Wolltet ihr auch mit 18 ausziehen?
Ich bin jetzt 16, und habe jetzt schon dieses bekannte Bedürfnis wegzuziehen. Dieses kann ich auch erreichen, in dem ich mich als Feldwebel bewerbe, und dann dort bei der Bundeswehr eine Ausbildung als Elektriker mache. (Das heißt ich werde von dort an in der Kaserne leben, wofür ich keine Miete zu zahlen habe.)
Ich habe dieses starke Bedürfnis, da es einen heftigen Vorfall gab der dafür sorgte, dass ich selten mit meinen Eltern spreche. Außerdem habe ich durch den beiden nur Geld im Kopf, was ich als unnötig empfinde. Viel Geld verdienen, und vieeeel sparen. Direkt mit 18 heiraten, usw.
Wenn ich denn mit diesen spreche, dann meistens die Mutter. Wenn es der Vater ist, ist er immer wieder nur eine Enttäuschung. (Er macht mich nur runter, und sprach davon wie ich den Staat strategisch ausnutzen könnte.)
Hattet, oder habt ihr auch dieses Bedürfnis mit jungen Jahren auszuziehen? Wenn ja, warum?
8 Antworten
Ich (w/27) bin mit noch 17 bereits zu Hause ausgezogen, kurz bevor ich mein duales Studium beim Zoll aufgenommen hatte. Ich bin da mit meiner damals ebenfalls 17 jährigen Partnerin, mit der ich da schon fast 6 Jahre zusammen war und die noch viel länger seit frühester Kindheit kenne, in eine Eigentumswohnung zusammengezogen.
Für den Aus- und Zusammenzug hatten wir das Einverständnis unserer Eltern, des Jugendamts und auch des Familiengerichts.
Für den Kaufvertrag der Wohnung hatten meine Partnerin und ich eine Einwilligung i.S.v. § 107 BGB, das Geld hatten unsere Eltern für uns (auf Sparbüchern unter unsere Namen) zusammen gespart.
Mit 18 sind meine Partnerin und ich eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingegangen, weil es damals die Ehe für alle in Deutschland noch nicht gab. Geheiratet haben wir 2019, als ich 22 und meine Partnerin 21 war.
Ich bin mit 18 ausgezogen in meine erste eigene Wohnung.
Bin mit 17 von zuhause raus. Mit 18 zu heiraten halte ich aber für unrealistisch, vor allem wenn du in einer Kaserne lebst
Oh ja.... das war schon Jahre vorher so. Ich hab mir vorgestellt wie es wäre, wohin ich ziehen könnte, wie ich wohnen wollen würde, wie ich die Räume einrichten würde (dabei ging ich in der Vorstellung ins Detail).
Es war manchmal "einfach nur so" eine Überlegung, manchmal war es eine gedankliche Flucht für mich (um mich für einen Moment abzuschotten, um emotional runterzukommen).
Zum ersten Mal ausgezogen bin ich dann ein Stück vor meinem 20sten Geburtstag. Ich sprang damit ins kalte Wasser. Von einer Lebensumgebung in eine andere. Von einem durchgeplanten Tagesablauf mit Gewohnheiten ins "nichts" (abgesehen von den Verpflichtungen die mit der Ausbildung verbunden waren). Und dieser Wechsel fiel mir schwer. Essen kochen? Keine sonderliche Lust, mit Aufwand und anschließendem Säubern des Geschirrs verbunden. Also aß ich nichts, oder holte mir fertige Sandwiches oder einfach eine Tütenmischung Salat, diverse Male Pizzen aus dem Pizzaladen oder einen Döner. Oh, genau - zu jener Zeit aß ich zum allerersten Mal in meinem Leben einen Döner.
Es war eine "freie Zeit" und ich fiel ordentlich auf die Nase. Rappelte mich auf, überbrückte die restliche Zeit dort mit einem wundervollen Aushilfsjob der mir noch immer in lieber Erinnerung ist. Zog zurück zu meinen Eltern, hatte in der Anfangszeit Probleme mich wieder in deren Altag einzufinden.
Ich denke, Ausziehen ist - rein fiktiv betrachtet - wunderbar und befreiend, man stellt sich das eigenständige Leben so unbeschwert vor.
Doch wenn man dann in der realen Situation ist, merkt man erst das man nicht auf alles vorbereitet wurde. Dann ergibt es plötzlich Sinn wieso die Eltern beispielsweise dauernd darauf bestanden das man umsichtiger umgeht mit dem Taschengeld, oder das man im Haushalt mithelfen sollte. Plötzlich merkt man das das eine langsame Vorbereitung sein sollte auf die Zeit in der man dann allein verantwortlich sein muss für das eigene Leben
Mit 18 sofort raus. Endlich war arbeiten angesagt