Woher weiß ein Lokführer wie schnell er fahren muss?
Ich sehe das immer: Wenn sie anfahren, geht es total langsam, sodass man den Anschluss nicht kriegt, und dann geben sie plötzlich Gas – als hätten sie keine Schultern oder so wie beim Autofahren. Was denkt ihr, wie wird die ideale Geschwindigkeit ermittelt?
11 Antworten
Woher weiß ein Lokführer wie schnell er fahren muss?
Das ist (ähnlich wie bei Straßen) für die jeweiligen Streckenabschnitte festgelegt, daneben gibt es auch Schilder für Langsamfahrstellen sowie Balisen und andere Sicherungssysteme, die das dann ggf. erzwingen.
Ich sehe das immer: Wenn sie anfahren, geht es total langsam, sodass man den Anschluss nicht kriegt, und dann geben sie plötzlich Gas
Mal davon abgesehen, daß ein Zug kein Smart ist und entsprechend viel Massenträgheit zu überwinden ist - man darf davon ausgehen, daß es entsprechende betriebliche Vorgaben gibt, was auch immer die Gründe im Einzelnen sein mögen.
Durch elektronische Datenübertragung, Schilder und Signale an der Strecke und durch Zugbeeinflussungssysteme.
Ich kann dir aber versichern, dass kein Lokführer absichtlich so fährt, dass die Fahrgäste daraus Nachteile haben.
An den Strecken befinden sich Geschwindigkeitstafeln, die dem Lokführer die zulässige Höchstgeschwindigkeit anzeigen. Die letzte Null fehlt allerdings. Eine "8" bedeutet also: Maximal 80 km/h.
Der Lokführer muss zudem aber grundsätzlich jede Strecke kennen, die er fährt. Er muss also vorher schon mal mit einem anderen Lokführer mitgefahren sein. Zudem wird er auch schriftlich informiert, wenn es neue Geschwindigkeitsreduzierungen gibt. Somit wird vermieden, dass er mal irrtümlich deutlich zu schnell fährt.
Das ist vorgeschrieben: Beispiel Schweiz:
https://flic.kr/p/2i9zvpQ
In Deutschland wird es ähnlich aussehen.
Höchstgeschwindigkeit sind im Streckenfahrplan (in Papierform oder digital) vorgegeben. Langsamfahrabschnitte werden auch entlang der Strecken angezeigt. Viele Signale zeigen ebenfalls die Höchstgeschwindigkeit an. An den Schnellfahrstrecken wird die zu fahrende Geschwindigkeit durch Zugebeeinflussungssysteme wie ETCS oder LZB auutomatisch übertragen.
Beim Start an einem Bahnhof darf ein Zug oft noch nicht so schnell fahren, weil noch Weichen befahren werden, auf denen nur eine bestimmte Geschwindigkeit zulässig ist.