Wieso finden Informatiker Jobs, auch wenn sie nicht kreativ sind?
Einige Informatiker sind nicht kreativ. Sind aber sehr klug. Also rasche Auffassungsgabe und oder Fähigkeit, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten auf reale Situationen anzuwenden und Probleme zu lösen.
Inwieweit ist die Kreativität gefragt?
9 Antworten
Der Begriff Informatik steht für die Wissenschaft der Informationsverarbeitung. Das aber ist nicht selten deutlich mehr als nur Datenverarbeitung oder gar nur Computer Science (wie man Informatik - weniger treffend - im englisch sprechenden Teil der Welt nennt).
Da der Bedarf an Experten für Informationsverarbeitung groß ist (man also mehr benötigt als verfügbar sind), wird man natürlich auch weniger kreativ denkende Informatiker einstellen. In welchem Umfang jemand kreativ ist, wird sich im Bewerbungsgespräch ohnehin kaum feststellen lassen.
Tatsächlich habe ich selbst einmal miterlebt, dass ein (offenbar gar nicht kreativer) Kollege Monate lang an Software-Entwurf gearbeitet hatte, man dann aber schließlich erkannt hat, dass nichts von dem, was er zu Papier gebracht hatte, brauchbar war: Man hat jemand anders beauftragen müssen, die Arbeit nochmals von vorne zu beginnen. Seinem Nachfolger gelang es, dieselbe Aufgabe ich in etwa 5 Wochen zufriedenstellend zu erledigen.
Konsequenz solcher Erfahrung: Wer IT-Dienstleister beschäftigt, sollte —personenabhängig — sehr genau beobachten, was sie leisten. Nur so wird es gelingen, sie rechtzeitig auszutauschen mit dem Ziel, welche zu haben, die ihr Geld auch wert sind.
Wieso finden Informatiker Jobs auch wenn sie nicht kreativ sind?
Okay, klären wir erstmal ab, was Kreativität genau bedeutet:
Kreativität hat also nicht nur eine Facette! Basierend auf der Definition sehe ich direkt 1000 Dinge, die Informatiker kreativ macht.
Nimm alleine einen Software-Entwickler: Nur weil du am Ende kein Bild bewundern kannst und vermutlich nicht mal die Algorithmen verstehst, die er oder sie erstellt hat, sehen erfahrene Programmierer sofort die Eleganz und Kreativität in einer Softwarelösung, sofern vorhanden. Täglich werden neue Algorithmen erstellt, die Dinge schneller oder besser machen
neues erschaffen + nützlich = kreativ
Das lässt sich auf viele Bereiche erweitern. Daher kannst du nicht behaupten, Informatiker wären nicht kreativ! Oft nur nicht künstlerisch begabt, aber das ist ja auch was anderes.
Im Alltag eines Entwicklers liegt der Fokus oft auf der Umsetzung von Anforderungen und der Programmierung von Lösungen, die bereits definiert wurden.
Das ist Humbug. Zwar haben Informatiker natürlich viele Baukästen-Systeme entwickelt, bewährte Algorithmen werden alles entsprechend übernommen, schließlich wollen wir das Rad nicht ständig neu erfinden! Trotzdem gibt es auch sehr viele Anpassungen und Veränderungen der Algorithmen, da nicht jedes Projekt gleich ist.
Das siehst du doch alleine daran, wie viele Bugs in Software-Lösungen existieren und jeder Patch, der Bugs beheben soll, fügt auch neue wieder ein. Wie könnte das sein, wenn es doch alles bewährte Techniken sind, die man quasi nur 1 zu 1 kopiert? 😉
Zumal die Informationstechnologie ein riesiger Bereich ist. Nimm alleine die Spieleindustrie, oder sind das keine Informatiker? Oder was ist mit dem Sicherheitssektor? Hacker müssen sehr kreativ sein, vielmehr aber noch die Leute, die die System sichern müssen.
Last but not least könnten wir auch mal kleinkariert werden und genauso argumentieren: Wenn jemand ein Bild malt, nutzt er doch auch nur bewährte Techniken. Er nimmt in der Regel Stifte oder Pinsel, Farben werden im Supermarkt gekauft, die Pinselführung ist oft kopiert, usw.
Anforderungen sind selten wirklich gut und detailliert definiert. Vor allem in kleineren Unternehmen ist der Entwickler Mädchen für alles. Eigene Leute die für Softwarearchitektur und co. zuständig sind hast du erst ab einer bestimmten Größe.
Du hast also ein Problem und unendlich viele Möglichkeiten es zu lösen. Hier eine Kombination zu finden und diese zu wählen setzt schon Kreativität voraus.
In vielen anderen Bereichen gibt es klare Vorschriften und Regeln, wie etwas gemacht wird. In der Softwareentwicklung ist das weniger der Fall. Wir haben uns noch nicht einmal geeinigt wie Software aussehen und funktionieren soll.
Best Practices ändern sich häufiger als einige ihre Unterhosen wechseln, genauso entsprechende Technologien und die Möglichkeit sie zu kombinieren.
Und selbst bei bestehenden Anwendungen Fehler zu finden ist etwas, dass man auf etliche Weisen angehen kann.
Software ist an sich eigentlich immer ein Unikat, denn wenn es das nicht ist, kann ich die vorhandene Software Copy & Pasten. Damit ist Kreativität immer gefragt, denn es wird etwas aus dem nix geschaffen, was es so noch nicht gibt und für dass es eben unendlich viele Möglichkeiten gibt.
ihr Wissen und ihre Fähigkeiten auf reale Situationen anzuwenden und Probleme zu lösen.
Ist die gesamte Informatik nicht vielmehr die Kunst, einen Ausschnitt der Realität innerhalb eines digitalen Gerätes abzubilden? Dazu braucht man nicht zwangsläufig Kreativität, sondern die Fähigkeit zu abstraktem Denken.
Ganz ehrlich, man braucht nicht besonders viel Kreativität für die meisten Alltagsaufgaben im Alltag eines Entwicklers, solange man nicht Architekt ist.
Was sind deine Aufgaben im Alltag?
Wie viele kreative gibt es in eurem Unternehmen und was machen die_
Im Alltag eines Entwicklers liegt der Fokus oft auf der Umsetzung von Anforderungen und der Programmierung von Lösungen, die bereits definiert wurden. Dies erfordert in der Regel technische Fähigkeiten, logisches Denken und die Anwendung von bewährten Methoden und Techniken. Für viele Routinetätigkeiten wie das Schreiben von Code, das Testen von Software oder das Beheben von Fehlern sind in der Regel weniger kreative Lösungen erforderlich. Stattdessen geht es darum, effizient und präzise zu arbeiten und bewährte Verfahren anzuwenden.