Wieso werden Pflegekräfte so schlecht bezahlt?

9 Antworten

Gegenfrage: wie viel mehr würdest du von deinem Gehalt für Pflege- und Krankenversicherung bezahlen wollen, wo wäre deine persönliche Schmerzgrenze? Ist die vielleicht bei den derzeitigen Sozialabgaben schon erreicht?

Mehr Gehalt für eine Berufsgruppe bedeutet halt auch, dass dieses Mehr irgendwo herkommen muss. Im Pflegebereich sind es primär unsere Sozialabgaben, die das finanzieren. Und solang man nicht auf politischer Ebene verbietet, dass die privaten Unternehmen, die dieses Angebot bereitstellen, davon Gewinne oder gar Dividenden für Aktionäre bei AGs abschöpfen, würde jede Gehaltserhöhung für Menschen in diesem Bereich eben damit einhergehen, dass unsere Abgaben weiter steigen müssten, um das zu finanzieren...

Weil die Wähler zwar klatschen, jedoch nur an sich denken und so keine Änderung durch eine andere Politik herbeiführen. Auch finden sich leider anscheinend noch immer genug Verzweifelte aus dem Ausland, die unter solch schlechten Bedingungen arbeiten. Schaut man ins Ausland, CH/AT/NL/Skandinavien sieht man, dass Pflegekräfte nicht so ausgebeutet werden - dort ist die Mentalität aber auch eine andere.

Du musst das unterscheiden, es gibt Einrichtungen mit Verdi Tarifvertrag und allem was dazu gehört, Betriebsrat und Offenlegung in den Betriebsversammlungen über die Gelder die rein und raus gehen. Wie zB bei der AWO.

Dann gibt es die privaten Einrichtungen, in denen die Wahl eines Betriebsrates von vorne rein unterbunden wird. Wo nur der Mindestlohn gezahlt wird und Gewinn erwirtschaftet werden soll.

Der Durchschnittsverdienst einer Fachkrankenpflegerin oder eines Pfleges in der Intensivpflege liegt bei 45.700 Euro im Jahr brutto.

Das sind bei Steuerklasse 3 fast 2800 Euro.

Ich kann jetzt nicht erkennen, was daran wenig sein soll.

Aber um was es da mehr geht ist, zu wenige Leute bei zu viel Arbeit. Es wird da an der Anzahl gespart, sodass man schnell überlastet ist.

Moonfee  06.09.2022, 20:30

Aber Miete+Nebenkosten die erhört wurden und dann noch Kosten für das Auto im Monat und das teurer Benzin was benötigt wird wegen den arbeitszeiten da Bus und Bahn nicht 24/7 da sind... Das sind Keine Beamte, die müssen alles versteuert lassen. Da bleibt dann nicht mehr so viel übrig.

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feinerle  06.09.2022, 20:32
@Moonfee

Das wär vielleicht ein Ansatz.

Bei Berufen und Tätigkeiten mit einer gewissen sozialen Bedeutung für die Allgemeinheit könnte man vielleicht die Abgaben herabsetzen oder ganz drauf verzichten.

Auf diese Weise kostet es niemand mehr, aber es kommt bedeutend mehr bei rum.

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Moonfee  06.09.2022, 20:34
@feinerle

In Deutschland 2022 fühlt man sich als Mittelschicht ärmer als ein Arbeitsloser.

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feinerle  06.09.2022, 20:35
@Moonfee

Es ist nicht einfach derzeit, wohl war. Selbstverständlich geglaubte Privilegien fallen wie Dominosteine in sich zusammen.

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Sie werden nicht schlecht bezahlt. Wenn man examiniert ist. Was schlecht ist sind die Begleitumstände: in der Altenpflege z.b. die Dokumentationspflicht. Die frisst Zeit auf für die Alten, die gepflegt werden dürfen...

Dazu der Schichtdienst. Weinachten? Silvester? Die Freunde gegen Feiern? Spätschicht? Der Freund muss 6 Uhr wieder raus... Mehr die Wechseldienste, wie die Bezahlung sind das Problem...