Woher kommt die Abneigung gegen Homosexuelle?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Sehr gute Frage. Ich denke man kann das nicht in eins, zwei Sätzen beantworten, sondern muss teilweise sehr tief in die Menschheitsgeschichte zurückblicken, um zu verstehen, wie es dazu kam, dass zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten auf der Erde die Menschen auf die Idee kamen, dass die gleichgeschlechtliche Liebe oder Anziehung irgendwie "schlecht" wäre.

Ich weiß nicht, wann und wo es anfing, aber ich glaube es hat was zu tun mit der Abwertung des weiblichen Prinzips (Mittelalter?), mit der Entstehung des Patriarchats, mit religiösem Fundamentalismus (einige wenige Machtgierige Narzissten wollen über das Leben von vielen bestimmen), mit Imperialismus (den Ursachen und Folgen kriegerischer Kämpfe um Land und Ressourcen). Ich glaube es ist sehr komplex.

Heute und hier im ach so hochentwickelten (haha) Europa ist Homophobie teilweise immer noch sehr verbreitet. Ich glaube das ist zum Teil eine "schlechte Denk- und Fühlgewohnheit", die von Generation zu Generation weitergegeben wird, wenn sie nicht reflektiert, aufgearbeitet und letztendlich aufgelöst wird. Ich glaube, dass Homophobie vor allem in der Angst vor Ablehnung gründet. Angst, sich verletzlich zu zeigen. Angst davor, zu fühlen. Angst davor, zu sich selbst zu stehen. Es ist eine von sehr vielen menschlichen Baustellen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also, ich habe mal die Erklärung gehört: "Konservative Männer sind deshalb gerne mal homophob, weil sie Angst davor haben, schwule Männer könnten sie so behandeln, wie sie Frauen behandeln".

Ansonsten habe ich oft schon gehört:

  • Religiöse Motivation (Ob die jetzt stimmt oder nicht, ist egal. Religion ist eine Interpretationssache)
  • Ekel, von wegen "Ich könnte das nicht machen, also kann das niemand wollen"
  • Anerzogen
  • Irrglauben, es wäre eine neue Erscheinung, wobei das nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein könnte- wenn überhaupt ist Homophobie eine neue Erscheinung, die ist erst ca zweitausend Jahre alt, mit dem Aufstieg des Christentums
  • Man denkt nicht, das man sich schon in Gebieten der Homophobie bewegt, wenn man Schwule "nur" beleidigt und nicht verprügelt und umbringt.

Die meisten homosexuellen gegenüber abgeneigten leute, sind dies, meiner auffassung nach, weil sie sich an die bibel halten, die angeblich sagt, dass das nicht natürlich ist. In vielen teilen der erde ist homosexualität illegal, was gegner bestärkt und auch in DE war das vor nicht allzu langer zeit so und man hat es unzucht genannt. Wenn jz jemand kommt und das hört, dann denkt er natürlich sofort, dass das schlecht ist.

Viele argumentieren auch, dass jedes lebewesen das primäre ziel hat, sich fortzupflanzen und das ist bei homosexuellen natürlich nicht der fall. Es gibt ja schließlich auch homosexuelle tiere, das ist also keine erfindung des menschen und ist auch (sehr wahrscheinlich) kein fehler, sondern beabsichtigt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

In der Bibel gibt auch eine weitere Stelle im neuen Testament:

"Darum hat sie Gott dahingegen in schändlichen Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Umgang in den unnatürlichen verwandelt; ebenso haben auch die Männer den natürlichen Umgang mit der Frau verlassen, sind zueinander entbrannt in ihren Begierden und haben Mann mit Mann Schande getrieben und haben den Lohn ihrer Verirrung, wie es denn sein musste, an sich selbst empfangen."

Römer 1,26-27

Woher ich das weiß:Recherche

Das ist sowieso eine für mich absolut unverständliche Einstellung. Leben und leben lassen...