Würdet ihr euch in dieser Situation für oder gegen ein Kind entscheiden?
Natürlich müssen wir diese Entscheidung selbst treffen, aber eure Meinung interessiert mich.
Folgende Situation:
Meine Freundin (30) hat ein Kind aus einer Vorbeziehung, dieses ist bald 10 Jahre alt. Ich (34) verstehe mich mit dem Kind super, habe aber selbst noch keines, da bisher in meinem Leben nicht die richtige Partnerin für ein Kind dabei war.
An sich hätte ich schon gerne ein eigenes Kind, damit man im Leben etwas weitergeben kann. Auch meine Familie möchte, dass wir ein Kind bekommen.
Aber auch mit meiner aktuellen Partnerin gibt es ein paar Dinge, die ein Kind vielleicht schwierig machen: sie hat noch ca. 2-3 Jahre Schulden abzubezahlen und zahlt eben auch schon für ihr 10-jähriges Kind von dem Exmann. Unsere Wohnung ist für unsere beiden Arbeitsplätze perfekt gelegen, aber durch die Raumaufteilung für ein Kind ungeeignet, also müssten wir eine neue Wohnung suchen. Und überdies trägt meine Freundin das eine oder andere Trauma aus der Vergangenheit mit sich herum, ist also öfters mal emotional nah am Wasser gebaut.
Wenn ich mit meiner Familie über diese Dinge spreche, meinen die immer: "Wenn du darauf wartest, dass wirklich alles rundherum perfekt ist, bevor du ein Kind bekommst, dann wirst du nie eines bekommen." und "Ihr seid beide über 30, bald könnt ihr gar keine Kinder mehr bekommen".
Das baut großen Druck auf und ich bin verzweifelt, wenn ich daran denke, dass nun die "letzte Chance" für ein eigenes Kind ist, wo doch noch einige andere Punkte im Leben, wie die Schulden und das mit der Wohnung, offen sind.
19 Antworten
Im Grunde ist es so: es gibt keinen guten Zeitpunkt, um ein Kind zu bekommen. Nur schlechte und weniger schlechte Zeitpunkte.
Manchmal passierts einfach, dann muss man es so nehmen, wie es kommt, manchmal kann man des entscheiden, dann muss man nur überlegen, obs eigentlich nicht auch noch unpassender sein könnte.
Man wird immer irgendeinen Punkt finden, der dagegen spricht. Das kann man machen, das kann aber auch eine kontraproduktive Herangehensweise sein.
"Haben wir den Platz?" kann man mit "Vielleicht nicht, aber das kann man ändern." beantworten. "Haben wir das Geld?" beantwortet man mit ja oder nein und wenn es nein ist, auch das kann man ändern. Seine Ansprüche anpassen muss man sowieso.
Eigentlich gibts nur eine Frage, die man sich stellen muss: "Wollen wir ein Kind oder nicht?" Alles andere kann man je nach Entscheidung danach in Angriff nehmen.
Deine Freundin ist 30, da kann sie noch über 10 Jahre lang Kinder bekommen.
Wie sieht sie das? Will sie überhaupt noch ein Kind?
Wenn nicht beide ein gutes Bauchgefühl haben, sollte man das Kinderkriegen bleiben lassen.
In diesem Punkt auf andere hören geht meist richtig schief.
Nur wenn man einen Partner/in hat die man wirklich liebt, sollte man Kinder bekommen.
In Deinem Fall, wäre das KInd der Verlierer, wenn ihr merkt, dass die Partnerin doch nicht die Richtige ist.
Ja - ist so - gibt vieles was ein großer Schock für ein Kind sein kann. Aber ein "es kann sein, dass mein Kind einen großen Schock im Leben erlebt oder sogar mehrere" ist für mich kein Ausschlusskriterium Kinder zu kriegen. Dann dürfte keiner mehr welche bekommen.
Niemand kann dir garantieren, dass Mama und Papa zusammen bleiben oder glücklich bleiben oder dich immer und jede Sekunde mit Liebe überschütten werden. Also wie willst dafür sorgen? Wenn man aktuell der Ansicht ist, dass ein Kind großgezogen werden kann reicht das. Wenn dann beide noch so erwachsen sind auch nach einer eventuellen Trennung miteinander zu können hast du als Kind doch ohnehin den Jackpot. Alles besser als Eltern die nur wegen der Kinder zusammen bleiben.
Ich bin nicht Deiner Meinung. Es gibt wohl nichts wichtigers als KInder gut und geborgen aufzuziehen.
Deshalb gibt es auch nichts wichtigers, als für die richtige, liebevolle Umgebung zu sorgen.
Noch nie gab es soviele zerrüttete Familien. Kinder bekommen keine adäquaten Rahmenbedingungen und schon garkeine Richtlinien für ihr Leben mehr.
Weisst du wieviel Kinder hier Depressionen haben, ihre Eltern hassen, ritzen sich oder wollen Suizid begehen.
In meinen Augen liegt das an der fehlenden Einsicht und Verantwortungslosigkeit mancher Eltern.
Zerrüttete Familien gibt es seit es Menschen gibt. Das wird auch immer so bleiben. Man kann versuchen das zu verbessern aber einfach mal keine Kinder zu kriegen deswegen ist blödsinn. Da wären wir schon lange ausgestorben und die angeblich so intelligenten, gebildeten Menschen mit guter Anstellung wollen ja eh keine Kinder mehr weils so anstrengend ist.
Irgendwo hakt es hier und es liegt nicht an denen die selbst mal Kinder waren und jetzt obwohl sie Kinder haben ihre Probleme weitertragen. Das ist ebenfalls etwas, wo man der Gesellschaft an sich die Schuld geben darf wenn man schon unbedingt Schuld sucht. Depressionen kommen nicht von ungefähr und wenn Eltern mehr Sorge haben wie sie in der Gesellschaft dastehen dann hakts ebenso. Früher waren Eltern mal was wert. Heute gibts Hotels, Partys und was weiß ich was wo keine Kinder zugelassen sind. Aber die Eltern sind schuld. Wenn du heute mit einem weinenen Kind in den Bus steigst bist du assozial - aber die Leute die dich dann blöd anmachen und das Baby anschreien nicht - alles klar.
"Nein, soviele zerrüttete Familien wie heute gab es früher nicht. " auch das sehe ich in meinem Umfeld komplett anders aber vllt ist unser Umfeld einfach komplett verschieden. Insofern ist so oder so alles was wir sagen subjektiv und wenig relevant.
Das sind ja einige Baustellen.
Grundsätzlich sage ich immer ja zu einem gemeinsamen Kind. Noch bestehende Schulden derangieren da nicht, denn die Kosten welche ein Kind verursacht gehen auch in der Schuldenbegleichung vor, es gibt die Privatinsolvenz ect.
Auch meine Familie möchte, dass wir ein Kind bekommen.
Was Deine Verwandten (!!!) möchten ist vollkommen unerheblich, es geht sie NICHTS AN ! ! Wenn Du mit Deiner Partnerin ein Kind bekommst dann gründest Du mit ihr DEINE Familie, Deine Verwandten (Eltern, Geschwister, Onkel/Tanten) sind Verwandschaft, mehr nicht. Deine (!) Familie ist DEINE Frau und DEIN Kind. Wenn Du DAS nicht unterscheiden kannst rate ich jeder Frau ab ein Kind von Dir zu bekommen.
zahlt eben auch schon für ihr 10-jähriges Kind von dem Exmann
DAS allerdings gäbe mir doch sehr zu denken !
Eine Mutter welche Kindesunterhalt zahlt und ihr Kind beim Exmann läßt ? Diese Konstellation ist SEHR selten und nur in begründeten Ausnahmefällen gegeben. Sie hat also schon einmal ein Kind zurückgelassen und zahlt Unterhalt, ein Gericht hat das so entschieden ? Da würden mich die Gründe dafür doch sehr (!) interessieren an Deiner Stelle BEVOR ich ein eigenes Kind mit dieser Frau zeuge.
Traumata aus ihrer Vergangenheit sollten gelöst sein bevor man sich in elterliche Verantwortung begibt und "nahe am Wasser" deutet nicht gerade auf eine stabile Persönlichkeit hin, darauf sich und seine Emotionen im Griff zu haben.
Wenn ich mit meiner Familie über diese Dinge spreche, meinen die immer:
Siehe oben, was geht diese Leute DEIN Leben, Deine Entscheidungen an ? ?
Hast Du es denn wirklich nötig DEINE Lebensentscheidungen mit Anderen zu "besprechen" anstelle sie selbst nach Deinen Kriterien zu fällen ? ?
"Ihr seid beide über 30, bald könnt ihr gar keine Kinder mehr bekommen".
Das wiederum ist totaler Unsinn, eine Frau kann auch mit 40 ihr erstes (hier wäre es das Zweite) Kind bekommen und ein Mann ist bis ins hohe Alter zeugungsfähig.
Das baut großen Druck auf und ich bin verzweifelt,
Ja, das ist offensichtlich. Du stellst Fragen DEIN leben und DEINE ureigensten Entscheidungen betreffend sogar hier im Netz anstatt sie SELBST in Eigenverantwortung zu treffen, das deutet nicht geade auf ein Leben in Eigenverantwortung hin.
Mein Fazit : EUCH rate ich von einem gemeinsamen Kind ab ! Ihr seid aus meiner Sicht beide nicht gerade selbstbewußte, selbstbestimmte Erwachsene welche sich der Verantwortung der Erziehung eines gemeinsamen Kindes stellen könnten.
Ich stimme dir großteils zu, nur bedeutet dein Fazit ja dann auch, dass wir unseren Wunsch eines gemeinsamen Kindes aufschieben müssen, bis wir an geistiger Reife hinzu gewonnen haben. Habe halt irgendwie Sorge, dass sich dann gar kein Nachwuchs mehr ausgeht...
Vieles von dem was du schreibst sind für mich unverständliche Gründe um von einem Kind abzuraten. Hätte hätte Fahrradkette. Will man ein Kind oder nicht. Mehr Fragen gibt's nicht. Der Rest klärt sich mit der Zeit und man wird ohnehin keinem Kind je versprechen können, dass es problemlos aufwachsen kann. Letztendlich wer weiß schon ob das so gut ist, wenn es überhaupt keine Probleme gibt an denen auch Kinder wachsen können. Und mit 40 ein Kind zu kriegen - klar - gehen tuts auch noch mit 60. Die Frage ist nur wie es einem die nächsten 20 Jahre geht. Weil es durchaus für ältere "Mütter" kein Zuckerschlecken ist wenn die beiden Jungs mit ihrer 12-jährigen Energie den ganzen Haushalt auf den Kopf stellen. Und so. Ich lese hier nur, dass auch du die perfekte Familie für so ein Kind bevorzugen würdest. Der Fehler in dem Gedanken ist nur: Würde jeder so denken wären wir längst ausgestorben.
Da irrst Du Dich aber sehr. Die perfekte Familie gibt es nicht da es den "perfekten Menschen" nicht gibt. Ich habe 8 Kinder gezeugt von denen ich weiß, bei zwei Weiteren käme auch ein anderer Erzeuger in Frage, 5 eheliche Kinder habe ich von Geburt bis Volljährigkeit aufgezogen und begleitet. Ich bin mir der Verantwortung für eine Familie daher sehr wohl bewußt. Die Beiden aus der Frage, die beiden Erwachsenen erscheinen mir aber NICHT die geistige Reife noch die seelische Gesundheit zu haben verantwortlich auch für nur ein einziges Kind zu sorgen. Die potentielle Mutter hat schon einmal ein Kind hinter sich zurück gelassen und zahlt Unterhalt dafür. Das läßt mich stark daran zweifeln - erwähnt seinen noch die diversen "Traumata" und die gefühlsmäßige Unbeherrschtheit wie beschrieben - das sich diese Frau dieses mal um ihr Kind wird kümmern - können ?
Keiner muss perfekt sein um Mutter/Vater zu werden. In diese Rolle wächst man so oder so hinein - oder auch nicht. Das weiß man doch vorher auch nicht. Glaube kaum, dass du vor deinen Kindern so warst wie heute. Man ändert sich - ab der 1. Sekunde. Die Einstellung, die Welt und die Sicht auf die Dinge. "Reif" für ein eigenes Kind ist man nie oder immer - je nachdem wie man es sehen will. Es jedem auszureden der mutmaßlich nicht so perfekt ist wie man selbst ist keine Lösung. Und völlig egal was er erwähnt - er ist ehrlich. Ja und? Gibt sicher viele die größere Probleme haben und es nicht erwähnen. Und auch dass sie angeblich ein Kind zurückgelassen hat ist kein Problem. Schlimmstenfalls lässt sie ihn halt mit dem Kind vielleicht auch allein. Ja - und? Dann zieht er es halt alleine groß. Er wird seine Kinder lieben. Mehr zählt nicht. Und mehr braucht auch kein Kind.
Nun - Kinder kann man auch trotz Schulden und Wohnungsgröße bekommen.
M. M. bist Du nicht wirklich bereit für ein Kind.
Deswegen ist das Kind noch lange kein Verlierer. Jeder hat seinen Rucksack und es gibt auch sehr nette erwachsene Menschen deren Eltern getrennt sind.