Weimar Republik - eine Demokratie ohne Demokraten: Was ist damit gemeint?

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es gab zu wenige Demokraten. Links war die KPD sehr stark, rechts die Nationalsozialisten und andere gegen die Demokratie gerichtete Kräfte. Ein großes Problem war auch, dass der ganze Beamtenapparat mit Demokratiefeindlichen Kräften durchsetzt war, die leiber den Kaiser zurück haben wollten oder ine autoritäre Diktatur, vor allem die rechten Kräfte. Die Kommunisten haben die Demokratie auch bekämpft, weil sie eine kommunistische Diktatur nach sowjetischem Vorbild wollten. Sie waren im Dauerkrieg mit den Sozialdemokraten, der anderen großen Arbeiterpartei. Die Sozialdemokraten haben die Demokratie zwar befürwortet, sie waren aber zu schwach, vor allem um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu stabilisieren. Eine weitere Stütze der weimarer Republik war die Zentrumspartei, eine christlich-bürgerlich geprägte Partei.

Demokratie bezieht sich vereinfacht gesagt auf eine Volksherrschaft. Das Wort stammt aus dem antiken Griechenland.

Somit gibt es heute keine echte Demokratie, weil die Herrschaft von einer Regierung ausgeht, die zwar vom Volk gewählt wird (wie z.B. in Deutschland), aber nach der Wahl auch Entscheidungen treffen kann, ohne die Zustimmung des Volkes zu haben. Die Schweiz ist da schon näher dran, weil es für wichtige Entscheidungen auch einen Volksentscheid gibt.

Mit Demokratie ohne Demokraten ist gemeint, daß die Regierung sich nicht aus Leuten zusammensetzte, die dem einfachen Volk entsprachen.

Ein weiterer Ansatzpunkt ist der, dass das Volk noch zu sehr vom Obrigkeitsdenken geprägt war und seine Rolle als Demokrat nicht wahrgenommen hat.  Irgendwie waren die Deutschen noch nicht reif für eine Demokratie.

 

die Verfassung als solches beinhaltete auch einige undemokratische Gesetze, mit denen die gesamte demokratische Verfassung ausgehebelt werden konnte.

Damit ist gemeint, dass die bürgerliche Mitte (z.B. Zentrum und SPD) wenig Anhänger hatte im Vergleich zu den Rechts- (NSDAP) und Linksradikalen (KPD). Die Demokratie war formell etabliert, fand aber bei den Wählern wenig Unterstützung.

derdorfbengel  16.05.2011, 04:24

Die SPD als bürgerliche Mitte?

Das wäre aber eine 6 für Dich. Auweh!

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Mein Tipp dazu: Theodor Plievier "Der Kaiser ging, die Generäle blieben".