Findet ihr es egoistisch, wenn eine psychisch kranke Frau ihren Kinderwunsch durchsetzt und dann Kinder bekommt, obwohl...?
... sie weder einen Lebensparnter noch ein festes Einkommen hat, und wohl dauerhaft mit ihren Kindern von der Stütze leben muss?
Eine ehemalige Stiefschwester von mir, zu der ich mittlerweile keinen Kontakt mehr habe, hat paranoide Schizophrenie. Ich weiß von ihrer derzeitigen situation nur aus Erzählungen. Mit 17 lebte sie in einer Psychiatrie, später dann in einer Wohngruppe für psychisch kranke Menschen. Sie hat keinen Schulabschluss und konnte wegen ihrer Erkrankung noch nie arbeiten.
Einen Kinderwunsch hatte sie eigentlich schon immer. Obwohl ihr bewusst war, dass sie und ihre Kinder dauerhaft von der Stütze leben müssen, hat sie sich mit 19 von einem fremden schwängern lassen. Sie zog dann noch während der Schwangerschaft in eine eigene Wohnung.
Ihre Tochter ist mittlerweile 6 Jahre alt. Ihr hat ein Kind nicht gereicht. Jetzt ist sie wieder schwanger. Ihre Kinder sind Wunschkinder. Die beiden Väter der Kinder wollen mit den Kindern nichts zu tun haben.
Von der Diagnose weiß nur das engste Umfeld. Der Amtsarzt vom Jobcenter hat schweigepflicht. Meine Stiefschwester wird ihren Kindern wohl nie etwas bieten können, da alle dreie von der Stütze leben müssen. Findet ihr das egositisch oder sollten psychisch kranke auch Kinder haben dürfen?
18 Stimmen
5 Antworten
Es kommt ganz auf die Erkrankung an.
Solange sie ihre Kinder mit ihrem Verhalten nicht krank macht, warum soll sie dann keine Kinder bekommen dürfen? Eine psychische Erkrankung bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Frau ihren Kindern keine gute Mutter sein kann. Solange sie ihre Krankheit gut im Griff hat.
Schlimm wäre es, wenn sie die Kinder nur bekommt um sich dadurch "selbst zu befriedigen"- im Sinn, dass die Kinder ihrem Leben einen Sinn geben und immer "gut funktionieren" müssen, dass sie sie nicht missbraucht, indem sie den Kindern die Verantwortung für ihr eigenes Glück und Wohlbefinden auflastet. DANN wäre es wirklich egoistisch.
Materieller Wohlstand ist kein Garant für eine glückliche Kindheit!
Wenn man sich so manches wohlstandverwahrloste Kind anschaut, dann wäre dieses glücklicher dran, wenn die Erzeuger weniger Augenmerk auf ihr Konto/ihre Firma gehabt hätten, und dafür mehr Zeit für ihre Kinder.
Ich kenne auch einen anderen Fall, die Mutter ist krank und der Sohn wurde es auch wieder. Die Tochter ist gesund.
Kommt auch darauf an, wo ein Kind aufwächst. Ich weiß einen anderen Fall.
Die Mutter ist schon lange psychisch krank, ist verheiratet. Sie hat einen Sohn und zwei Töchter, alle drei Kinder wurden zu Hause groß, bei der kranken Mutter.
De Sohn hatte sich zunächst normal entwickelt und lernte Pfleger, konnte dann seinen Beruf nicht ausüben und ist wie seine Mutter krank.
Die Töchter haben sich normal entwickelt. Manchmal ist es besser, man hat keine Kinder, wenn man so krank ist.
Also, deine Fragen sind schon etwas seltsam. Mal ist es die Stiefschwester, mal eine Bekannte, mal die unbekannte Nachbarin, bei der du durch Fenster schaust und über sie herziehst. Und neulich hab ich doch schon ganz ähnliche Fragen bei einem anderen Account gelesen.
Wie wäre es, wenn du dich zur Abwechslung mal mit dir selbst beschäftigst, als hier ständig über andere herzuziehen. Und nein, ob dir das passt oder nicht, jeder darf Kinder bekommen. Oder möchtest du es Menschen mit Erkrankungen und/oder geringen finanziellen Mitteln verbieten? 🤦♀️
Es ist einerseits überhaupt keine gute Basis für Kinder und andererseits können Menschen mit diesem Krankheitsbild vielleicht nichts dafür, da sie mitunter von anderen im Hirn abgespaltenen Persönlichkeiten beeinflusst werden. Ob es so oder so ist, will ich nicht beurteilen. Denn ich kenne die genauen Umstände nicht.
Vielleicht eher unüberlegt
Kinder zu kriegen ist grundsätzlich so oder so egoistisch. Man tut das ja für "sich" und seine Wunscherfüllung. In so einer Situation ist das aber ganz besonders egoistisch
Ich kenne eine nette Frau, hat eine Schizophrenie und ihren Partner in der Psychiatrie kennengelernt. Sie bekam eine Kind, das sie sehr liebt, habe sie machmal besucht, als die Tochter klein war.
Die Tochter ist bei Pflegeeltern aufgewachsen. Sie wurde Physiotherapeutin und hat noch Medizin studiert, ist also Ärztin geworden. Sie besucht ihre leibliche Mutter immer wieder, das Verhältnis ist wunderbar und ich freue mich sehr darüber.