Wieso beklagt das Handwerk mangel an Arbeitern aber möchte wenig zahlen?
Ich bin selbst gelernter Tischler und arbeite lieber bei 7h in der Industrie als Arbeiter und habe ein Geld, das ein Meister im Handwerk nicht mal bekommt (zumindest bei den Tischlern). Immer höre ich wieder dass die klagen, dass sie ja keine guten leute finden usw. Aber wo liegt denn das Problem? Für 13 Euro die Stunde arbeiten und am besten am samstag noch kommen und nie Feierabend haben usw. Ändert sich das wirklich mal? Manche sagen ja immer "in 10 Jahren ist ein Handwerker reicher als so mancher Akademiker". Was ist euere Meinung dazu?
6 Antworten
13,00 Euro sind, wenn man dem Tarif unterliegt, ja nur der Mindestlohn für ungelerntes Personal. Zeigt aber auch der Ungelernte Interesse und steht nicht nur rum, werden aus 13,00 ganz schnell 15,00 Euro und mehr. Deine Samstage, Überstunden usw. kommen zu dem auf ein Az-Konto, dass in der Schlechtwetterzeit (Dez - März) aufgelöst wird. Für diese Überstunden, die dann im Zeitraum Dez - März aufgelöst werden, gibt es dann nochmals 2,50 Euro brutto wie netto, also ohne Abzug, pro Stunde hinzu. Es lohnt sich also in Hauptsaison 100 - 150 Std. aufzubauen. Es liegt also nicht immer am Chef.
Schlecht wetter Geld gibt es bei Tischlern nicht zb und 15 Euro bekommst höchstens und nur wnen du Glück hast als Meister
Monemtan ist es ja fast überall so dass die Firmen volle Auftragsbücher haben und mit der Arbeit nicht hinterher kommen, auch auf Grund dessen dass viele Fachkräfte fehlen.
Das trägt leider dazu bei dass die Firmen teilweise Wucherpreise aufrufen wenn jetzt irgendwo die Heizungsanlage oder etwas anderes wichtiges kaputt geht und die Menschen darauf angewiesen sind dass es schnell repariert werden muss.
Volle Auftragsbücher sind gut für die Firmen und sehr schlecht für die Kunden.
Da kommt den Chefs ja noch zusätzlich noch entgegen wenn die Kunden länger warten müssen weil nicht genügend Fachkräfte da sind um die Arbeit zu bewältigen und weniger Stress mit Mitarbeitern.
Mir geht das auch tierisch auf den Keks dass die Fachkräfte so ausgebeutet werden und die Chefs sich dumm und dämlich verdienen.
Gruß Markus
Das ist nun mal das Problem im Kapitalismus. Würden die Arbeitgeber vernünftige Löhne zahlen, würden sie auch Leute finden. Vernünftige Löhne würden aber auch bedeuten, dass die Produkte teurer werden, denn kein Arbeitgeber verzichtet auf seinen Gewinn. Wenn alles teurer wird, bedeutet es natürlich auch, dass der höhere Lohn irgendwann wieder nicht reichen würde, ein ewiger nicht wirklich funktionierender Kreislauf...
es wundert mich, dass es immer noch Menschen gibt, die das Märchen vom ewigen Wachstum glauben...
Und zu viele Hirnlose Politiker, die sie zu Verantworten haben...
Glaube das liegt daran das die Arbeit bezahlt werden muss und die Kunden nicht immer soooo viel Geld haben.
Verstehe es aber auch nicht. Ich meine wir arbeiten uns kaputt in lebenswichtigen handwerklichen berufen und so manche Sessel pupser, die zwar was arbeiten was man gerbruachen kann aber was nicht lebenswichtig ist, bekommen teilweise das dreifache oder noch mehr. E-sportler bekommen auch so viel mehr. Wir zimmerer zb sind meistens mit 50 körperlich kaputt, verdienen zwar nicht so schlecht wie du jetzt aber dafür das wir so oft lebensgefährliche Sachen machen, so früh kaputt sind, hart arbeiten und so weiter ist das echt lächerlich.
Wenn die Löhne angehoben werden, muss der Endverbraucher wieder tiefer in die Tasche greifen. Da hast Du das nächste Problem. Der will nämlich auch nicht mehr bezahlen.
Jain. Inzwischen ist es für die Bauherren durch den Bauboom ein Problem Jemand zu finden der nen Termin frei hat. Die Zahlen da dann auch mehr. Angebot und nachfrage
ginge es nach dem kapitalismus würden die auch viel besser verdienen. wir haben aber leider zu viele sinnlose gesetze und verordnungen