Zu hoher Leistungsdruck in der Gesellschaft?

45 Antworten

Wieso muss man überall gut sein und darf sich keine Schwerpunkte setzen?

Wenn du auf einem Gymnasium in der Oberstufe bist, dann durftest du Fächer abwählen, die dich gar nicht interessieren und du durftest dir Leistungskurse aussuchen, auf denen ein Schwerpunkt liegt, genauso wie auf den Grundkursen, die du für die Prüfung ausgesucht hast.

Jemand der weiß dass er Autor werden will, sollte sich nicht mit Informatik, Mathe und Naturwissenschaften rumschlagen müssen.

Weißt du wieviele Leute da draußen gerne Autoren werden würden? Wieviele werden dann auch Autoren, die von ihrem Beruf leben können? Viele große Autoren haben jahrzehntelang in irgendeinem ganz anderen Beruf gearbeitet, bis sie bekannt genug waren um von ihren Büchern leben zu können. Das ist das selbe wie die Mädchen, die sagen, dass sie keine Schule benötigen, weil sie ja Popstar oder Modell werden. Das Arbeitsamt ist voll von Leuten, die hochfliegende Träume hatten und gemeint haben, dass Schulbildung etwas für andere ist, die nicht so schön, toll und begabt sind wie sie.

Einige sagen, in Wirklichkeit sind die Unis gar nicht so streng und die Lehrer vermittelt und ein falsches Bild. Außerdem würden sie auch Schüler mit etwas schlechteren Noten aufnehmen. Also Schüler, die nicht gerade einen Schnitt mit 10-12 Punkten oder so haben. Stimmt das?

Das kommt ganz darauf an welchen Studiengang du wählst. Der Studiengang "Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus" z.B, hat keinen NC, sondern man muss kreatives Potential nachweisen. Die Schulnoten sind da fast egal. Die wollen von dir Arbeiten sehen und entscheiden dann nach Durchsicht deiner Arbeiten, ob du genug Talent hast.

Willst du hingegen Medizin studieren, dann kannst du das mit einem Schnitt, der höher als 1,5 ist so gut wie vergessen, wenn du nicht willens bist zig Wartesemester hinzulegen.

catchan  03.01.2014, 11:58

Weißt du wieviele Leute da draußen gerne Autoren werden würden? Wieviele werden dann auch Autoren, die von ihrem Beruf leben können? Viele große Autoren haben jahrzehntelang in irgendeinem ganz anderen Beruf gearbeitet, bis sie bekannt genug waren um von ihren Büchern leben zu können. Das ist das selbe wie die Mädchen, die sagen, dass sie keine Schule benötigen, weil sie ja Popstar oder Modell werden.

DH für diesen Part!

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Wonderfulx3 
Fragesteller
 05.01.2014, 14:54

Kleine Information am Rande: Es existieren keine Leistungskurse mehr. Diese wurden vor Uhrzeiten abgeschafft!

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Panazee  07.01.2014, 09:38
@Wonderfulx3

Diese wurden vor Uhrzeiten abgeschafft!

Unsere Gesellschaft ist wirklich sehr kurzlebig, wenn "vor 5 Jahren" schon als "vor Urzeiten" gilt.

Es stimmt aber - man nennt das jetzt nicht mehr Leistungskurse, sondern "Fächer mit erhöhten Anfoderungen".

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Also, du willst in der 12. Klasse sein und hast keinen blassen Schimmer von den unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen an Universitäten? Weißt nichts von Numerus Clausus & Co, noch nie gehört, sondern gehst davon aus, dass man für jeden Studiengang einen Schnitt von 10-12 Punkten haben soll, am besten vielleicht auch nicht als Schnitt sondern als Minimalforderung?

Dann erweckst du den Eindruck Autor werden zu wollen und dafür erst mal ''kreatives schreiben'' studieren zu müssen. Klagst dann lautstark, dass man dafür ja wohl kaum Mathe, Informatik, Biologie/Physik/Chemie brauchen würde und du somit völlig unnütz gequält wirst. Klasse und nun lese ich, dass es dir in Wahrheit darum geht ''Interdisziplinäre Naturwissenschaften'' zu studieren um ''Exobiologin'' zu werden und das mit abgewählter Physik und Chemie in denen du auch noch auf vier standest. Möchtest du uns hier eigentlich veralbern oder was soll der Quark?

Ich will dich ja nicht entmutigen aber ein interdisziplinärer Studiengang mit mindestens zwei Fächern die einem nicht liegen, die man lieber heute wie morgen los hat, nein, da kann ich nur dringend abraten. Den Leistungsdruck machst doch du dir selbst, wenn du unbedingt etwas erreichen willst das dir nicht liegt. Ich habe drei Fächer studiert also auch quasi ''interdisziplinär'' aber nur weil ich mich nicht entscheiden wollte, weil ich alle drei so faszinierend fand und das war dennoch verdammt hart. Für meinen Studiengang gab es übrigens keinen NC, bereits im dritten Semester waren wir ohnehin gerade mal noch drei Wahnsinnige die sich das antaten, da musste man niemanden abweisen. OK, die Durchfallquote von 97% in den ersten Prüfungen hat dazu vielleicht auch ein wenig beigetragen.

Um nun noch das Fass zum überlaufen zu bringen, ich fürchte selbst wenn du ''nur'' Biologie studieren würdest (das ist ein beliebtes Fach, da könnte ein NC drauf liegen), wirst du wohl ganz ohne die benachbarten Naturwissenschaften kaum auskommen, das würde mich schon sehr wundern.

Wonderfulx3 
Fragesteller
 07.01.2014, 17:45

Könnten wir und vielleicht auf diese Frage konzentrieren? Es ist nicht so dass ich faul bin, oder nicht weiß dass im Abitur eben ein höheres Niveau verlangt wird, oder dass ich denke in der Universität gehe es zu wie in der Grundschule! Ich habe diese Frage nicht leichtfertig gestellt.

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moebi64  08.01.2014, 11:56
@Wonderfulx3

Zu schade und ich hatte jugendliche Leichtfertigkeit zu deinen Gunsten als Entschuldigung dafür gesehen, dass du dich förmlich weigerst auch mal die Hintergründe und Ursachen kritisch zu hinterfragen. Selbst wenn es an einer Uni ''nur'' zugehen würde wie in der 12. an einem Gymnasium (was bereits weltfremd wäre) hättest du doch nach deinen eigenen Worten ein Problem.

Du hast deine Schulpflicht längst erfüllt, niemand hat dich gezwungen die allgemeine Hochschulreife anzustreben oder zumindest hatte niemand das Recht dazu. Der Begriff allgemeine Hochschulreife sagt doch schon alles, hast du noch nicht einmal hinterfragt welchen Abschluss du anstrebst?

Wenn du aber allen ernstes meinst ohne Abitur/Studium wäre man in dieser Gesellschaft nichts wert, dann hast du ein Problem, nicht die Gesellschaft. Man muss wahrlich nicht studiert haben um ein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft zu werden. Du hinterfragst einfach zu wenig aber das schrieb ich ja schon.

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Die wenigsten wissen in der Schule was sie später einmal machen. Müsste man dort schon Schwerpunkte für seine Zunkunft setzen würden sich die Meisten ihre eigene Zunkunft verbauen! Zum Abitur gehört auch ein gewisses Allgemeinwissen, dazu gehören aber auch Bereiche welche einen nicht unbedingt interessieren.

Man könnt das Schulsystem auch als "natürliche Auslese" bezeichnen, auch wenn sich das vielleicht hart anhört.

Lackinger  02.01.2014, 16:07

horschd2991 schrieb: Die wenigsten wissen in der Schule was sie später einmal machen. Müsste man dort schon Schwerpunkte für seine Zunkunft setzen würden sich die Meisten ihre eigene Zunkunft verbauen!

Ach so, und um das zu verhindern sollen dann einfach sämtliche Fächer jahrelang weiter beinahe schwachsinnigerweise unterrichtet werden, oder wie?

Ich denke es hat bereits ab Klasse 8 eine Entscheidung bezüglich der zukünftigen Berufsrichtung gefällt zu werden, anschließendes Umschulen ist selbstverständlich keinesfalls unmöglich, sofern letztendlich dennoch ein anderer Beruf gewünscht wird.

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horschd2991  02.01.2014, 16:28
@Lackinger

Ach so, und um das zu verhindern sollen dann einfach sämtliche Fächer jahrelang weiter beinahe schwachsinnigerweise unterrichtet werden, oder wie?

Ob das einem jetzt schwachsinnig vorkommt oder nicht ist Ansichtssache, aber es wäre Schwachsinn wenn man Fächer wie z.B Mathe zu diesem Zeitpunkt abwählen könnte!

In der Oberstufe hat man schließlich Außwahlmöglichkeiten und muss nicht jedes Fach bis zum Ende durchziehen. Außerdem schadet es keinem wenn man sich mal mit Dingen außeinandersetzen muss welche einen nicht liegen, das ist nur förderlich für das spätere Berufsleben!

anschließendes Umschulen ist selbstverständlich keinesfalls unmöglich

Aber völlig unnötig, wenn das Grundwissen vorher schon vorhanden sein könnte!

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Lackinger  02.01.2014, 18:22
@horschd2991

In Mathe ab Klasse 8 Vermitteltes wird in der Regel währen des Lebensverlaufes mehr oder weniger vergessen, da der Stoff in den meisten Fälle niemals mehr benötigt wird. Einzelne, dann nachzulernende Formeln stellen Ausnahmen dar. Wöchentlich eine Schulstunde Mathematik zwecks Logiktraining und auf dem notwendigem Stand bleiben könnte somit für 95% als ausreichend, und darüber hinaus als notwendig definiert werden. Spezialformeln werden vom Großteil sowieso nicht verstanden, sondern schlicht und ergreifend angewendet. Somit ersetzte eine Formelsammlung etliche Schulstunden.

In der Oberstufe reduziert sich die Zahl der Fächer bei den Meisten um 1 oder 2, das ist meiner Ansicht nach als eindeutig zu wenig zu bezeichnen. Sich überwiegend mit Irrelevantem beschäftigen zu haben, schadet sehr wohl, denn Zeit wird letztendlich en Masse geraubt!

Die Option das gesamte Fächerpaket annehmen zu können sollte gleichwohl bestehen bleiben, eben für diejenigen z.B. Autor werden Wollenden.

horschd2991 schrieb: "Aber völlig unnötig, wenn das Grundwissen vorher schon vorhanden sein könnte!"

Dafür muss das berufsspezifische Spezialwissen nachgelernt werden, dies stellt ein extremeres Problem dar.

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Kungfukuh  03.01.2014, 01:29
@Lackinger

In Mathe ab Klasse 8 Vermitteltes wird in der Regel währen des Lebensverlaufes mehr oder weniger vergessen, da der Stoff in den meisten Fälle niemals mehr benötigt wird.

In über 80 % aller akademischen Berufe werden mathematische Kenntnisse zumindest auf dem Oberstufenniveau benötigt.

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howelljenkins  03.01.2014, 16:10
@Lackinger

ich bin 36 jahre alt und ganz ehrlich, was du schreibst, zieht mir die schuhe aus. ich war als jugendlicher und bin heute noch an allem moeglichen interessiert, neugierig, probierfreudig, begeisterungsfaehig etc.

als ich abitur gemacht habe, hatte ich immer noch keine ahnung, was ich werden wollte und das nicht aus mangel an jeglicher begabung, sondern weil ich mich einfach fuer sehr vieles interessiert habe.

aber ich hatte auch noch alle moeglichkeiten, weil ich eben noch nicht spezialisiert war und mit grossem latinum, mathe pruefungskurs, englisch und bio leistungskurs etc. eben fuer viele richtungen die voraussetzungen erfuellt habe.

ich hab' dann anglistik und medienwissenschaften studiert und gearbeitet in allen moeglichen jobs, bis ich schliesslich in der werbung gelandet bin. aber das latinum hat mir beispielsweise geholfen, als ich im antiquariatsbuchhandel gearbeitet habe und dass ich mit biologie, erdkunde und chemie ganz gut bescheid wusste hat mir geholfen als ich zwei jahre fuer ein projekt zum thema "boden" gearbeitet habe.

ich habe immer schnell arbeit gefunden, weil ich vielseitig bin und es mir aufgrund von umfangreicher allgemeinbildung leicht faellt, mich in neue themen einzuarbeiten.

was du dir vorstellst bedeutet nur barrieren schaffen und fruehzeitig weichen stellen, die man spaeter nur schwer wieder umstellen kann.

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angy2001  14.01.2014, 20:43
@Lackinger

"Ich denke es hat bereits ab Klasse 8 eine Entscheidung bezüglich der zukünftigen Berufsrichtung gefällt zu werden, anschließendes Umschulen ist selbstverständlich keinesfalls unmöglich, sofern letztendlich dennoch ein anderer Beruf gewünscht wird."

@Lackinger: Nach meiner Meinung geht das überhaupt nicht - ab der 8. Klasse schon genau zu wissen, welchen Beruf man mal ergreifen will? Denk bitte selbst mal zurück - war es bei dir so und übst du heute noch den gleichen beruf aus?

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Gerade als Autor ist besonders wichtig über möglichst sämtliche Bereiche bescheid zu wissen, denn ein solcher verfasst ansonsten zu gewissen Themen aufgrund des Unvermögens gezwungenermaßen Schwachsinniges. Ein nicht über alles bescheidwissender Schreiber ist demnach stark eingegrenzt, du wähltest somit ein wirklich völlig untreffendes Beispiel, nahezu das "Musterschlechteste".

Grundlegend stimme ich mit dir jedoch überein, die Schwerpunkte 2-3 Leistungskurse sind keinesfalls spezifisch genug. Ab der Mittelstufe sollte die Fächerpalette fortan drastisch minimiert werden und stattdessen die des jeweiligen Schülers als wichtig befundenen Fächer intensiver unterrichtet werden, Sport müsste als Ausgleich immer mit dabei sein!

Auf den Leitungsdruck nicht klarkommende Schüler sollten die Option Walldorf Schule in betracht ziehen, vermutlich für 50% wäre diese leider etwas verpönte Möglichkeit dann eine Realistische. Denn für diese Hälfte stellt das normale Schulsystem ein nahezu Jugendversauendes, Unzumutbares und somit Unmenschliches dar.

Der erforderliche Notendurchschnitt für jeweils zu Studierendes variiert je nach Nachfrage, längere Wartezeiten führen in vielen Fällen jedoch auf kurz oder lang zum absolvierbaren Wunschstudium, auch mit nicht gerade optimalem Notenschnitt.

Du hast wirklich recht. Ich habe mich letztes Jahr im letzten Jahr Gym vor Abitur genau so gefühlt. Und ich finde das schlimm, was heutzutage den Schülern,Kindern,.. angetan wird. Die Lehrer haben uns auch im letzten Jahr auf einmal so viele Tests, Referate , Stoff reingedrückt, als ob die das alles in den letzten Jahren nicht getan hätten.

Also ich glaub nicht, dass es in deiner Situation einen besseren Weg gäbe das auszuhalten, als einfach nur lernen und abwarten. Mehr kannst du leider auch nicht machen. Denk dir einfach dass du da durch musst, noch das eine Jahr und dann ist es aus :) .

Ich finde das krankeste überhaupt ist noch die Studienwahl. Bei uns in Österreich ist so dass du schon mit 12 Jahren im Gym sozusagen wissen musst was du studieren sollst, da du schon da einen Zweig im Gym wählen musst. Oder mit 14 auf eine spezifische Schule ( z.B. HTL für Chemie, HAK, ... ) gehen kannst, mit der man oft ein Vorteil bei Studienprüfungen oder überhaupt im Studium hat. Ich finde das einfach krank. Ein Kind kann nicht mit 12 wissen, ob es den Naturwissenschaftliche Zweig im Gym nehmen soll um mal später den Medizin Aufnahmetest schaffen zu können. Ansonsten hat man keine Chance mehr später auf ein besonderes Studium.

Einfach nur traurig, dieses Schulsystem.

hummpelbein  03.01.2014, 18:01

Haha wenn das eure einzige Sorge ist in Österreich .... In der Schweiz muss man wissen was man mit 12 machen will. Normalerweisse ist man dann in der 7. oder 8. Klasse. In der 7. wird noch nichts besonders gesagt, einfach das man sich mal gedanken machen muss. Im 8. muss man dann schnuppern gehen um zu sehen ob der Beruf einem gefällt und dann in der 9. (mit 13,14) muss man wissen was man will und muss eine Lehrstelle suchen! Ich bin zwar schon 15, wurde es aber auch erst im September.

Mit dem Studiengang, muss man in der Bez sein und dann die Kanti (Kantonsschule) machen, dannach darf man aussuchen was man will.

Wir hatten auch noch etliche Prüfungen vor den Ferien. Zwar war es zum Glück nicht mehr so schlimm wie auch schon mal, dann hatten wir auch 7-8 Tests in einer Woche (die, die Franz haben, haben mal 10 gehabt) wir mussten einen Vortrag in 2 Wochen schaffen (Reise durch China) mit entweder Power Point oder einem Plakat.

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