Wieso ist der Kaukasus so Brandgefährlich?!?

12 Antworten

Zuerst ist da mal die Geschichte Russlands.

Nach der Kommunistischen Doktrin ist Religion 'Opium für das Volk' und daher genauso wie Nationalismus abzulehnen. Nun weiß aber jeder minderbemittelte Sonderschüler, dass Ideologien nicht unterdrückt werden können, aber ich behaupte ja nicht, dass Marxisten intelligenter sind.

Aus dieser Dummheit heraus wurde kein einziges ethnisches oder religiöses Problem der Region gelöst, sondern alle nur unter den Teppich gekehrt. So etwas führt aber IMMER zu einer 'stillen Radikalisierung', die bei der erstmöglichen Gelegenheit wie ein Vulkan ausbricht.

Mit dem Harakiri der Sowjetunion wurden die einzelnen ehemaligen Sowjetrepubliken mit Problemen konfrontiert, die zu Zeiten der Direktiven aus Moskau offiziell gar nicht existierten oder zumindest absolut ignoriert wurden. Die neuen Machthaber waren mit den Problemen absolut überfordert und setzten sie teilweise auch ein, um vom eigenen innenpolitischen Versagen abzulenken.

Russland hat auch seinen Einfluss auf die Region nie aufgegeben und die Probleme benutzt, um die Stimmung noch aufzuheizen. Mit den beiden Kriegen gegen Tschetschenien (ein Teil Russlands) wurden die radikalen Moslems auch nicht gerade beruhigt. Bewaffnete Gruppen kämpfen für ein 'Kaukasus-Emirat' getreu dem islamischen Motto, dass ein einmal muslimischer Staat (was der Kaukasus als Teil des Osmanischen Reiches war) niemals nichtmuslimisch werden darf.

Alles in allem wurde eine Nitroglyzerinmischung gebraut, die früher oder später explodieren MUSS. Heute steht die Welt vor dem selbstproduzierten Scherbenhaufen einer Region, die derzeit gar nicht befriedet werden kann und Konfliktpotential für die nächsten 50 Jahre enthält.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Koranschule und 20 Jahre praktische Erfahrung
marylinjackson  23.10.2013, 14:41

Es ist der "Der Kampf der Kulturen" (S.Huntington) mit den typischen "Bruchlinienkriegen".

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aptem  24.10.2013, 01:39

Nach der Kommunistischen Doktrin ist Religion 'Opium für das Volk'

Du hast offensichtlich keine Ahnung wie und ob das eine Rolle gespielt hat in der SU.

Aus dieser Dummheit heraus wurde kein einziges ethnisches oder religiöses Problem der Region gelöst, sondern alle nur unter den Teppich gekehrt.

Und Du hast auch gar keine Ahnung von der sowjetischen Innenpolitik.

Die zwei Absätze von Dir kann man getrost in die Tonne schmeisse, weil sie der Realität nicht entsprechen.

Mit dem Harakiri der Sowjetunion wurden die einzelnen ehemaligen Sowjetrepubliken mit Problemen konfrontiert, die zu Zeiten der Direktiven aus Moskau offiziell gar nicht existierten oder zumindest absolut ignoriert wurden.

Das ist einfach... nicht wahr.

Die neuen Machthaber waren mit den Problemen absolut überfordert

Waren sie nicht. sie waren gerade darauf aus die eingemotteten Vogelschäuchen rauszuholen.

Russland hat auch seinen Einfluss auf die Region nie aufgegeben

Interessant. Wie soll man den Einfluss im eigenen Land aufgeben?

die früher oder später explodieren MUSS.

Muss nicht. Vor Allem wenn der Westen nicht mitmischt.

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josef050153  24.10.2013, 16:57
@aptem

Es sit immer leicht, alles auf den bösen Westen zu schieben, statt einzusehen dass der Kommunismus als unbewiesene Dummheit nie funktionieren KANN. Marx hat einige Dinge richtig beobachtet, aber daraus ein Geschichtsnotwendigkeit zu konstruieren lässt mich an der immer so hoch gehaltenen Intelligenz dieses Typen zweifeln.

Das ist einfach... nicht wahr.

Wenn das wirklich nicht wahr ist, warum haben wir dann diese Situation? Die SU wurde von beamteten Dummköpfen regiert. Ich habe diese Erfahrungen selbst in der Ukraine machen können, als irgendein Heini in Moskau im Herbst festgelegt hat, wann im Frühjahr mit der Aussaat begonnen werden muss.

Die zwei Absätze von Dir kann man getrost in die Tonne schmeisse, weil sie der Realität nicht entsprechen.

Eigentlich kann man aus dem Kapital von Marx vorsichtig geschätzt zwei Drittel auf den Müll schmeißen. Wenn der Mensch wirklich Geschichte unvoreingenommen studiert hätte, dann wäre ihm aufgefallen, dass eine blutige Revolution noch nie etwas besseres gebracht hat. Bestenfalls ist es gleich schlecht geblieben.

Waren sie nicht. sie waren gerade darauf aus die eingemotteten Vogelschäuchen rauszuholen.

Die meisten waren (zumindest am Anfang) ehrlich bemüht, aber sie haben noch immer in den Kriterien der SU gedacht. Woher sollten sie auch etwas kennen; eine wirkliche Erziehung zur Freiheit hat es in der SU nie gegeben. Auch so eine Diskussion wie wir sie hier führen hätte mindestens einen von uns beiden in ein GULAG-Lager gebracht. So sah es in der SU aus.

Interessant. Wie soll man den Einfluss im eigenen Land aufgeben?

Es reicht schon, die Leute einfach in Ruhe zu lassen. Aber Russland hat es nie überwunden, den Kalten Krieg aus eigener Schuld und Dummheit verloren zu haben. Das würde nämlich kreative Intelligenz voraussetzen, die im Kommunismus nie gefördert wurde. Ganz im Gegenteil; Leute wie Sacharov wurden nach Sibirien verbannt.

Muss nicht. Vor Allem wenn der Westen nicht mitmischt.

Die Probleme von heute sind immer die Fehler von gestern. Das hat nichts mit dem Westen zu tun, sondern mit der Einsichtfähigkeit, etwas falsch gemacht zu haben. Aber Die Partei hatte immer recht. Da gibt es sogar ein von Dummheit strotzendes Lied darüber.

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Putins erste Reise als amtierender Präsident führte ihn noch in der Silvesternacht 1999 in die Kaukasus-Republik Tschetschenien, zu den dort agierenden Truppeneinheiten. Das russische Staatsfernsehen zeigte ihn beim symbolträchtigen Verteilen von Jagdmessern an Soldaten. Ihn trieb und treibt die Sorge, dass bei einer Unabhängigkeit Tschetscheniens die staatliche Einheit ganz Russlands in Gefahr geraten und ein Bürgerkrieg wie in Ex-Jugoslawien drohen könnte. Ein Loslösen der südlichen Teilrepubliken von der Russischen Föderation unter islamistischem Vorzeichen müsse verhindert werden. Feldzüge gegen die Terroristen in Tschetschenien müssten, wie Putin in seinem Buch „Aus erster Hand“ ausführt, auch wenn sie Opfer kosteten, als das kleinere Übel hingenommen werden. Per Dekret übernahm er am 8. Juni 2000 die Regierungsgewalt in dieser nach Unabhängigkeit strebenden Teilrepublik. (Wikipedia)

Wie die USA es auch tut... "Islamisten", "Terroristen" als Vorwand... und es sterben unschuldige Menschen , Kinder, Frauen... Es geht, wie immer nur um Macht.!

www.aktuell.ru/russland/politik/artikel_2887.html‎ Russland-Aktuell - Bisher 160.000 Tote in Tschetschenien

Moskau. Die beiden Kriege in Tschetschenien haben bislang insgesamt 160.000 Menschenleben gefordert. Erstmals nannte ein ranghoher Regierungsbeamter eine derart hohe Opferzahl.

klaranaklar  23.10.2013, 22:32

Das traurige ist, dass du das sogar glaubst.

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aptem  23.10.2013, 23:20

Wie die USA es auch tut... "Islamisten", "Terroristen" als Vorwand... und es sterben unschuldige Menschen , Kinder, Frauen... Es geht, wie immer nur um Macht.!

Mit dem "geringen" Unterschied, dass Russland diese Islamisten nicht züchtet wie die USA und wirklich gegen eine Gefahr im eigenen Land kämpfen muss. Also nicht so vorlaut sein. Unschuldige sterben in einem Krieg immer, aber Russland hat diesen Krieg ganz bestimmt nicht verursacht oder angefangen, wieder im Gegensatz zu den USA.

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Durch den politischen "Moloch" Sowjetunion wurden wirtschaftlich uninteressante Region staatspolitisch nur lässig geführt. Da der Kaukasus eine reine Gebirgsregion ist, hat man es nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass sich in diversen Gebieten Volksstämme gebildet haben. Diese diversen Volksstämme unterschiedlicher Religion und Struktur beanspruchten nach dem Zerfall der UDSSR die Unabhängigkeit, was dann wiederrum schnell in aggressive Auseinandersetzungen gipfelte. Daraus ergaben sich dann wiederrum terroristische Strukturen, die sich bis vor ca. 10 Jahren in ihren Forderungen auf Unabhängigkeit beschränkten. Mit Einflussnahme sunnitischer Strömungen, die denen der Taliban ähneln, veränderte sich die Struktur dahingehend, dass nunmehr die Forderung nach unabhängigen islamischen Kaukasusstaaten bestehen.

Im Kaukasus leben einige islamische Völker (Tschetschenen, Inguschen, Dagestaner, Tscherkessen). Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion bildete sich in Tschetschenien eine vom Westen und von Arabischen Ländern unterstützte Unabhängigkeitsbewegung, das Land erklärte sich für Unabhängig. Nach zwei Tschetschenienkriegen, in denen zahlreiche Terroranschläge und Verbrechen verübt wurden, gehört der Nordkaukasus wieder zu Russland, doch es gibt immer noch sehr viele Islamistische Banden, die Terroranschläge verüben und gegen die Regierung kämpfen. Deswegen ist die Kriminalität dort so hoch. Gestern erst wurde z.B. in der russischen Stadt Wolgograd ein Bus von einer Attentäterin hochgejagt. Sotchi ist auch im Nordkaukasus, zwar nicht innerhalb der Krisengebiete, aber in der Nähe.

aptem  22.10.2013, 22:43

Dagestaner sind kein Volk. Dagestan ist aus den Turksprachen einfach Bergland. In Dagestan leben viele verschiedene kleine Völker mit Awaren als Mehrheit aber noch sehr vielen anderen. Aus dem Grund kennen die Leute in Dagestan meistens besser Russisch als z.B: in Nachbarregionen, weil verschiedene Völker in Dagestan unterschiedliche Sprachen haben und sich untereinnder auf Russisch verständigen.

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JamesGordon  23.10.2013, 12:06
@aptem

Das weiß ich ja, aber ich wollte es nur einfacher darstellen, weil es sonst zu kompliziert wird. Klar, da leben Awaren, Darginer, Lesginer, usw.

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das zu verstehen kann doch nicht so schwer sein. ein religiös geprägtes gebiet wird von einer "gottlosen"macht einverleibt. wenn dann jeder auf seinem standpunkt beharrt gibt es eben spannungen. wie weit man mit dem widerstand oder der einverleibung geht, zeigen dann diese bilder.