Wozu ist der Loudnessknopf an meinem Verstärker?

4 Antworten

Loudness bedeutet "physiologische Lautstärkeregelung". Dies hat damit zu tun, daß das menschliche Gehör bei kleineren Lautstärken sehr hohe und sehr niedrige Frequenzen mit geringerer Empfindlichkeit wahrnimmt als bei hohen Lautstärken. Die Loudnesstaste sorgt also für eine anhebung der niedrigen und hohen Frequenzen bei kleinen Lautstärken und je mehr der Lautstärkeregler aufgedreht wird, desto geringer ist dieser effekt. Bei etwa 1/3 bis 1/2 aufgedrehten Lautstärkeregler ist der Frequenzgang dann wieder linear. Unterhalb dieser Einstellung werden die niedrigen und hohen Frequenzen stärker verstärkt, in der Regel 50Hz und 10Khz um 4db bzw. 6db, hier ist aber jeder Verstärker anders. Auch Lautsprecher sind bei niedriger Last schmalbandiger als bei grosser Belastung, eine Loudness gleicht auch derartige Frequenzverzerrungen wieder aus. Bei sehr grossen Boxen kann sich eine eingeschaltete Loudness aber auch manchmal schlecht anhören, aber in den meisten Fällen ist das Klangbild runder und voller.

Commodore64  16.12.2010, 11:27

Korrekt. Das ist ja auch der Grund warum man sehr laut Musik hört. Weil es einfach besser klingt. Mit der Loudness-Funktion kann man den Wohlklang extremer Lautstärke auch ohne Hörschaden und verärgern der Nachbarn genießen.

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der Loudness Schalter soll die Gehörrichtige Lautstärke herstellen. Heisst die Frequenzgänge werden so korrigiert das du bei niedriger Lautstärke den Eindruck hast die Musik in der aufgenommenen Lautstärke zu hören vom Klang her. http://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rrichtige_Lautst%C3%A4rke

freesengeist  06.09.2010, 22:41

Die einzig richtige Antwort Hier...dafür Dh :-)

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audiote  08.09.2010, 12:16

Stimme Freesengeist und damit Mawa voll und ganz zu.

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Das Gehör nimmt mittlere Frequenzen stärker wahr, als tiefe und hohe Frequenzen.

Die Loudness Funktion hebt also tiefe und hohe Frequenzen an um die Musik "Gehörrichtig" darzustellen.

Hi, moderne Musik CDs sind auf Lautstärke getrimmt, Dören sich deutlich lauter an als bspw. über UKW empfangen. dadurch leidet der Klang. Dies kann man durch einen Extra Loudness Schalter/-Knopf ausgleichen, ggf. abspeichern. Gruß Osmond http://www.hifi-forum.de/viewthread-42-85.html Zitat: Dynamikkompression und Lautheit

Eine CD hat wie jedes andere Aufzeichnungsmedium auch eine Aussteuerungsgrenze. Letztlich wird dadurch auch die maximale Lautstärke festgelegt, die man darauf aufzeichnen kann. Der Toningenieur achtet bei der Aufzeichnung darauf, daß diese Grenze nicht überschritten wird, weil sich sonst Verzerrungen ergeben (Clipping). Dafür gibt's Instrumente, die sog. Aussteuerungsanzeigen.

Bei digitaler Aufzeichnung ist die Grenze sehr hart. Unterhalb dieser Grenze gibt's praktisch keine Verzerrungen, darüber werden die Verzerrungen sehr schnell sehr unangenehm. Analoge Aufzeichnungsmedien haben da einen allmählicheren Übergang, was für etliche Toningenieure ein Grund ist, weiterhin analoge Aufzeichnung zu verwenden.

Da das Clipping im digitalen Bereich so schlecht klingt ist es umso wichtiger daß man es vermeidet. Die Grundidee ist daß man sich dafür einen relativ großzügigen Headroom reserviert. Der Headroom ist der Abstand zwischen der normalen Aussteuerung und der Grenze, ab der Clipping auftritt. Da Musik oft impulsartig ist, gibt es immer wieder Stellen wo die momentane Lautstärke viel größer als der Durchschnitt ist. Der Headroom legt also einen Spielraum für solche Impulse fest. Hat man viel Headroom, so sind starke Impulse möglich, und die Musik klingt dynamisch und "impulsiv". Hat man wenig Headroom reserviert, dann hat man für solche Dynamik wenig Spielraum und der Musik fehlt es an Spritzigkeit.

Bei der CD hat man zu Zeiten ihrer Markteinführung an einen Headroom von um die 12dB gedacht, und die Kenndaten der CD-Spieler entsprechend eingerichtet. Das bedeutet daß der Pegel eines durchschnittlichen Musiksignals mit voller Lautstärke so um die -12dBFS schwanken sollte. Ein solches Signal würde dann über den Verstärker in etwa gleich laut wiedergegeben wie das gleiche Musikstück wenn es über einen UKW-Tuner empfangen wird, oder von einer gut ausgesteuerten Cassette abgespielt wird.

12dB Headroom ist eine ganze Menge, und das war bewußt so gemacht. Bei UKW hatte man nur so um die 9dB Headroom, aber man wollte ja besser als UKW sein, und man wußte ja auch daß Clipping bei CDs sich schlechter anhört als bei analogen Medien, wo die Grenze nicht so hart ist. CDs aus der Anfangszeit der CD, also die 80er-Jahre, sind meist nach diesem Prinzip ausgesteuert, und viele davon klingen trotz der damals weniger ausgefeilten Digitaltechnik sehr gut. Aber dann kam das "loudness race", also das Ziel die CD lauter zu machen als die CDs der Konkurrenz. Das geht nur auf Kosten des Headroom. Wenn man die Musik im Durchschnitt um 1dB lauter macht, dann bleibt eben 1dB weniger Headroom übrig.