Würdet ihr Privatleasing (Auto) empfehlen?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Nein 83%
Ja 17%

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

Meine eltern haben seit jahren beste erfahrungen damit gemacht und ich habe mir nun auch vor etwas über einem jahr mein erstes leasingfahrzeug "gegönnt". Entgegen vieler leute, die oft mit der "bösen Überraschung am ende" argumentieren, sage ich, dass man alles selbst im Blick haben kann. Ich hab mir Gedanken gemacht, wieviele km ich im monat/Jahr fahren werde, ausgehend von einer 5 tage woche und dem weg zur arbeit plus noch ein bisschen Puffer für Fahrten außerhalb dem weg zur arbeit. Das autohaus und ich kamen auf eine jährliche fahrleistung von 15000km pro Jahr, mal 4 Jahre macht am Ende 60.000km. Die 15.000km pro Jahr hab ich durch 12 geteilt und weiß daher, daß ich im Monat 1250km fahren kann. Jetzt fahr ich jeden Monat aber nur 700-900km mit fahrten die nix mit dem arbeitsweg zu tun haben, heißt also, das ich 300-500km pro Monat "spare". Macht in einem Jahr 3600-6000km die ich als Puffer habe. Im ersten Jahr bin ich knapp 10.000km statt umgerechnet 15000km die ich hatte fahren dürfen gefahren, ohne jetzt großartig auf das Auto meiner Frau umsteigen zu müssen, weil ich sonst zu viel km drauf hätte. Und jetzt erzähl mir mal einer nochmal was von wegen "böse Überraschung im Form einer Nachzahlung". Wenn man sich vorher mal Gedanken macht und seinen arbeitsweg analysiert plus etwas Luft nach oben, dann sollte es schonmal in dem Punkt keine bösen Überraschungen geben. Das selbe wenns um den Lack geht. Ich mache mein Auto alle paar Wochen sauber und gucke auch so mal hin und wieder kurz über dne Lack. Man bekommt vom autohaus einen Katalog der genau definiert, welche Kratzer/Abnutzungen normal sind und welche nachgebessert werden müssen. Heißt also, das man vor Ende der Laufzeit hingehen sollte, sich diesen Katalog nimmt, das Auto mal von allen Seiten nach Kratzern absucht, vergleicht ob die einem auszubessernden Schadensbild entsprechen oder nicht, und dann gegebenenfalls die smartrepairwerkstatt Aufsicht die den Kratzer günstiger ausbessert als das autohaus.

Für Leute, die sich alle 10 Jahre einen Gebrauchtwagen für 5.000 € kaufen, bleibt Leasing unbegreiflich.

Was Leasing angeht werden immer vier Vermutungen geäußert:

1. Ist teuer.

2. Lohnt sich nur für Gewerbetreibende.

3. Das Fahrzeug gehört einem nicht.

4. Bei der Rückgabe werden Kratzer und andere kleine Beschädigungen sowie Mehrkilometer teuer in Rechnung gestellt.

Zu. 1. Das Leasing teuer ist, liegt nicht am Leasing selbst, sondern daran, dass es sich hier meist um Neuwagen handelt. Und Neuwagen sind auch als Kauffahrzeuge teuer.

zu 2. Als Gewerbetreibender kann man - anders als Privatleute - seine Fahrzeugkosten von der Steuer absetzen. Dies gilt aber auch bei Fahrzeugen, die gekauft wurden, ist also nicht leasingtypisch.

zu 3. Bei einem Kauffahrzeug hat man ebenfalls einen Wertverlust, der jedoch nicht monatlich , wie beim Leasing, sondern schon beim Kauf in einer Summe fällig wird und sich beim Verkauf realisiert.

zu 4. Das sieht beim Verkauf eines neueren Gebrauchtwagens ganz genauso aus.

Leasen heißt mieten und beim Mieten erwirbt man nur ein Nutzungsrecht für eine bestimmte Zeit und kein Eigentum. Und beim Kauf hat man im selben Zeitraum einen Wertverlust. Was günstiger ist, wäre zu prüfen.

Nein

Privates Leasing ist m.E. nicht lohnenswert, zwar hat man eine monatlich planbare Belastung für das Fahrzeug, am Ende zahlt man aber trotzdem drauf. Nicht zu vergessen sind Folgekosten nach Rückgabe des Fahrzeuges, da wird gerne nochmal jeder noch so kleine Schaden in Rechnung gestellt und besonders zu viel gefahrene Kilometer sind recht teuer.

Wer sich kein Auto kaufen möchte kann sich auch an einer Langzeitmiete bedienen, in dem Bereich gibt es ebenfalls teils sehr gute Angebote mit hoher Kilometerlaufleistung. Diese Langzeitmiete hat den Vorteil das man das Fahrzeug monatlich zurückgeben kann bzw. es tauschen kann wenn es nicht gefällt, ebenfalls hat man damit die Möglichkeit jeden Monat ein anderes Auto zu fahren, sofern man das möchte. Ein Nachteil an der Langzeitmiete dürfte die hohe Selbstbeteiligung im Schadensfall sein, diese fällt je nach Fahrzeugklasse höher oder niedriger aus.

Der Vorteil dieser Miete ist aber halt auch, dass man das Fahrzeug monatlich abgeben kann. Wenn man also z.B. einen Urlaub für 2 - 4 Wochen plant kann man das mit dem Fahrzeug so abstimmen, dass man für diese Zeit das Fahrzeug zurückgibt. Dann spart man sich Geld für ein Fahrzeug, welches sonst nur ungenutzt in der Garage stehen würde.

Privates Leasing käme für mich aber nicht in Frage, dafür sind die Kosten einfach zu hoch. Zwar locken die einzelnen Hersteller mit recht geringen monatlichen Raten, wenn man dann aber die Jahreslaufleistung berücksichtigt wird da schnell eine höhere Summe draus. Meist werden die Fahrzeuge mit 10.000km / Jahr angegeben, das dürfte aber kaum jemanden genügen.

Meist gibt es dann noch ein Wartungspaket welches in meinen Augen unnötig ist und häufig nur angeboten wird, um dem Kunden ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit zu geben, dafür aber teures Geld kosten.

Geschäftlich sieht das wieder anders aus, da ist Leasing häufig die beste Wahl. Privat jedoch ist Leasing m.E. rausgeworfenes Geld. Wer aber natürlich unbedingt einen Neuwagen fahren will denn er sich eigentlich nicht leisten kann, für den ist Leasing eine brauchbare Option. Unterm Strich muss das aber auch jeder für sich selbst entscheiden ob jemanden sowas das wert ist.

schlappeflicker  23.11.2021, 16:11

Und wieder die Mär von der bösen Überraschung am Ende des Leasing Vertrags. Man sollte vorher wissen wieviel km man im Jahr fährt und ob der Leasing Vertrag von der km-leistung her reicht. Wenn ich nach 4 Jahren statt vertraglich 60.000km 100.000km auf der Uhr habe brauche ich mich nicht über Nachzahlungen zu wundern. Das selbe gilt für Kratzer. Es gibt einen schadenskatalog der genau beschreibt welche Beschädigungen als normale Abnutzung zählen und welche nicht. Auch da gilt: vorher mal drübergucken und eventuell zur smart repair Werkstatt. Aber nein, das Böse autohaus bei dem man sein Auto least will einem nur das Geld aus der Tasche ziehen und wartet mit "versteckten kostenfallen"

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schlappeflicker  23.11.2021, 16:20
@schlappeflicker

Mal abgesehen davon das man auch Geld zuruckbekommt wenn man weniger km als angegeben gefahren ist. Jeder Leasingnehmer kann sich auf den Cent genau ausrechnen was ihn jeder zuviel gefahrene km kostet. Und kurz bevor ma sein Auto abgibt macht man halt mal ne runde drumherum und guckt sich den Lack an. Wenn man sich nen Kratzer einfängt sieht man den in der regel auch und wundert sich am Ende nicht nach dem Motto "ohhh, wo kommt der dann her? Der war letztes Halbjahr noch nicht da". Diese Argumentation mit den Kosten ist sowas von an den Haaren herbeigezogen. Wenn du mit deinem Auto zum TÜV fährst, guckst du ja auch vorher mal ob alle Lampen gehen, die bremsen richtig funktionieren und ob nicht irgendwo öl ausläuft oder fährst du mit kaputten birnen, bremsen die nix bringen und nem undichte Motor zum TÜV und wunderst dich, warum du die HU nicht bestanden hast?

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Ja

Bislang nur positiv. Bei meiner Wechselfrequenz ist Leasing billiger als kaufen

trueeeee 
Fragesteller
 23.11.2021, 15:45

Was ist deine wechselfrequenz? Alle 2 oder 3 Jahre ?

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Nein

Leasing, speziell auch Privatleasing, ist doch nur Augenwischerei. Man kann sich die monatliche Rate Kleinrechnen und sich dafür ein teureres Auto Mieten. Andere, zusätzliche Kosten werden da meist verdrängt.

Mein Steuerberater hat mir mal vorgerechnet, dass es sich sogar für mich, als Gewerbetreibende, nicht wirklich lohnt. Leasing, Finanzierung oder Barzahlung, unterm Strich wäre sogar Leasing für mich teurer.

Am Leasing verdienen nur zwei Parteien. Die Leasinggesellschaft und der Autohändler der diesen Vertrag vermittelt.