Zerstört die eigene Bescheidenheit unser Genietum?
Jeder hat im Laufe seines Lebens schon mal eine oder mehrere geniale Ideen gehabt. Aufgrund seiner Bescheidenheit hat er sie aber nie an die große Glocke gehängt. Deshalb hatten viele gute Ideen nie eine Chance groß rauszukommen und bekannt zu werden.
Also könnte man annehmen, dass die guten Ideen, von denen man hört und liest, immer nur von unbescheidenen Individuen stammen. Ein Riesenpotential an guten Ideen unserer bescheidenen Menschen wird die Gesellschaft niemals erfahren können.
Ich finde das irgendwie traurig. Denn wir brauchen nun mal immer wieder viele gute Ideen - heutzutage mehr denn je !
Wie seht Ihr das ?
7 Antworten
https://www.youtube.com/watch?v=ynSY7ScE_H4
Da wird eigentlich alles dazu gesagt.
Ich fand Carl Gustav Jung immer sehr scharfsinnig wenn es darum geht in Worte zu fassen was uns an den Wurzeln bewegt.
Falls du keine Zeit für das Video hast:
Sich von der Allgemeinheit zu lösen, hervorzustehen und großes anzustreben wird von der breiten Masse immer als Zeichen von Unreife, Selbstüberschätzung und Narretei gesehen. Ich selbst kann das wunderbar bestätigen, denn jede einzelne meiner wundervollen Visionen im Leben wurde verlacht und durch den Dreck gezogen, angezweifelt und auf perverse Weise in einen Makel meiner Person umgedeutet.
Das verbitterte mich, auch das ewige blockieren und im Weg stehen eines jeden Menschen der ein noch so kleines Maß an Einfluss besitzt hat daran mitgewirkt.
Ja, die Welt ist so wie sie ist weil die schönen Dinge von Menschen erstickt werden, die selbst erstickt wurden.
Deswegen ist eigene Persönlichkeit auch eine Errungenschaft, dass man sich hart erarbeiten muss. Oftmals unter Abkehr von der Gesellschaft. Damit man dann als einer der Wenigen zurückkehren kann, die sehen was die Vielen nicht zu sehen wagen/vermögen, und zu tun, was niemand anders tun kann.
Aus mir wird kein Stadtplaner mehr der Deutschland mit prächtigen, grünen Städten voller Schönheit und Finesse beschenkt. Dafür helfe ich nun Menschen zu besserem Verständnis über sich selbst zu gelangen. Auch wenn meine Methoden manchmal recht unorthodox sind. Entschuldige dass ich diese Frage zum Anlass genommen habe etwas über mich zu teilen, aber das ist ein Thema dass mich im Kern bewegt.
Es ist tragisch, und es macht mich auch wütend.
Abschließend noch ein kleines Zitat:
Das Talent schöpft weil es kann,
Genie schöpft, weil es muss.
"Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr" -----> der Spruch mag abgeschmackt klingen, aber er hat seine Daseinsberechtigung. Denn genau das trifft hier den Nagel auf den Kopf!
Ich denke, dass das an der deutschen Mentalität und typisch deutschen Erziehung liegt. Schon die Kinder werden ja bereits so erzogen, nicht aufzufallen, immer schön zurückhaltend zu sein, nicht viel zu sagen und ja mit der eigenen Meinung oder sogar eigenen Talenten hinter'm Berg zu halten. In meiner Französisch-Klasse war etwa ein Junge, der total gut zeichnen und malen und selbst auf Französisch tolle Gedichte schreiben konnte - seine Eltern schämten sich dafür und rieten ihm "gutmeinend", das bloß soweit wie möglich für sich zu behalten, um nicht aufzufallen. Nur ein Beispiel, aber eines, das mich damals mit ca. 14 Jahren sehr nachdenklich gestimmt hat.
Hat mir vor Jahren eine ältere Frau mit auf den Weg gegeben, als ich versucht habe, meine eigenen Talente - ich bin selbst ein introvertiert, nicht sehr geselliger Typ - in Abrede zu stellen.
Aber ich sage es mal so: Ich weiß, dass ich manche Dinge gut und teilweise besser als andere kann und ich lebe das auch gerne für mich privat aus - ich gelte im Freundeskreis u.a. als der Typ mit dem meisten unnützen Wissen über Musik, Fernsehserien, Produzenten, Komponisten und Arrangeure - aber ich muss das nicht bei jeder Gelegenheit irgendwie den anderen "beweisen", dass ich etwa auswendig weiß, was der Soundtrack zur am 02.06.1989 ausgestrahlten Episode "Schrei in der Nacht" von Derrick war oder wann und in welchen Folgen Gerd Baltus in "Ein Fall für zwei" mitspielte oder wann Rainer Oleak den Soundtrack für welche EFfz-Episode geschrieben hatte :)
Nur weil sie nicht mit der Menschheit geteilt werden, bedeutet das nicht das sie an Bedeutung verlieren.
Das stimmt natürlich - aber die Gesellschaft hätte erheblich mehr davon, wenn sie auch an den Ideen der Bescheidenen teilhaben könnte...
Jeder hat im Laufe seines Lebens schon mal eine oder mehrere geniale Ideen gehabt.
geniale ideen müssen sich an deren widerständen erproben und sie überwinden. sonst werden sie nicht funktionieren.
also bei bescheidenheit sind die widerstände überragend, da man sich gegen sie nicht durchsetzt.
Ich sehe keinerlei Zusammenhang zwischen Ideen haben und Bescheiden sein, bzw. nicht Bescheiden sein.
Meine Ideen (Ich hatte schon viele) scheitern meist an kleinen Details die man vorher nicht bedacht hatte.
Eine meiner letzten Ideen. Heisse (Weihnachts)Schokolade. Also "Kaba" mir Zimt, Glühweingeschmack.
Leider vertragen sich Milch und Glühwein gar nicht ^^
!! :))
Ich denn: Hatte mal versucht die Heizplatte meiner damals kennengelernten Lebensgefährtin zu reparieren. Der Stromkabelanschluss an der Heizplatte wies Isolationsfehler auf. Also dachte ich, ein bisschen Heißkleber dürfte wohl genügen. Sah zunächst auch gut aus. Aber als die Heizplatte dann in Betrieb genommen wurde, schmolz der Heißkleber :-)
Danke für Deine wirklich gute Antwort - dieses Sprichwort passt wirklich sehr gut hierzu. LG "Time"