Wozu dient dieser Gleismagnet (PZB), warum genau 500 Hz, wie erzeugt er diese, ist das ein Indusi-Gleismagnet, warum befindet er sich genau am Bahnsteig (HP)?

6 Antworten

Die PZB-Gleismagnete sind im Prinzip elektromagnetische Schwingkreise mit einer festen Frequenz, hier 500 Hz. Er liegt ca. 260 m vor dem zugehörigen Hauptsignal.

Wenn er wirksam ist (Hauptsignal rot oder < 40 km/h), löst er bei einem darüberfahrenden Zug die Überwachung einer Bremskurve aus (500 Hz-Beeinflussung). Bei den meisten Personenzügen (obere Zugart) 65 km/h am Magneten und innerhalb von 153 m runter auf 45 km/h. Bei Güterzügen (schlechteres Bremsvermögen) niedrigere Werte. Wird die Geschwindigkeit an irgendeiner Stelle überschritten, gibt es eine Zwangsbremsung, bis der Zug steht.

Zeigt das SIgnal Fahrt (freie Fahrt oder Langsamfahrt mit >= 40 km/h), wird die Frequenz des Magneten so verstimmt, dass er keine Auswirkung auf das PZB-Fahrzeuggerät hat.

Da die Streckenausrüstung aus rein passiven Bauteilen besteht, ist das System sehr zuverlässig. Wenn du das Kabel durchschneidest, würdest du allenfalls erreichen, dass der Magnet permanent wirksam ist und dir auch bei Grün ne Zwangsbremsung reinwürgt. Der umgekehrte Fehler, der wesentlich sicherheitskritisch wäre - keine Beeinflussung trotz rotem Signal - ist zum Glück nicht so leicht zu erreichen, das passiert nicht einfach so. Viele Fehler der PZB wirken sich nach der sicheren Seite aus.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

"Magnet" ist eigentlich falsch, es ist ein elektromagnetischer Schwingkreis (Induktor). Allerdings werden diese umgangssprachlich als Magneten bezeichnet.

DIe 500 Hz erzeugt der streckenseitige Magnet überhaupt nicht, das macht die Lok, wenn sie drüberfährt. Die Lok hat die elektromagnetischen Schwingkreise mit den drei Frequenzen (500 Hz, 1000 Hz, 2000 Hz) nämlich ebenfalls, nur fließt dort Strom hindurch. Passiert dies über einem streckenseitigen Induktor, dann kommt es zu einer Wechselwirkung zwischen den Schwingkreisen der Lok und der Strecke, die Spannung im Schwingkreis der Lok fällt ab und das kann vom PZB-Fahrzeuggerät registriert werden.

Hacken ist schwierig, die Magnete sind total zuverlässig. Sie sind über ein Kabel mit dem Signal verbunden; zeigt das Signal Grün, dann fließt Strom durch den Schwingkreis und dessen Frequenz wird so verstimmt, dass sie keiner der drei PZB-Frequenzen mehr entspricht. Ist also das Kabel zwischen Signal und Magnet unterbrochen, fließt kein Strom und der Magnet ist permanent "scharf" - Fehler wirken sich also meist zur sicheren Seite aus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hi,

um es Kurz zu Halten, es gibt 3 Magnete. Ein 1000Hz, ein 500Hz und ein 2000Hz Magnet. Desweiteren werden die Züge in Zugarten eingeteilt. Untere-, Mittlere-, Obere Zugart. Die Zugart bestimmt die Max. Geschwindigkeit und die Bremshundertstel*.

1000Hz Magnet am Vorsignal. zeigt das Hauptsignal Halt an, zeigt das Vorsignal "Halt Erwartet/Geschwindigkeit Verringern" an. Das heißt der Magnet wird Aktiviert und es ist eine Geschwindigkeit sowie Bremskurve hinterlegt. Beim Überfahren muss der TF das Quittieren (4 Sekunden zeit), wird das nicht Quittiert, gibt es eine Zwangsbremsung. Desweiteren muss (je nach Zugart) auf eine Geschwindigkeit Abgebremst werden.

  • Untere Zugart: 23 Sekunden um auf 85km/h zu kommen
  • Mittlere Zugart: 29 Sekunden um auf 70km/h zu kommen
  • Obere Zugart: 38 Sekunden um auf 55km/h zu kommen

500Hz Magnet 250m vor dem Hauptsignal (Hauptsignal = zb. am Anfang und am Ende eines Bahnhofes). Dieser Magnet wird Aktiviert, wenn das Hauptsignal "Halt" oder "Fahrt mit geringer Geschwindigkeit" anzeigt. Sollte man das Signal zu schnell Überfahren, gibt es eine Zwangsbremsung.

2000Hz Magnet am Hauptsignal. Sollte das Signal "Halt" zeigen und man Überfährt dieses Signal, gibt es eine Zwangsbremsung die nicht Aufgehoben werden kann.

bei Rangier Fahrten kann der 2000Hz Magnet deaktiviert werden um über das Signal zu Fahren.

*https://de.wikipedia.org/wiki/Bremshundertstel

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Gleisbauer und Weichenschlosser Vignol
Middlemen 
Fragesteller
 26.03.2020, 09:29

es gibt auch noch Doppelgleismagnete

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Hallo im schlimmsten Fall könntest du ihn überbrücksn, dass würde er nicht mehr auf die Lok einwirken. Das ist der grosse Nachteilbei der Indusi:Die ist nicht Fail safe ausgelegt, also so, dass sie immer auf die Sichere Seite wirkt. Deckst dem Magneten mit einer starken Stahlplatte ab, passiert wahrscheinlich nichts mehr. Allerdings müsstest du das bei allen 3 machen, und trotzdem wird der Lokführer vor dem Signal bremsen. Und die Störung melden.

Hallo Middlemen

Das ist ein 500Hz-Magnet. Mit diesem Magnet wird 250 m vor dem Halt-zeigenden Hauptsignal kontrolliert ob der Zug nicht zu schnell unterwegs ist.

Gruß HobbyTfz

Woher ich das weiß:Hobby