ist, wird es nicht so tragisch sein. Ich denke, es wird mehr Gewicht auf Inhalt, Aufbau und Schlüssigkeit gelegt.
Du hast also Blindzitate eingebaut und die Literatur aus der sie stammen hat nicht gelesen. Wenn das auffällt, so würde man bei uns damit durch die Arbeit fliegen. Es wird auffallen; wenn du keine Seitenangaben hast und besonders dann, falls es eine neuere Auflage der primärlitertur gibt und sich dort etwas geändert hat.
Wäre an deiner Stelle hier sehr vorsichtig. Bei der ersten Arbeit geht es darum die Arbeitsweise zu erlernen, da kommt es genau hierauf an und es wird darauf geachtet.
Der Begriff "blindzitat" steht dafür, dass du unkritisch die Auslegung eines anderen hinnimmst und das Zitat übernimmst, welches er anführt, ohne es gelesen zu haben. Dies ist einer wissenschaftlichen Arbeit nicht würdig und führt daher mit Sicherheit zu deutlichen Abzügen. Bei uns würdest du damit tatsächlich nicht bestehen, wenn es häufiger vorkommt.
Ok. Und wie ist es wenn ich einen Autor zitiere (Paraphrase, indirektes Zitat!), der über eine Monograpie aus 1921 schreibt und deren Inhalt schildert. Geht das dann oder auch nicht?
Das geht problemlos. Alles was du selbst gelesen hast kannst du zitieren. Du darfst nur keine Zitate aufführen, die du aus einem anderen Text übernommen hast ohne den Text gelesen zu haben.
Verstehe nicht ganz...ich will doch auch gar nichts verbergen! Das Ganze heisst ja „Zitieren aus Sekundärliteratur“ , wieso denn Blindzitat? Ach so und zum Verständnis: ich habe natürlich auch viele andere Zitate und ich habe gelesen, dass es ja auch gestattet ist, wenn man keinen Zugriff hat auf die Primärquelle. Deswegen durch die Arbeit fliegen, das wäre natürlich krass, das will ich nicht.