Woran liegt es wohl, dass es immer weniger Lehrer gibt?

9 Antworten

Ich könnte mir vorstellen, dass es mehrere Gründe dafür gibt.

  1. Es wurden immer weniger Kinder geboren und das schon seit 20 Jahren im Vergleich zu vorher. Das bedeutet, dass es halt auch nicht so viele Leute mehr gibt die ein Lehramtsstudium machen können.
  2. Und dann ist der Beruf der Lehrerin auch nicht attraktiver geworden. Viel arbeiten und nebenbei noch soziale und Erziehungsprobleme der Eltern und Schüler lösen zu müssen macht auf Dauer keinen Spaß und spricht sich rum.
  3. Dazu kommt auch, dass es immer mehr Übergriffe von Schülern auf Lehrer gibt die bei manchen Lehrern auch zum Burnout führen.

Chris428  08.09.2024, 15:23

Genau so ist es.

Ich mache den Job seit 20 Jahren und bin meistens gerne Lehrerin, trotzdem würde ich den Beruf, bei den Bedingungen unter denen ich heute arbeiten muss, nicht mehr ergreifen. Die Aufgabenfelder sind und werden immer mehr: ich wollte Realschüler unterrichten, heute unterrichte ich im gleichen Raum (bei einer Klassenstärke von 30 Schülern) gleichzeitig Hauptschüler und Inklusionsschüler mit, die ich in der Vorbereitungszeit für Extramaterialien und leichtere Klassenarbeiten anders bedienen muss. Das kostet die doppelte Vorbereitungszeit. Wollte ich so eigentlich nie machen. Jeder Lehrer ist gleichzeitig nebenher psychologisch tätig, auch dafür haben wir nie eine Ausbildung erhalten. Verwaltungstätigigkeiten und Dokumentationspflicht ist auch deutlich mehr geworden, Elternarbeit ist auch anspruchsvoller geworden, die Kinder bringen deutlich weniger Grundkompetenzen mit als vor 20 Jahren. Die Lärmbelastung in einem Schulgebäude ist enorm, Pausenzeiten zu haben ist Glückssache - manchmal komme ich nicht mal zum Frühstücken oder auf die Toilette gehen.

Einfacher ist es nicht geworden. Eine gesunde Work-Life-Balance zu halten ist in diesem Beruf schwer, ein freies Wochenende wie in einem normalen Beruf habe ich so gut wie nie und Ferien sind nicht gleichzusetzen mit Urlaub.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nun einmal ist es eine ewige Angelegenheit Lehrer zu werden. Die "tollen" stellen sind besetzt, das Gehalt wenn man nicht verbeamtet ist ist gut aber nicht überragend, das System ist reine Schikane

Die werden Lehrer werden doch ständig versetzt. Dazu haben die keine Lust mehr. Meine Grundschullehrerin war fast ihr ganzes Berufsleben an der gleichen Schule. Hatte sich dort in der Nähe ein Haus gebaut und hat auch ihren Lebensabend dort verbracht. Geht heute nicht mehr. Ständig müssen sie mit Kind und Kegel umziehen. Viele haben die Schnauze voll. Das Gehalt ist gar nicht so wichtig.

Es fehlt den Schülern an elterlicher Erziehung und der Vermittlung von Respekt, welche nicht Aufgabe der Lehrpersonen sein kann, die für die Vermittlung von Lehrstoff da sind.

Da vergeht so mancher Lehrperson die Lust zu unterrichten.