Wieso wollen die almançis (deutschtürken) so"türkisch-altmodisch" leben während die türken in der türkei westlicher (moderner) leben wollen?
6 Antworten
Ich denke, sie - und das galt/gilt insbesondere für die erste(n) Generation(en) - fühlen ihre kulturelle Identität in der fremden Kultur bedroht, und halten deshalb krampfhaft an dem fest, was sie als ihre eigene Kultur ansehen. Den Wandel in der Türkei erleben sie im Rahmen der alljährlichen Urlaube dort nur eingeschränkt mit - oder wollen ihn nicht zur Kenntnis nehmen.
Warum das aber auch für die dritte und vierte Generation noch gilt ist mir nicht recht erklärlich. Vielleicht, weil sie eine tatsächliche oder vermeintliche Ablehnung durch ihre Umgebung empfinden. Diese Ablehnung - so sie tatsächlich besteht - beruht aber auf Gegenseitigkeit, ist auch verursacht durch die mangelnde Bereitschaft, sich an die Kultur anzupassen, in der sie leben (ich vermeide bewußt das Wort 'integrieren'). - Kurz gesagt, es ist ein 'Teufelskreis', Schuld sind beide Seiten - oder keine ...
Nicht ganz. Wenn Leute sich entscheiden in einem anderen Kulturkreis zu leben müssen sie die Gepflogenheiten dort akzeptieren und auch annehmen.
Da das häufig nicht der Fall ist kommt eine Ablehnung gegen Zuwanderer auf die anfangs nicht so ausgeprägt war
Hallo Can,
sie sind oder fühlen sich wahrscheinlich ausgegrenzt und nehmen eine Trotzhaltung ein. "Dann bleibe ich eben türkisch."
Viele türkische sogenannte 'Gastarbeiter' stammten aus den weniger entwickelten ländlichen Gebieten. Dort ging es noch traditioneller zu.
In der Diaspora wollen manche Migranten ihre kulturellen Traditionen bewahren und schotten sich ab. Unter Auslandsdeutschen, z. B. in Russland, gibt es das Phänomen auch. Trifft aber nicht bei den in Deutschland lebenden Türkischstämmigen bestimmt nicht auf die Mehrheit zu.
Vielleicht vermissen sie aufgrund der Ausgrenzung in Deutschland die Heimat..
