Wir haben immer mehr Parteien im Deutschen Bundestag. Wird die Demokratie dadurch zu einer 2. Weimarer Republik und instabiler?

Das Ergebnis basiert auf 41 Abstimmungen

Anderes 49%
Nein, unsere heutige Demokratie steht auf festem Fundament. 29%
Das Schweizer Regierungsmodell finde ich besser. 15%
Ja, wir brauchen nicht für jedes Thema eine eigene Partei. 2%
Mehr Gemeinsamkeit und weniger Eigensinn, dann könnte es klappen. 2%
Wir haben seit Jahrzehnten Frieden hier. Dank den Altpolitikern. 2%

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein, unsere heutige Demokratie steht auf festem Fundament.
Wir haben immer mehr Parteien im Deutschen Bundestag. Wird die Demokratie dadurch zu einer 2. Weimarer Republik und instabiler?

Nein, die Bundesrepublik ist nicht Weimar! Das heutige Deutschland hat eine viel bessere Verfassung als die Weimarer Republik, denn unser Grundgesetz lässt die verschiedenen Staatsgewalten machtpolitisch ausgewogen miteinander agieren und sich gegenseitig kontrollieren. Es gibt keine beinahe allmächtigen Politiker mehr wie den Reichspräsidenten in Weimarer Zeit, auch wird die Macht des Bundes durch die Länder eingehegt.

Gewiss deuten mehr Parteien im Bundestag ein wenig auf Weimarer Verhältnisse hin. Gleichwohl müssen alle Regierungen der Bundesrepublik demokratisch durch den Bundestag als Volksvertretung gewählt und legitimiert sein, kein mächtiger Präsident kann nach eigenem Belieben Regierungsgewalt verleihen. Es könnte durch Zunahme kleinerer Parteien zwar schwieriger werden, eine Regierung zu bilden, die alle ihre Gesetzesvorschläge mit einer dauerhaften Mehrheit ungehindert durchbringen kann. Aber auch eine bundesdeutsche Minderheitsregierung wäre handlungsfähig, müsste sich allerdings mehr anstrengen, von ihrer Politik zu überzeugen und eben von Fall zu Fall Mehrheiten im Bundestag zu gewinnen. Anders gesagt: die Bundesrepublik würde nicht unregierbar, es würde wohl nur etwas länger dauern, politische Beschlüsse zu erreichen. In manchen Fällen könnte das aber auch nützlich sein, wenn Beschlüsse wohlabgewogen sind!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.
Anderes

Zum Glück gibt es nicht mehr die zwei drei Artikeln, wo der Reichspräsident uneingeschränkte Macht verfügt.

Diese Artikeln waren eines der Hauptgründe gewesen, warum die Weimarer Republik gescheitert ist.

Ich persönlich finde es besser, dass es viele Parteien gibt, weil man einen breiten Spektrum anbietet, für was einem interessant sein könnte.
In der USA sind es immer die zwei selben Parteien, die anderen Parteien kommen nie zu den Niveau der beiden großen Parteien. Es ändert sich kaum etwas in der Politik. Ich bin deshalb froh, dass in Deutschland viele verschiedene Parteien es überhaupt gibt, die alle eine Chance zu regieren haben.

tanztrainer1  15.02.2024, 09:55

Das Problem lag tatsächlich eher am Fehlen einer Sperrklausel, wodurch wirklich zu viele Parteien im Parlament waren und es kaum noch möglich wurde, stabile Koalitionen bilden zu können.

Am schlimmsten wurde es dann, als es nur noch Minderheitsregierungen gab. Erst dann wurde es nötig, ständig mit Notverordnungen (Artikel 48) am Parlament und der Regierung vorbei zu agieren. Außerdem war sich die Opposition untereinander auch spinnefeind, und lieferte sich außerhalb des Parlamentes ständig Straßenschlachten (NSDAP vs. KPD).

https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Virtuelle-Ausstellungen/2022-08-18_politische-morde.html

Walther Rathanau wurde wahrscheinlich unter Anderem auch deshalb ermordet, weil er Jude war.

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Nein, unsere heutige Demokratie steht auf festem Fundament.

Was vor alle auch an der 5% Hürde liegt.

Mal schauen wie viele Parteien Ach der nächsten Wahl tatsächlich im Bundestag sind.

Woher ich das weiß:Hobby – Aktiv in der Lokalpolitik. Lange politisch Interessiert
Nein, unsere heutige Demokratie steht auf festem Fundament.

Mehr Vielfalt im Parlament ist sogar besser für die Demokratie.

Woher ich das weiß:Hobby – Mitglied @ Volt Deutschland
Nein, unsere heutige Demokratie steht auf festem Fundament.

Das ist zumindest zu hoffen - trotz der erschreckend hohen Werte für die AfD in einigen Bundesländern.