Wird in der Bibel von der Jurazeit erzählt?

9 Antworten

Das biblische Alter der Erde - alt, aber nicht definiert
  • In der Schöpfungsgeschichte der Bibel, in Buch Genesis, Kapitel 1, steht geschrieben: "Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Die Erde aber war wüst und leer." Eine Angabe, zu welcher Zeit dies geschah, findet sich nicht dabei.
  • Die Schöpfungstage bezeichnen jedoch nicht Erdtage. Gemäss dem Herbäischen Wort "Jom" für "Tag" kann damit durchaus ein Zeitabschnitt unbestimmter Länge gemeint sein.
  • Betrachtet man die Schöpfung aus diesem Gesichtspunkt, besteht kein Widerspruch zur wissenschaftlichen Aussage bezüglich des Erdalters - die Erde "kann" dann auch über 4 Milliarden Jahre alt sein.
Mayahuel  31.05.2021, 01:11
 "Jom" für "Tag" kann damit durchaus ein Zeitabschnitt unbestimmter Länge gemeint sein.

Jom im Singular ist die Zeitspanne zwischen Morgengrauen und Abenddämmerung, die von der Dauer des Sonnenlichtes bestimmt ist.

Er ist der komplementäre Begriff zu lajlāh (Nacht). 

Und es steht mit einem Zahlwort, und das wird nur mit echten Tagen in der Bibel verwendet. Und in der Genesis wird explizit Morgen und Abend erwähnt.

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Zicke52  31.05.2021, 08:08

"Die Schöpfungstage bezeichnen jedoch nicht die Erdtage"

Doch, die sind in der Bibel eindeutig als solche beschrieben.

"Und es wurde Abend, und es wurde Morgen, und es war der zweite (dritte, vierte...) Tag."- Vom Abend bis zum nächsten Morgen vergehen 12 Stunden.

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DerEinsiedler  31.05.2021, 08:44
@Zicke52

Was ist daran bitte eindeutig? Außerdem wurde die Bibel nicht in Deutsch geschrieben und muss INTERPRETIERT werden!

Offensichtlich aber bist Du ein Anhänger des Junge-Erde-Kreationismus.

Die Konkordanzhypothese (auch Tag–Alter-Kreationismus, Zeitalter-Tag-Theorie, Theorie der unterschiedlichen Tageslängen oder Vorzeit-Kreationismus) besagt, dass die sechs Tage der biblischen Schöpfungsgeschichte nicht vierundzwanzigstündige Tage darstellen, sondern sehr viel längere Zeiträume – wie Millionen von Jahren. Die Vertreter dieser Richtung berufen sich auf das Wort yôm in der hebräischen Bibel, welches nach ihrer Ansicht im Kontext der Genesis zur Bedeutung „Zeitalter“ gedehnt werden könne. Einige Vertreter sagen, dass die Gegenwart das siebte Alter darstelle, also den siebten Tag der Schöpfung. Gegen den Deutungsansatz der Konkordanzhypothese wird argumentiert, dass die Bedeutung des Wortes aus dem Kontext eindeutig hervorgehe, da das hebräische Wort yôm „Tag“ bedeute und mit der Formulierung „es wurde Abend und wieder Morgen“ nur ein Tag im gängigen Wortsinn gemeint sein könne (z. B. (Mt 25,29 ELB))

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Anastasia65  31.05.2021, 08:52
@DerEinsiedler

Geozentrisch ist das Wort, das ich gesucht habe!

Nun, Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken.

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Zicke52  31.05.2021, 09:01
@DerEinsiedler

Nein, ich bin kein Kreationist. Ich bin ungläubig.

"mit der Formulierung "es wurde Abend und wieder Morgen" nur ein Tag im gängigen Wortsinn gemeint sein könne"

Eben.

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Anastasia65  31.05.2021, 09:21
@Zicke52

Ziemlich klar, das die Bibel die ganze Geschichte sehr verdichtet wiedergibt. Sie soll ja immer noch gelesen werden können!

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Die meisten Religionsvertreter meinen heute nur schulterzuckend, die Bibel sei ,,nicht wörtlich zu nehmen". Dabei stehen sie in einer Tradition, die diese Probleme selbst herbeiinterpretiert hat. Modell standen hierbei spätbabylonische Mythen mit einem fragwürdigen Schöpfungsverständnis, das natürliche Prozesse völlig ausschließt. Die mittelalterlichen Auslegungsgelehrten hatten nicht nur das Sechstagewerk und die Paradiesgeschichte, sondern auch weitere grundlegende biblische Texte einschließlich der Sintflut und des Turmbaus zu Babel zu einem ungenießbaren Einheitsbrei namens ,,Urgeschichte" vermanscht, dessen zähe Brocken sie nicht mal selber schlucken konnten. Seither sind sie zu allerlei exegetischen Eiertänzen gezwungen, um die großen inhaltlichen Löcher zu umgehen, die sie ins biblische Handlungsgefüge gerissen hatten. Unter anderem missbrauchen heutige Traditionsverfechter die - wohlgemerkt lokal begrenzte - Sintflut, um nicht nur das Aussterben der Dinos, sondern auch andere Fossilien und geologische Gegebenheiten zu ,,erklären". Und machen keinerlei Anstalten, ihre sinkende ,,Arche" zu verlassen

Die Bibelautoren hatten solche Probleme nicht. Die Schöpfungsgeschichte (Gen. 1.1-2.4) deckt einen immensen und weit in der Vergangenheit liegenden Zeitraum ab. Die ,,Tage" sind gewaltige Zeitalter unbestimmter Länge, der siebte dauert sogar immer noch an - und ein ,,Abend" ist nicht in Sicht (Gen. 1.31-2.3, Hebr. 3-4). Auch die erwähnten Pflanzen- und Tiergruppen sind sehr weit gefasst. Sogar ādām ist zunächst ein Sammelbegriff für alle Menschen (Gen. 1.27). Erst in der jüngeren Vergangenheit treten nach und nach immer mehr einzelne Personen aus der prähistorischen Gesamtmenschheit in den historischen Vordergrund; Angefangen bei Adam, mit dem auch die Zeitrechnung beginnt.

Nach dem Übergang von der Ur- zur (Früh-)Geschichte (ab Gen. 2.5) hätten die Autoren allenfalls noch die traurigen Überreste von Dinosauriern beschreiben können, mangels lebender Exemplare. Gut möglich, dass solche Funde bereits im frühen Altertum aufgetaucht sind. Abgesehen davon wurde das griechische Wort Dinosaurier erst im 19. Jahrhundert geprägt, von daher kann es schlecht in einem viel älteren althebräischen Text auftauchen.

Woher ich das weiß:Recherche

Ich empfehle die Bibel selbst zu lesen dann musst du nicht darauf verlassen was die Leute dir erzählen, den Schöpfungsbericht findest du in 1.Mose Kapitel 1

Das liest man in kurzer Zeit durch.

Nicht alles, was es gibt, muss auch in der Bibel stehen. Im Kanon der Lutherbibel wird beispielsweise auch keine Katze erwähnt. Warum sollte dort etwas über Dinosaurier drin stehen? Das hat doch mit dem heutigen Leben auf der Erde nicht viel zu tun.

Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar.

Irgendjemand708 
Fragesteller
 31.05.2021, 14:22

Naja mein Vater ist auch gläubig und redet immer etwas von Wissenschaft. Aber wenn es um Homosexualität geht dann ist es unnatürlich usw🤦‍♀️

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In der Schöpfungsgeschichte 1. Mose 1 kommen in Vers 21 große Seetiere vor.

Der Mensch steht ganz am Ende des 6. Tages der Schöpfung. Wenn man nicht meint, die Zählung von Tagen müsste 1:1 auch für seine Geschöpfe gelten, dann kann man zulassen, dass einige Tiere bis zum Auftauchen der Menschen auch wieder von der "Weltbühne" abgetreten sind.