Wie viel Prozent der Amerikaner studieren?

3 Antworten

Mit der gesuchten Statistik, soweit überhaupt auffindbar, ist der besagte Widerspruch nicht zu lösen.

Derartige Statistiken sind mit großer Vorsicht zu genießen, weil der Begriff "Studium" nirgends klar definiert ist, da sind selbst hierzulande mittlerweile die Grenzen schon sehr fließend gewoden:

Berufsfachschulen benennen sich in "Hochschulen" um, und schon werden die Schüler zu Studenten. Und sind die Teilnehmer an zahllosen Fortbildungen nun Schüler oder Studenten, wie werden die Teilnehmer an Volkshochschulkursen eingeordnet? Stellen berufsbegleitende Fortbildungen ein "Studium" dar?

Im internationalen Vergleich wird das alles noch viel unübersichtlicher: Die gymnasiale Oberstufe ist hierzulande dem allgemeinbildenden Schulwesen zugeordnet, in den USA dagegen dem Inhalt nach dem College. Die theoretische Beschulung für die betrieblichen Ausbildungen im Sinne des Berufsbildungsgesetzes obliegt hierzulande den Berufsschulen, die sind außerhalb von Deutschland, Frankreich und Türkei kaum bekannt. Andernorts eignen sich die Handwerker ihre Theorie fakultativ in College-Kursen an als "Studenten". Bei weiter Auslegung des Begriffs "Studium" ist fast jeder Facharbeiter, Meister oder Kaufmann ein "Studierter".

Soweit angesichts dieser Schwierigkeiten überhaupt belastbare vergleichende Statistiken auffindbar sind, dürfte nach der Sprachregelung in den USA der dortige Anteil von "Studierenden" wohl deutlich größer sein als in Deutschland. Über den vergleichsweise allgemeinen Bildungsstand sagt das gar nichts aus.

Mir persönlich viel u.a. auf, das auch hochgebildete, moderate Amerikaner ein sehr verzerrtes Bild der Technik-Geschichte pflegen: Keine bahnbrechende technische Erfindung oder Entwicklung der Neuzeit kann jemals außerhalb der USA stattgefunden haben. Außerhalb der USA soll es aber durchaus auch "tüchtige Handwerker" geben. Verzerrte Geschichtsbilder findet man in den USA auch im neuerdings grassierten "Kreationismus", der sich bis in die dortigen Schulgesetze hineinfrisst. Weiterhin fiel mir die verbreite politische Naivität auf, die allgemeine Reduzierung auf "gut" und "böse". Selbst in den Jahren der Studentenbewegung, die durchaus nicht an den USA vorbeiging, beobachtete ich, dass amerikanische Studenten in Deutschland ihre deutschen Kommilitonen etwas herablassend als "unpolitisch" betrachteten. Die Deutschen dagegen erfuhren die Amerikaner als "unpolitisch". Dazwischen lagen Welten.

Auf die Schnelle hab ich nur gefunden, dass 2014 jeder dritte US-Amerikaner einen Uni-Abschluss hatte.

touchy999 
Fragesteller
 09.04.2019, 15:03

und die Deutschen sicher mind. 40 Prozent. Damit sind sie etwas gebildeter

0
DerJoergi  09.04.2019, 15:04
@touchy999

hier wachsen die Zahlen der Absolventen aber noch kräftig, in absehbarer Zeit werden es wohl deutlich mehr wie 40 Prozent sein.

0
liavah  09.04.2019, 16:06
@touchy999

So ein Unsinn.
Die "Studierquote" alleine sagt *überhaupt* nichts aus - und über "Bildung" schon gar nicht.

0
touchy999 
Fragesteller
 09.04.2019, 15:04

36 Prozent der Deutschen, hab ich gerade gelesen

0

Die Zahlen kann man gar nicht vergleichen.

"Studium" und "Studium" ist bisweilen gar nicht dasselbe.

In Deutschland gibt es ein sehr gut ausgebautes berufliches Bildungswesen, welches außerhalb von Hochschulen angesiedelt ist. Die "duale Ausbildung" gibt es in kaum einem anderen Land - deswegen ist und war die deutsche "Akademikerquote" immer so extrem niedrig.

Vieles, was hier "nur" als "Ausbildung" zählt, ist woanders an einer Hochschule untergebracht und mit einem "Hochschulabschluß" versehen. Schlechter ist es deswegen nicht; ganz im Gegenteil

Anderswo ist man dann entweder Hilfsarbeiter (ohne jegliche Ausbildung) oder eben "studiert".

Die Studierquote alleine sagt gar nichts aus.