Wo sind hier Griechische und Lateinische Wörter?

4 Antworten

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lateinisch:
Musik, Melodie, Evolution, Million, musizieren

griechisch:
Rhythmus, automatisch, rhythmisch

französisch:
Chance

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb
tomkaller  15.07.2020, 18:43

Eine starke Leistung, mein Kompliment :-)

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ulrich1919  15.07.2020, 21:51

Melodie (Griechisch)

Evolution (Latein)

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ulrich1919  15.07.2020, 21:54

Million ist im Prinzip italienisch (,,grosses Tausend") aber indirekt aus dem lateinischen Mille (Tausend)

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Ich hoffe, ich habe alle Fremdwörter in deinem Text gefunden. Lies und staune!

Musik: Von lat. musica, das wiederum von griech. μουσική; das ist die weibliche Form eines Adjektivs mit der Bedeutung ‘musi(ka)lisch’, wiederum abgeleitet von den Musen (Göttinnen der Kunst). Man muß sich dabei noch das Substantiv τέχνη téchnē ‘Kunst’ dazudenken, also bedeutet μουσική soviel wie ‘die sich auf die Musen beziehende Kunst, die Musik’.

Rhythmus: Von griech. ῥυθμός rhythmós ‘regelmäßige Bewegung’, von einem Verb ῥεῖν rheĩn ‘fließen’.

Körper: Ein altes Fremdwort (13. Jhd), von lat. corpus ‘Körper, Leib’, wird heute nicht mehr als Fremdwort wahrgenommen („Lehnwort“).

automatisch: Von griech. αὐτόματος autómatos ‘mit eigenem Willen’, auch ‘sich von selbst bewegend‘. Dahinter steckt αὐτός autós ‘selbst’, und eine Wurzel mit der Be­deu­tung „denken“, z.B. griech μένος ‘Wille’ und μνᾶσθαι mnãsthai ‘sich erinnern’, auch mit vielen Verwandten in anderen Sprachen wie lat. mens ‘Verstand, Geist’ (→ deutsch mental) oder engl. mind. Im Deutschen haben wir z.B. meinen und munter.

Kopf: Sehr frühes Fremdwort, von lat cuppa ‘Becher, Trinkgefäß’. In scherzhaften Wen­­dun­gen wie „jemandem den Becher bzw. die Rübe bzw. den Kopf einschlagen“ ver­­­trat es das alte Wort Haupt und ersetzte es schließlich auch in regulärem Ge­brauch. Das klingt ein bißchen unglaubwürdig, steht aber so im Kluge und hat eine inter­es­san­te Par­allele im Romanischen: Ital. testa bzw. franz. tête ‘Kopf’ kommt vom la­tei­ni­schen Wort testa ‘Krug, Scherbe’ und verdränge chef bzw. capo (die Kontinuan­ten des latei­ni­schen caput ‘Kopf’) in der Grundbedeutung. Solche inzwischen voll­stän­dig dem Deut­schen an­gepaßten Fremd­wör­ter bezeichnet man manchmal auch als „Lehnwörter“.

Melodie: Von lat. melodia ‘Gesang’, dieses von griech. μελῳδία melōⱼdía ‘Gesang, Mu­sik’, von  ᾠδή ōⱼdḗ ‘Gesang’ (davon auch Komödie etc) — das Vorderglied μέλος mélos hat auch irgendetwas mit Musik zu tun.

Spaß: Von ital. spasso ‘Vernügen’, vom Verb spassare ‘sich zerstreuen, sich unterhal­ten’, von einem hypothetischen lat. expassare, gebildet durch Verbalisierung des Per­fekt­spartizips von expandĕre ‘ausdehnen’ (im Sinn von: die Zeit verstreichen lassen). Das Wort ist erst seit dem 17. Jahrhundert im Deutschen, gilt aber trotzdem als „Lehn­wort“, weil es sich vollständig an deutsche Form angepaßt hat.

Indianer: Das Wort hat eine komplizierte Geschichte, geht aber über Englisch, Alt­fran­­zö­sisch und Latein auf griech. Ἰνδικός Indikós ‘indisch’ zurück, das von alt­per­sisch 𐏃𐎡𐎯𐎢𐏁 hiⁿduš ‘Indien’, das vermutlich vom Namen des Indus-Flusses.

Evolution: Von lat. evolutio ‘das Herausrollen, Entrollen’ (gemeint ist es, eine Buch­rol­le aus­ein­ander­zurollen, um darin zu lesen), von e ‘aus’ und volvĕre ‘rollen’. Die Be­deu­tung ‘Ent­wicklung’ ist modern (18. Jhd.), nicht klassisch (entwickeln ist ja eine mög­­liche wört­li­che Über­setzung von evolvĕre) und hat sich auch in den romani­schen Spra­chen (franz. évolution, ital. evoluzione) entwickelt.

Million: Von. lat. mille ‘Tausend’ mit einer italienischen Endung -one, die Vergröße­rung anzeigt, also soviel wie ‘Großtausend’.

Musizieren → Musik

Gruppe: Von ital. gruppo, im 18. Jhd. als Bezeichnung in der bildenden Kunst ent­lehnt und nachher verallgemeinert. Weitere Herkunft nicht bekannt (es gibt kein la­tei­ni­sches Vorläuferwort), möglicherweise germanisches Fremdwort im Italie­ni­schen.

Chance: Von franz. chance ‘günstiges Geschick’, zurückgehend auf lat. cadentia ‘das Fallen’, vom Verb cadĕre ‘fallen’. Vermutlich hat die Bedeutung etwas mit dem Wür­fel­spiel zu tun („so wie die Würfel fallen”).

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik
ulrich1919  15.07.2020, 22:11

Super Erklärung. Ich habe etwas daraus lernen können. Ob Dein Text mit z.T. griechischen Buchstaben jemandem hilft, der nicht einmal weiß wie man ,,voraus" schreibt, ist ein anderes Kapitel.

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indiachinacook  15.07.2020, 22:20
@ulrich1919

Der Mensch wächst an seinen Anforderungen. Außerdem habe ich alles brav transkribiert. Persönlich glaube ich keinem, der etwas über Etymologie schreibt, aber seine Etyma nur in Transkription angibt.

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Das erste ist mal Rhythmus dann vermutlich Chance und
rhythmisch. Da ich meinen Kopf schlecht um 90grad dauerhaft drehen kann,
Mußt Du selber noch weiter suchen.

priesterlein  15.07.2020, 18:29

Gutefrage bietet im Browser die Möglichkeit an, das Bild um jeweils 90 Grad zu drehen.

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Volens  15.07.2020, 18:37
@priesterlein

Leider kann man sie nicht vergrößern, ohne sie zu kopieren. Vor einiger Zeit funktionierte auch das.

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ulrich1919  15.07.2020, 21:52
@priesterlein

Auf Bild Doppelklicken.
Dan erscheint ein größeres Bild, das man drehen kann.

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ulrich1919  15.07.2020, 22:04
@priesterlein

Entschuldigung; es war ein Hinweis wie man Bilder drehen kann; weil der Antwortgeber das nicht wusste..

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indiachinacook  15.07.2020, 22:18
@ulrich1919

Das ist mir immer noch zu klein und läßt sich leider nicht vergrößern. Ich mußte es mir runterladen und dann in einem Bildbetrachter (xv) ansehen.

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