Wieso bleibt der Zug stehen bei Signalausfall?

6 Antworten

Sicherheit hat bei der eisenbahn vorrang und die ausgefeilten sicherungssysteme haben sich über viele jahre entwickelt, wobei aus tragischen unfällen viel gelernt wurde, das dazu beitrug, die bahn noch sicherer zu machen.

Es gab schon zusammenstöße, weil zwei züge auf eine eingleisige strecke gelenkt wurden und dann nicht mehr erreichbar waren. Was technisch eigentlich verunmöglicht werden sollte, aber es gibt offenbar immer noch genug möglichkeiten, etwas falsch zu machen.

Rangierfahrten auf sicht (auch in besetzte gleise) dürfen übrigens maximal 25 km/h fahren. Alles was schneller ist, geht nur signalgesteuert (bzw. auf nebenbahnen manchmal im zugleitbetrieb, das heißt der zug kriegt einen fahrtauftrag per funk und hat so die garantie, dass die vorausliegende strecke frei ist). Bei signalausfall kann nicht sichergestellt werden, dass die strecke frei ist. Das stellwerk hat die möglichkeit, ein ersatzsignal zu geben, um auf sicht an einem gestörten signal vorbeizufahren (aber dann muss es eben auch 100% sicher sein, dass nichts entgegenkommt).

Ein Zug in voller Fahrt hat einen Bremsweg, der deutlich weiter ist als die Sichtstrecke. Zudem gibt es kein System zur GpsOrtung von Zügen, das diese Züge dann koordinieren und beeinflussen kann.


3661041  05.05.2025, 21:54

Ortung gibt es schon, aber die ist viel zu grob, sie ist ja nur für das Fahrgastinformationssystem. ;-)

Dann raste mal aus...

Bahn ist nicht gleich Auto, ob du es glaubst oder nicht.

Wenn das Signal kaputt ist, wird gewartet oder sehr langsam (vmax = 40) weitergefahren. Wenn du das nicht machst und einfach weiter fährst und hinter der Ecke steht dann doch etwas im Gleis, was dann? Richtig, dann gibt es eine sehr unschöne Kollision.

Bei der Bahn gilt: Sicherheit > Pünktlichkeit > Wirtschaftlichkeit

Aber wenn du die paar Milliarden für

Kamera System

oder

GPS tranken

übrig hast, wird man sich sicher über eine Spende von dir freuen.

Woher ich das weiß:Hobby – Eisenbahn

Jaaa und GPS geht natürlich auch in Tunnels und ist aussen so genau, dass man die 4.20 Meter Abstand der Gleise wunderbar detektieren kann. Und ja, Kameras sehen wirklich so weit, dass der Bremsweg von 400 bis 2'500 Metern super zu übersehen ist. Die Strecken sind ja sowas von grade, da kann man das sicher gut machen:
Abfahrt mit dem Neigezug ICN aus Neuenburg vom Führerstand aus:

https://flic.kr/p/2oup9EL


Podoo 
Beitragsersteller
 06.05.2025, 14:24

Mit Sicherheitsabstand geregelt es kommt ja nicht auf den m an nicht wie beim autoverkehr

guru61  06.05.2025, 14:31
@Podoo

Genau und darum braucht es Signale!
Oder Was anderes, aber GPS ist nun mal nicht sicher!

Man sollte sich eher darum kümmern, warum in Deutschland es so viele Signalausfälle gibt!

GPS und ein Kamera system können genauso ausfallen.

Beide Systeme sind aber unzuverlässig. Und brauchen vergleichbare Systeme auf der Strecke.

Im Falle der Kameras macht es null Unterschied der signale.

Im Falle von GPS braucht der Zug eine dauerhafte Verbindung zu einer zentrale an der die GPS Daten verarbeitet werden können.

Fällt diese Verbindung aus. Oder die GPS Verbindung. (Aus welchem Grund auch immer) Dann steht der Zug.

Schlimmer noch. Man weiss nicht wo der Zug hin ist. Dann stehen alle. Züge auf der Strecke.

ergo braucht es da auch wieder Dinge in der Strecke die prüfen wo der Zug ist. Und schwupps haste wieder im Endeffekt Signaltechnik.

Das ganze dient letztendlich der Sicherheit. Fahren 2 züge mal ineinander und es gibt 300 tote Schreien auch alle wieder über und mordio.

Deswegen ist Sicherheit, und genau so etwas zu vermeiden oberste Priorität. Auf Sicht fahren ist mit einem Zug unmöglich bei den Geschwindigkeiten die sie für gewöhnlich drauf haben. (Normale personen züge auf einer normalen Signalgesicherten Strecken fahren dir bis zu 160)