Wieviel % der Kosten einer veganen Wurst entfallen auf Form,Design, und Marketing etc?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Du hast völlig recht mit deinem Verdacht - ein riesiger Teil der Kosten bei veganer Wurst hat tatsächlich nichts mit Ernährung zu tun. Die Forschung zeigt ziemlich deutlich, wo das Geld wirklich hingeht.

Das texturierte Pflanzenprotein, also der eigentliche Nährstoffkern, macht nur etwa 20 Prozent der Zutatenkosten aus. Der Rest sind Sachen, die du vermutlich gar nicht brauchst: Aromastoffe um Fleischgeschmack vorzutäuschen sind der größte Kostentreiber überhaupt, weil sie die natürlichen Pflanzengeschmäcker überdecken müssen. Dann kommen Emulgatoren und Bindemittel für die Fleischtextur mit 15 Prozent, Fette und Öle für Mundgefühl mit 20 Prozent, und Gewürze mit 5 Prozent.

Das Marketing kostet richtig viel Geld, weil vegane Marken gegen die etablierte Fleischindustrie ankämpfen müssen. Beyond Meat zum Beispiel hat massive Ausgaben für Werbung und Verkauf, die sich auf jeden Preis niederschlagen. Die müssen erstmal erklären, warum ihr Produkt überhaupt existiert, während normale Wurst einfach Wurst ist.

Die Verpackung ist auch ein Riesenfaktor. Während normale Wurst oft in simplem Plastik kommt, verwenden vegane Hersteller teure Öko-Verpackungen zwischen 20 und 50 Cent pro Packung, plus aufwendiges Design mit Farben die Gesundheit und Natürlichkeit signalisieren sollen. Grüne und blaue Farbtöne kosten extra, weil sie psychologisch wirken sollen.

Die Produktentwicklung verschlingt auch enorme Summen, weil jedes vegane Fleischprodukt komplett neu erfunden werden muss. Beyond Meat investiert ständig in Forschung, um die Textur und den Geschmack zu perfektionieren. Das sind alles Fixkosten, die auf den Preis draufgeschlagen werden.

Wenn du ehrlich bist, würdest du wahrscheinlich auch Sojaschnetzel mit etwas Salz und Öl essen, wenn es die Hälfte kostet. Studien zeigen, dass Soja-basierte Produkte viel billiger sind als alle anderen pflanzlichen Alternativen, aber die verkaufen sich schlecht, weil sie nicht nach Fleisch aussehen und schmecken. Grob geschätzt könntest du 50 bis 70 Prozent der Kosten sparen, wenn die Hersteller auf Fleischimitation, aufwendiges Marketing und Designer-Verpackung verzichten würden. Aber dann würde es halt nach Soja schmecken und wie Pappe aussehen.


Ganlin423 
Beitragsersteller
 09.06.2025, 09:51

Irgendwas war doch an Soja auch nicht ganz "koscher"..hm

Honeysuckle18  09.06.2025, 09:52
@Ganlin423

Stimmt:

Für Tierfutter werden Regenwälder abgeholzt und abgebrannt - Menschen dort verarmen und Wildtiere verlieren ihren Lebensraum...

Emanuel4862  09.06.2025, 10:15
@Ganlin423

Die Bedenken rund um Soja sind vielfältig, aber viele davon betreffen spezifische Kontexte oder extreme Konsummuster. Hier eine kompakte Übersicht der kritischen Punkte, unverblümt und direkt:

1. Phytoöstrogene und Hormonchaos

Soja enthält Isoflavone, die östrogenähnlich wirken – deshalb gab es lange Panik vor Brustkrebsrisiko oder Unfruchtbarkeit bei Männern. Studien zeigen aber: In normalen Mengen (z. B. 1–2 Portionen Tofu/Tag) ist Soja unbedenklich, sogar protektiv gegen Brustkrebs-Rezidive. Problematisch wird’s erst bei hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln oder extremen Mengen (mehrere Liter Sojamilch täglich). Für Männer gilt: Kein Nachweis, dass moderater Konsum Testosteron oder Spermienqualität ruiniert – außer in Einzelfällen mit exzessivem Verzehr.2. Schilddrüse im Stresstest

Soja enthält Goitrogene, die die Jodaufnahme blockieren können. Wer jedoch ausreichend Jod isst (z. B. jodiertes Salz, Algen) und Soja nicht kiloweise verzehrt, hat kein Problem. Risikogruppen: Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion oder Jodmangel – hier kann exzessiver Sojakonsum die Medikamentendosis verändern.

3. Allergien – die unterschätzte Gefahr

Soja-Allergien gehören zu den Top-Lebensmittelallergien, besonders in Europa. Symptome reichen von Kribbeln im Mund bis zum anaphylaktischen Schock. Kritisch: Soja steckt oft versteckt in Fertigprodukten (Lecithin, Aromen). Für Allergiker heißt es: Etiketten studieren oder komplett meiden.

4. Gentechnik-Dilemma

Über 90 % des globalen Sojas ist gentechnisch verändert (herbizidresistent, Insektengift-produzierend). Die Risiken: Pestizidrückstände wie Glyphosat in Lebensmitteln, Resistenzbildung bei Unkräutern, ökologische Schäden durch Monokulturen. Wer das umgehen will, muss explizit zu Bio-Soja greifen – das ist aber teurer und seltener.

5. Antinährstoffe – Mythos vs. Realität

Rohe Sojabohnen enthalten Lektine und Phytinsäure, die Mineralstoffe binden können. Doch durch Einweichen, Kochen oder Fermentieren (wie bei Tofu, Tempeh) werden diese Stoffe deaktiviert. Fermentierte Sojaprodukte wie Miso oder Natto sind sogar besonders nährstoffreich.6. Verarbeitungswahnsinn

Hochverarbeitete Sojaprodukte (vegane Wurst, Fertiggerichte) enthalten oft Zusätze wie Aromen, Emulgatoren und Salz – das ist das eigentliche Gesundheitsrisiko, nicht das Soja selbst. Simplere Formen (Edamame, Tofu) sind klar im Vorteil.

Fazit: Soja ist weder Teufelszeug noch Wundernahrung. Die meisten Horrorstoryn entstehen durch Extremkonsum, schlechte Verarbeitung oder individuelle Vulnerabilitäten. In Maßen, richtig zubereitet und aus vertrauenswürdigen Quellen ist Soja eine proteinstarke Alternative – aber wie immer gilt: Vielfalt statt Einseitigkeit.

Das eigentliche Problem daran ist, dass pflanzliche Alternativen zu Wurst und Co. viel höher besteuert werden als das jeweils tierliche "Original" !

Massentierhaltung - mit all ihren Folgen wie Lebendtransporte etc. - wird immer noch mit (teils horrenden) Subventionen "belohnt"...

Das muss endlich aufhören !

Übrigens kann man viele tierliche Produkte auch - sehr easy, schmackhaft und gesund - selbst herstellen...

Willst du Buchempfehlungen oder Tipps aus dem Internet ?

Lass` es mich wissen...;)

Die Wurstform ist in der Herstellung nicht übermäßig teuer.

Schau dir die Unternehmen einfach mal genauer yn und du stellst fest, dass die locker 60% Gewinn machen.