Wird man nach Geburt trotzdem fett?

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Eine Schwangerschaft ist ein wahrer Kraftakt für das Herz-Kreislauf-System und immunologische und metabolische Prozesse laufen auf Hochtouren.

Auch der erhöhte Anteil an Hormonen kann vor allen Dingen in den ersten Schwangerschaftsmonaten zu erheblichen körperlichen Veränderungen (Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Abgeschlagenheit) führen.

Deshalb nehmen viele Frauen in den ersten Wochen der Schwangerschaft sogar ungewollt ab. Bei den meisten Frauen sind diese Beschwerden nach wenigen Wochen überstanden. Die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft beginnt etwa mit dem vierten Monat, also um die 13. Schwangerschaftswoche.

Die emfpohlene Gewichtszunahme in der Schwangerschaft richtet sich nach dem Ausgangsgewicht. Ein amerikanisches Institut hat die optimale Gewichtszunahme mit Bezug auf den Body-Mass-Index (BMI) der Frau vor der Schwangerschaft aufgeschlüsselt:

BMI vor der Schwangerschaft unter 18,5 = 12,7 bis 18,1 kg

BMI zwischen 18,5 und 24,9 = 11,3 bis 15,9 kg

BMI zwischen 25 und 29,9 = 6,8 bis 11,3 kg

und BMI über 30 maximal 9 kg.

Es gilt nicht: "Du musst doch jetzt für zwei essen." Schwangere benötigen lediglich zwischen 250 und 500 kcal mehr pro Tag und dies bitte nicht in Form von Kalorienbomben, denn es ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung vor und während der Schwangerschaft für das Wachstum und die Entwicklung des Fötus wichtig.

Das Bindegewebe, auch die Muskulatur und selbst knöcherne Anteile werden stark beansprucht und müssen während der Entbindung Extrembelastungen aushalten. Dass eine solche Erfahrung den Körper verändert ist nur logisch.

Nicht nur das Gewicht des Kindes bestimmen die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft. Hinzu kommen noch die vergrößerte Gebärmutter, die Plazenta, das Fruchtwasser, das erhöhte Blutvolumen und eine physiologische Wassereinlagerung, die es erst dem Körper erlaubt, die schwangerschaftsbedingten Veränderungen mitzumachen.

Das sind grob etwa sechs bis sieben Kilo, die du nach der Schwangerschaft im Nu verlierst.

Doch vor allem für das energiereiche Stillen legt der Körper Fettdepots an und baut sie erst in den nächsten Monaten nach und nach ab. 

Es gibt Frauen, die stehen vom Kreißbett auf und von Schwangerschaft und Geburt ist nichts mehr zu sehen. Der weit größere Teil trägt Trophäen als stolzen Beweis ihrer Mutterschaft davon.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
isebise50  07.04.2022, 05:13

Vielen Dank für deinen Stern!

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 hat man nach der Geburt wieder fast die selbe Figur/Gewicht?

Ja, nein, vielleicht.

Es gibt sehr dünne Frauen, die in der Schwangerschaft sehr viel zunehmen und trotzdem hinterher schnell wieder so aussehen wie vorher.

Es gibt eher füllige Frauen, die hinterher sogar weniger wiegen als vorher.

Es ist ja nicht nur Fett, das man zulegt in der Schwangerschaft. Das Kind wiegt etwas, die Plazenta, die stark vergrößerte Gebärmutter, der zusätzliche Liter Blut, den man mit sich herumschleppt, das Fruchtwasser, und so weiter. Hinzu kommen dann gegen Ende vielleicht noch Wassereinlagerungen, die wiegen natürlich auch.

In der Regel braucht der Körper nach der Geburt noch etwa neun Monate, um sich von der Schwangerschaft zu erholen.

Aber das sind nur Äußerlichkeiten. Schwangerschaft und Geburt verändern den Körper aber weit tiefgreifender.

Viele Frauen haben zB nach der Geburt Probleme mit Inkontinenz, weil ihr Beckenboden einfach so stark belastet wurde.

In Deutschland sind ca. 30% aller Geburten Kaiserschnitte, also eine massive, große Bauch-OP mit jeder Menge möglicher Spätfolgen (Wucherungen, Verwachsungen, beeinträchtige Funktion der Eierstöcke, Unfruchtbarkeit, Wundschmerzen, erhöhtes Risiko einer Plazenta accreta,...) und Komplikationen (Lungenembolie, starker Blutverlust, Thrombosen, ...) Bei den restlichen Geburten wird in etwa 30% der Fälle ein Dammschnitt gemacht - also das Gewebe zwischen Scheide und After durchgeschnitten. Es kommt auch nicht so selten vor, dass das Gewebe von selbst einreißt, wenn der Kopf des Kindes sich seinen Weg bahnt.

Der Beckenboden wird durch Schwangerschaft und Geburt massiv belastet. In einer britischen Studie gaben 38% aller befragten Frauen noch 12(!) Jahre nach der ersten Geburt an, eine persistierende (dauerhafte) Inkontinenz zu haben.

Ich will dir damit keine Angst machen, aber dir sollte klar sein, dass du hinterher deutlich krassere Probleme mit deinem Körper haben könntest als einfach ein paar Kilo mehr. 

Ob man in der Schwangerschaft zunimmt oder nicht, hängt verdammt wenig mit der Nahrungsaufnahme zusammen. Außer natürlich, man stopft maßlos alles in sich hinein, was nicht weglaufen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe ein Kind.

Das kommt ganz darauf an. Dein Bauch dehnt sich ja um Platz für das Baby, und auch die Plazenta zu schaffen.

wenn man sich da großzügig zurückhält, wird man wahrscheinlich mit der Geburt einen Großteil verlieren, aber ich denke ein Überrest wird bei einer normalen Figur (jetzt keinen super sportlichen Body) trotzdem bleiben.
genauso wie dein Körper 9 Monate braucht um sich ganz auszudehnen, wird er auch Zeit brauchen sich zurück zu dehnen und meist ist etwas Nachhilfe möglich.

außer wenn man stillt, kommt es durch den hormonhaushalt oft vor, das Frauen dabei unter ihrem Gewicht liegen, den sie vor der Schwangerschaft hatten

Klar, mit 65 wiege ich mehr als bei meiner Geburt, oder?