Wieso meinen einige, dass jeder fürs Studium geeignet ist?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Psychopath2021!

Man muss da schon sehr differenzieren.

Das Grundproblem ist doch generell, dass Fremde andere Menschen bevormunden, diskriminieren und vorab ohne Kompetenz entscheiden wollen, ob ein Mensch dies oder jenes kann. Schon da liegt der Fehler im System. Natürlich unterliegt jeder Mensch genetischen Varianten, aber dennoch sollten alle Menschen gleichberechtigt und gleichwertig behandelt werden. Entweder sind nun alle Menschen gleich oder nicht. Warum wird wo anders gegen Diskriminierung vorgegangen, weil es "in" ist, aber dort, wo es relevant wäre, ist es egal?

Natürlich kann man nicht alles nur durch Disziplin, Engagement usw. erreichen, wenn man diverse Defizite hat oder genetisch begrenzt ist. Ich erlebe selbst im Sozialbereich tagtäglich, dass manche Menschen rein durch Engagement nichts kompensieren können. Das genetische Limit ist eben erreicht. Auch während der Zeit im Lernkreis hat man mitbekommen, dass manche Menschen nach Jahren diverse Grundlagen einfach nicht verstehen. Insofern gibt es logische Grenzen!

Das Problem ist aber auch, dass Dritte diverse Menschen gar nicht kennen und pauschal diskriminieren. Zudem ist unser System auf Druck, Stress und Hektik ausgelegt. Wer sagt denn, dass ein Mensch eine bestimmte Ausbildung oder ein Studium in 3,5 Jahren oder 6 Jahren beendet haben muss? Wenn Mensch A eben 4 oder 8 Jahre Zeit benötigt, dann ist es eben so. Wichtig ist nicht die Dauer, sondern die Tatsache, dass man das Ziel erreicht hat. Selbst in der Schule wird man schon so dressiert, dass alle Menschen genetisch identisch sind und sich stets nach dem Besten richten und sich anpassen sollen. Nur, es gibt unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Es gibt nicht das Beste. Person A erbringt aufgrund seiner Einzigartigkeit und Persönlichkeit Leistung A, sodass Leistung A exakt zu dieser Person passt. Person B ist ein ganz anderer Mensch und erbringt eben Leistung B, sodass dies im Verhältnis zu Person A "gleichwertig" ist.

Klar kann man sich im Studium länger Zeit nehmen. Dennoch wird man dann wieder anhand bestimmter Credits usw. bewertet. Wer sagt denn, dass ein Mensch, der einmal einen guten Tag hatte, dann alle anderen Dinge schafft oder im Beruf x danach der Beste ist? Oder, dass ein Mensch, der Credits nicht erreicht an allen anderen 364 Tagen im Jahr oder im Beruf schlecht ist?

Wäre das System fair und würde jede Person einzeln ohne Diskriminierung behandeln, dann würden viele Menschen es schaffen. Ausreichend Zeit nebst gezielter Förderung ist der Schlüssel.

Natürlich muss man auch einmal realistisch sein. Wenn ein Mensch krank ist oder Defizite hat, dann können viele Dinge nicht kompensiert werden.

Leistungserhebungen sind auch nichtssagend.
Du musst nur ein paar Mal bei Klausuren einen miesen Tag gehabt haben und schon ist das Schuljahr gelaufen. Mündliches und Stegreifaufgaben können nicht kompensieren. Und dann soll dies lebensentscheidend sein?

Du siehst doch schon an der Durchfallquote, dass selbst 1er Abiturienten durchfallen. Ein Studium sollte man generell nicht unterschätzen. Zudem haben die meisten Schulabgänger gar keine Ahnung, da zumeist das gewählt wird, was Eltern vorleben oder vorschreiben. Zudem auch das, was "IN" ist oder viel Geld bringt.
Vielleicht sollten Studieninteressierte (so wie ich) erst einmal schnuppern und Gasthörer sein. Danach schaut man, was man mag und was man kann. Leidenschaft macht viel aus; dennoch sollte man ein Studium nicht unterschätzen.
Und wenn man genetisch dafür geeignet ist, dann ist es auch keine Kunst, da man für die Gene nichts kann.

Schaue einmal, ich reflektiere mich selbst und kenne neben meinen Stärken und auch meine Schwächen. Zum Spaß würde ich auch schon so etwas studieren, da es mir rein um das Wissen geht. Dennoch weiß ich selbstlos, dass ich aufgrund der Systemvorgaben und meiner genetischen Begrenzungen nicht alles "schnell" schaffen würde; mit unendlich viel Zeit und etwas Unterstützung schon. Ich habe auch einmal alle Knochen, Sehnen, Nerven, Muskeln etc. auf deutsch und lateinisch gelernt. Nur bei Biochemie war es eben vorbei. Nicht, weil ich das irgendwann auch einmal in Ruhe verstanden hätte, sondern weil das System auf Druck, Stress etc. ausgelegt ist. Dennoch muss ich ehrlich gestehen, dass andere Menschen dies -zumindest von der Genetik her- besser und schneller schaffen. Dennoch sagt dies nichts über die Leidenschaft und Berufung aus. Trotzdem sollte man realistisch bleiben und einsehen, dass man für manche Dinge besser oder weniger geeignet ist. Insofern ist dahingehend jeder Mensch und jeder Beruf wichtig.

Klar gibt es für die Allgemeinheit extrem wichtige Berufe, aber im ganzen System bzw. auf der ganzen Welt bilden einzelne Zahnräd untereinander ein Gesamtkonstrukt. Außerdem wäre es doch ziemlich langweilig, wenn jeder das Gleiche studiert oder lernt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gibt Heizer, die sind gerne Heizer,

es gibt Heizer die wären gerne Kapitäne

es gibt nur wenig Kapitäne, die gerne Heizer wären

Der Kapitän braucht den Heizer, sonst fährt das Schiff nicht

Der Heizer braucht nicht heizen, wenn das Schiff nirgendwohin fährt weil kein Kapitän es fährt.

Somit wir brauchen Heizer UND Kapitäne, jeder kann sein, was er möchte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe gelernt, FOS, BW, studiert, Meister, TBW

Wer so was "meint", hat halt keine Ahnung und behauptet Unsinn.

Tatsache ist:

  • In Deutschland schafft im Schnitt jeder 3. Student sein Studium nicht und bricht ab.
  • In MINT-Studiengängen scheitern sogar fast 2/3 der Studenten.

Psychopath2021 
Beitragsersteller
 19.02.2025, 16:51

Sie meinen, dass sie scheitern, weil sie wenig lernen. Nicht weil sie es nicht wirklich schaffen.

Kristall08  19.02.2025, 17:47
@Psychopath2021

Du meinst auch, du habest das Recht, einfach hier zu bleiben, obwohl die Behörden dir was anderes gesagt haben.

So hat halt jeder ein Recht auf seine Meinung.

Die Meinung, dass jeder ein Studium schaffen kann, ist ja auch nicht gegen das Gesetz.

Ich würde sagen vieles kann fast jeder mit Willen lernen. Aber ohne Intelligenz und bestimmte Fähigkeiten geht sicher nicht alles.


Sorry aber das stimmt schon, die meisten Studiengänge kann jeder absolvieren der will. Die Frage ist halt wie einfach es dir fällt bzw. wieviel Energie du rein steckst. Aber im Endeffekt kommst du duch Studium mit viel auswendiglernerein recht gut durch selbst wenn du keine Ahnung hast.


Psychopath2021 
Beitragsersteller
 19.02.2025, 14:42

Auch Informatik?

Osterkarnigel  19.02.2025, 14:45
@Psychopath2021

Würde ich sagen auch hier sind 70 oder 80% auswendiglernerreih das reicht zum bestehen. Wir halt keine 1,0

Psychopath2021 
Beitragsersteller
 19.02.2025, 14:46
@Osterkarnigel

Stimmt nicht.

In einem Fach: Algorithmen und Programmierung.

Kommt eine komplexe Programmierungsaufgabe.

Viele können es nicht lösen. Durchfallquote : 50%

Es geht nicht darauf, ob du das Lernen schaffst.

Ob du die komplexe Aufgabe in der Klausur loesen kannst.

Osterkarnigel  19.02.2025, 14:50
@Psychopath2021

Sehe ich anders und ist auch nicht meine Erfahrung aber da kann ja jeder eine andere Meinung haben.

Psychopath2021 
Beitragsersteller
 19.02.2025, 15:14
@Osterkarnigel

Schau Dir die Abbrecherquoten bei Studien an: Die steigen nicht alle aus, weil sie plötzlich reich geworden sind oder keinen Bock mehr haben.

Osterkarnigel  19.02.2025, 15:17
@Psychopath2021

Was haben Abbrecher damit zu tun ob das Studium schaffbar ist? Die Abbrecher haben halt nicht genug getan oder generell gemerkt das Studium ist das ihnen kein spaß macht aber wenn sie es durchgezogen hätten und wirklich intensiv gelernt hätten hätten Sie es schon wieter führen können.

Psychopath2021 
Beitragsersteller
 19.02.2025, 15:23
@Osterkarnigel

Wie kannst du wissen, ob jeder Abbrecher deswegen abgebrochen hat? kennst du die Geschichte von jedem ? :D

Osterkarnigel  19.02.2025, 15:26
@Psychopath2021

Nein es ist doch unerheblich. Deine Frage war ob jeder das Studium durchführen kann. Ich sage ja kann jeder der nicht irgendwie geistig beeinträchtigt ist solange er eben genug Zeit und Energie rein steckt.

Die Abbrecher haben damit gar nichts zu tun. Abbrechen kann man aus 1000 Gründen.

XXsadXX  19.02.2025, 16:16
@Osterkarnigel

Das jeder jedes Studium schafften er normal intelligent ist und sich bemüht stimmt nicht wirklich...

Osterkarnigel  19.02.2025, 16:22
@XXsadXX

Ich hab geschrieben für die meisten Studiengänge. Gibt sicherlich welche wo das nicht zutrifft. Aber IT / Programmierung ist sicher keines davon.

Osterkarnigel  19.02.2025, 16:39
@XXsadXX

Du bist aber rein intellektuell dazu in der lage. Angenommen du könntest dich also durch deine persönliche abneigung und Unlust kämpfen und könntest dich damit jeden Tag 6 Stunden beschäftigen wärst du theoretisch in der LAge eine Liestung zu erbringen die zum bestehen des Studiums ausreicht.

Was dich davon abhält ist zum einen die unlust / kein interesse an dem thema. Und die unfähihig oder der fehlende wille sich da jedentag stundenwieße durchzukmpfen.

Aber rein intellektuell kein problem.

XXsadXX  19.02.2025, 17:50
@Osterkarnigel

Naja, es gibt hald schon Dinge die der eine besser kann und der Andere schlechter. Ich hab mit komplizierten mathematischen Themen Probleme. Egal wie sehr ich versucht hab, Dinge zu lernen , es ging nicht.