Woher stammt das Wort "Häresie"?
Schaut man sich das Neue Testament einmal objektiv an, stellt man fest, dass Matthäus, Markus, Lukas und Johannes nicht die gleiche Einstellung hatten. Der Judasbrief ganz anderes erzählt als Paulus von Tarsus, oder Petrus oder Jakobus.
So das es ursprünglich zahlreiche Glaubensströmungen gegeben haben dürften, welche nebeneinander stehen bleiben konnten.
Wann eigentlich kam man auf die Idee dies zu verändern und den Begriff "Häresie" einzuführen?
5 Antworten
spätestens mit dem Konzil von Nicäa im 4ten Jh. Grund: die Römer fuehrten das Christentum als Staatsreligion ein. Das bedeutete in dieser Zeit die Lehre wird als Gesetz aufgefasst und muss deswegen einheitlich sein. Wie das hat das Konzil bestimmt. Anderslautende Texte mussten vernichtet werden. Wer ab einem bestimmten Datum von den Römern mit einem nicht freigegebenem Text erwischt wurde der wurde getoetet.
Erfundung ja. Aber durchgesetzt haben es auch die Westkirchen.
Schriftrollen waren ziemlich wertvoll damals. Insbesondere mit geheimen Bibeltexten. Auf dem Schwarzmarkt umgerechnet auf heute hätte man 1000 Euro für eine bekommen. Man stelle sich das mal vor. Die Leute mussten wertvolle Bücher verbrennen oder werden gerötet. Aber reich waren die nicht. Da wurden viele getoetet.
- spätestens mit dem Konzil von Nicäa im 4ten Jh. Grund: die Römer fuehrten das Christentum als Staatsreligion ein.
Zur Staatsreligion wurde das Christentum im Römischen Reich eigentlich erst durch den Kaiser Theodosius I. im Jahr 380. Das Konzil von Nicäa war aber bereits 325.
So das es ursprünglich zahlreiche Glaubensströmungen gegeben haben dürften, welche nebeneinander stehen bleiben konnten.
Eher nicht. Der erste Konflikt im Christentum von dem wir wissen, fand bereits wenige Jahre nach Jesu Tod statt, zwischen den Hellenisten und den Hebräern (Apg 6,1).
Wann eigentlich kam man auf die Idee dies zu verändern und den Begriff "Häresie" einzuführen?
Vor Irrlehrern, falschen Propheten und falschen Christussen, wird schon in den Evangelien gewarnt. Das Christentum bildete sich von Anfang an durch Konflikte und in Reibung mit anderen Sichtweisen und Lehren. Anfangs insbesondere noch innerhalb des Judentums (bis sie getrennte Wege gingen), später dann hauptsächlich in den eigenen Reihen.
Wir haben allerdings solche Aussagen wie die von Paulus von Tarsus im Römerbrief.
https://glaubensstifter.wordpress.com/2022/01/22/plakat-8j-bruder-jesus/
Das kann man momentan wirklich sagen. Nämlich im wahrsten Sinn zurück. Ich lag vom 11. bis 19. mit einer Covid Pomonie unter künstlicher Beamtung im YMCA, ehemals St.Georg Spital. Unterschätzen tue ich nunmehr Covid nicht mehr.
Danke. Ein paar Tage schone ich mich noch. Maximal ein bisschen im Marienstatuenpark spazieren gehen. Aber das war wirklich krass. Ich bekam plötzlich keine Luft mehr. Diagnose: Schwere Delta. Und dann kam die doppelseitige Lungenentzündung. Unser Hausarzt hat extra im Krankenhaus angerufen. Bitte aufnehmen. Röntgen. Werte 72 und 72,5. Später hat man mir gesagt: Eigentlich wäre alles was unter 90 ist viel zu wenig. Noch in der Nacht Beatmungsgerät. Umstellen auf die bulgarische Sprache, um mit den Ärzten reden zu können. War froh, dass ich seit gut 2 Jahren in 3 Sprachen deutsch, englisch nd bulgarisch schreibe. Damit konnte ich mich in bulgarisch durchwurschteln. Meine Frau durfte ja nicht einmal ins Haus. Nur Sachen abgeben. Und mir war gleich von Anfang an der Hunger vergangen. Mitten in der Nacht ging sie bei Eis einkaufen. Und brachte mir noch in der Nacht essen. War das erste, wo ich mich entschloss zu essen. Und dann kamen die Ärzte mit der gelben Klammer. Dreimal haben sie Faust auf Faust gehaut, weil die Werte mit der Beatmung über 90 dann sogar bis 96 stiegen. In meinen Augen ein kleines Wunder, für das ich allerdings nicht nur Gott, sondern auch gläubigen Ärzten eines YMCA (St.Georg) Spitals und meiner Frau dankbar bin, die ununterbrochen betete.
Paulus von Tarsus
Schon dieser hat seinen Gemeinden mit der Rute gedroht, wenn sie von seiner Vorstellung abwichen.
21 Was wollt ihr? Soll ich mit dem Stock zu euch kommen oder mit Liebe und sanftmütigem Geist?
https://www.bibleserver.com/LUT/1.Korinther4%2C21
Auch damals hat man von Irrlehrern gewarnt:
10 Denn es gibt viele, die sich nicht unterordnen, Schwätzer und Verblendete, besonders solche aus der Beschneidung, 11 denen man das Maul stopfen muss, die ganze Häuser verwirren und lehren, was nicht sein darf, um schändlichen Gewinns willen.
https://www.bibleserver.com/LUT/Titus1%2C10-11
Es gab nie das eine Christentum, sondern zig unterschiedliche Strömungen. Damals wie heute.
- mit der Rute gedroht
Im 1. Jhd. gab es nun mal noch keine Elektroschocker. :-)))
Allgemein. Ich will eigentlich die Themen nicht so trennen. Sondern letztlich einmal darauf hinweisen: Das Urteilen der Christen untereinander, wer die richtige Lehre hat, ist unchristlich.
1Kor 1,12 Ich meine aber dies, dass unter euch der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere: Ich zu Apollos, der Dritte: Ich zu Kephas, der Vierte: Ich zu Christus.
- Sondern letztlich einmal darauf hinweisen: Das Urteilen der Christen untereinander, wer die richtige Lehre hat, ist unchristlich.
Da ist auf alle Fälle was Wahres dran, kommt aber in Diskussionen unter Christen gar nicht so selten vor, dass man wegen der Lehre das Christsein oder sogar die Errettung abspricht: "Du hältst den Sabbat nicht und gefährdest damit deine Errettung!". "Wer das Charisma der Zungenrede nicht hat, der hat den Heiligen Geist nicht empfangen!". "Katholiken können keine wiedergeborenen Christen sein!" usw.
Trotzdem führe ich aber gerne mit anderen Christen aus anderen Konfessionen Diskussionen. Nicht jeder Christ ist "ökumenefähig" (ich war es früher auch nicht). Solche Diskussionen kann man in Liebe und Respekt führen und dann können auch unterschiedliche Lehrmeinungen zur Sprache kommen.
Wo siehst Du denn die Häresie, wenn überhaupt, bei den Evangelisten? Ich kann es nicht erkennen.
Ich sehe sie gar nicht. Ich sehe das Gegenteil:
1Kor 1,12 Ich meine aber dies, dass unter euch der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere: Ich zu Apollos, der Dritte: Ich zu Kephas, der Vierte: Ich zu Christus.
Wenn ich eines an der Bibel ganz besonders schätze, dann ist es die Ehrlichkeit, die durch die Texte gezeigt wird. Es wäre leicht gewesen, die Bibel zu vereinheitlichen und damit so zu tun, als hätte es keine Spannungen gegeben und wären alle der gleichen Meinung gewesen.
Da bin ich voll Deiner Meinung. Ich finde die Einstellung von Paulus von Tarsus, wir alle sind des Jesus einfach spitze:
1Kor 1,12 Ich meine aber dies, dass unter euch der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere: Ich zu Apollos, der Dritte: Ich zu Kephas, der Vierte: Ich zu Christus.
Wann eigentlich kam man auf die Idee dies zu verändern
Was meinst du denn mit "kam man auf die Idee dies zu verändern"?
Sprich: Eine Erfindung des oströmischen Reiches und nicht der Kirchen?