Wirkung von Chlorgas?
Hallo liebes Forum!
Meine Kleine Schwester hat gestern mit Hauschemikalien unbemerkt herumgespielt und beinahe Javelwasser in eine Flasche mit Säurehaltigem Enkalkungsmittel gegossen :((
Meine Mutter hatte die Chemikalien für den Frühlingsputz aus dem Schrank geholt und hatte fast einen Hertzinfarkt bekommen als sie meine Schwester erwischt hatte!!
Javelwasser ist Chlorhaltig und das hätte sich durch die Säure in Form von gefährlichem Chlorgas gelöst... Und genau das ist meine Frage: Was hätte im Schmmsten Fall passieren können? Der Raum ist etwa 12m^3 gross (3x2x2) und die Fenster waren geschlossen... Was hätte das Gas ausgerichtet?
Vielen Dank für eure Hilfe, ich stehe immer noch im Schock D:
5 Antworten
Eau de Javel ist eine wässerige Lösung von Kaliumhypochlorit, dem zur Stabilisierung noch Kaliumchlorid beigemischt ist. Mit Säuren wird Chorgas frei:
OCl(-) + Cl(-) + 2 H(+) ---> H2O + Cl2
Um die Chlorgaskonzentration im Raum zu berechnen, müsste die Menge an Reaktanten bekannt sein. Da aber schon in kleinen Mengen Chlor die Atemwege reizt, liegt es sehr am Verhalten der kleinen Schwester, was hätte passieren können. Hätte sie schnell das Weite gesucht, wäre es für sie zwar unangenehm gewesen, aber Chlor ist zwar brutal, aber nicht hinterhältig (wie zum Beispiel Nitrose Gase), es reizt, bevor Dauerschäden eintreten. Fatal wäre es allerdings gewesen, wenn sie nicht hätte entfliehen können. Im Übrigen ist die Anwenduing von Eau de Javel auch ohne Säurezusatz nicht ohne, es verursacht Hautreizungen und wenn gar ein Spritzer ind Auge kommt, kann nur noch - wenn überhaupt der Augenarzt helfen, in jedem Fall Schutzbrille, Gummihandschuhe - wenn doch etwas passiert, ohne Rücksicht auf Kleidung, Frisur und Inventar ---> Wasser Marsch! Wenn wirklich Chlor eingeatmet wurde, flach atmen und für gute Durchlüftung sorgen. Es hat schon seine Bewandnis damit, dass im Haushalt weit mehr Unfälle passieren als in der chemischen Industrie.
Im Übrigen ist das so eine Sache mit den Hausfrauen, als ich vor über 41 Jahren meiner teuren Frischangetrauten eine Broschüre der Berufsgenossenschaft über Sicherheit im Haushalt mitbrachte, gab's statt einem Küsschen der Dankbarkeit nur ein: "Kümmre Dich im Betrieb um Deinen Kram, hier im Haushalt habe ich das Sagen." Wer wagt da noch zu widersprechen!
Ich finde es ziemlich müßig, sich hier Horrorszenarien auszumalen, die VIELLEICHT hätten passieren KÖNNEN...
Chlor ist relativ gut wasserlöslich und entweicht nicht sofort und komplett als Gas aus der Lösung. Deine Schwester hätte schon die ganze Flasche hineinkippen und dann auch noch den Kopf über den Eimer halten müssen, damit man von ernsthaften Auswirkungen ausgehen kann. Zeit und Grösse des Raumes spielen auch noch eine Rolle.
Sag mal Vanoelg, wann macht denn deine Mutter "Frühlingsputz" ??? Immer dann wenn die ersten Lebkuchen in den Regaklen auftauchen?? Cool...
Chlor gelangt über das Einatmen kontaminierter Luft oder die Aufnahme kontaminierter Nahrung und/oder kontaminierten Trinkwassers in den menschlichen Körper. Aufgrund seiner hohen Reaktivität verbleibt es aber nicht lange dort. Bereits das Einatmen von kleinen Mengen an Chlor über eine kurze Zeit beeinflusst die Atemwege nachteilig. Die Symptome reichen von Husten und Schmerzen im Brustkorb bis zur Wasseransammlung in der Lunge. Chlor reizt die Haut, die Augen und die Atemwege. Kleine Konzentrationen, wie sie natürlich vorkommen, vermögen jedoch keine derartigen Erscheinungen hervorzurufen. Alle Auswirkungen hängen von der Chlorkonzentration ab und von der Dauer und Häufigkeit der Aufnahme, des Weiteren auch vom Gesundheitszustand der jeweiligen Person. Die Auswirkungen, die die Aufnahme von kleinen Mengen an Chlor über einen langen Zeitraum hat, sind bislang nicht bekannt. Manche Studien belegen, dass Fabrikarbeiter, welche einer chlorhältigen Umgebung ausgesetzt sind, eine Art Schutzmechanismus dagegen entwickeln, doch andere Beispiele zeigen, dass das nicht immer so ist.
Chlor ist ein grünes Gas was sehr streng nach Swimmingpool riecht. In kleinen Mengen passiert noch nicht viel. Es stinkt und man verlässt schnell den Ort. Wenn man aber eingeschlossen wäre und das Gas Austritt kann man auch schnell daran sterben. Chlor Gas wurde im erstem Weltkrieg als Chemische Waffen genutzt und hat Hunderte Tote zu Folge gehabt.
Führt in der Regel beim Einatmen sehr schnell zur Bewußlosigkeit, Lungenödem und dann Tod. Hatte in der Klinik schon oft Vergiftungen von Reinigungskräften die entsprechende Putzmittel gemischt haben (Obwohl es überall groß draufsteht!!). Oft wurden diese Patienten erst mal wiederbelebt und noch eine ganze Zeit lang beatmet !!