Wie wollte man damals Ritter werden?
Gab es Vorraussetzungen? Musste man Eltern haben, die Ritter sind oder so ?
4 Antworten
Nur Adlige konnten Ritter werden. Die für den Ritterstand geeigneten Jungen wurden von früh auf in den Rittertugenden (reiten, fechten, schwimmen, laufen, körperliche Anstrengungen ertragen) ausgebildet und mußten ab dem 14. Lebensjahr als Knappe, also als Diener, bei einem vollwertigen Ritter in die Lehre gehen, wenn sie voll ausgebildet und trainiert waren, also so ab 18, konnten sie die Schwertleite empfangen, womit sie zum vollwertigen Ritter wurden und in den Dienst eines Fürsten eintreten. Reich mußten sie aber auch sein, denn Pferd und Waffen und Rüstung und mindestens einen Diener oder Knappen, der sich um alles kümmerte, außerdem vielleicht noch ein Zelt und ein Tragtier weil Ritter oft im Auftrag ihrer Herren unterwegs waren, mußten sie aus eigenem Geld finanzieren können.
Die ritterlichen Tugenden, Glaube Ehre Großzügigkeit Ehrlichkeit Treue und Tapferkeit
- Ich gelobe, alle Lehren der Kirche zu glauben und ihre Gebote zu halten.
- Ich gelobe, die Kirche zu schützen.
- Ich gelobe, die Schwachen zu verteidigen.
- Ich gelobe, das Königreich meiner Geburt zu lieben.
- Ich gelobe, nie vor einem Feind zu fliehen.
- Ich gelobe, bis zum Tod gegen die Ungläubigen zu kämpfen.
- Ich gelobe, meine Pflichten dem Lehnsherr gegenüber zu erfüllen solang sie nicht gegen Gottes Gebote sind
- Ich gelobe, niemals zu lügen und zu meinem gegebenen Wort zu stehen
- Ich gelobe, allen gegenüber freigebig und großherzig zu sein.
- Ich gelobe, immer für das Recht und gegen Ungerechtigkeit und Böses zu kämpfen.
Blaues Blut war die vorraussetzung. Oder du musstest eben von jemandem in den adel erhoben werden.
Ansonsten war das ansich nicht möglich.
Damals wurde strikt zwischen den blaublütern (adel), und dem einfachem volk unterschieden.
Der normale bürger war nix wert.
Aber wehe du hast einem aus dem adel auch nur nen schiefen blick zugeworfen.
Dennoch durften sie schön brav niederknien wenn jemand vom adel es so wollte.
Übertrieben gesprochen natürlich. Aber sobald jemand vom adel anwesen war, waren ihre rechte nichtmehr relevant.
Ja, ausserhalb der Stadtmauern. Auf dem Land durften die Feudalherren mit den Untertanen machen, was sie wollten.
Auch die freien Reichsstädte waren jemandem untertan, nämlich dem Kaiser persönlich, und sie hatten dafür auch die Ehre, den Kaiser samt Gefolge durchfüttern zu dürfen sobald der ganze Haufen bei ihnen aufgeschlagen ist, diese Kaiser waren nämlich "Wanderherrscher" die selten lange an einem Ort blieben, sondern kreuz und quer durch ihr ganzes Reich zogen und vor Ort Recht sprachen. Und dabei die ganze Umgebung leergefressen haben wie ein Schwarm Wanderheuschrecken, denn mit schlechter Qualität gaben sich die hohen Herrschaften nicht zufrieden. Wirklich frei war man in diesen Zeiten nirgendwo.
Trotzdem gab es in Städten Gerichtsbarkeit und Bürgerrechte (Stadluft macht frei) Die Stadtverwaltung gelangte unter den Einfluß der bürgerlichen Oberschicht (Patrizier). Und so bildeten sich als bedeutende städtische Behörden im Laufe der Stadtgeschichte das Schöffenkollegium und der (Stadt-) Rat heraus.
Trotzdem gab es keine unbegrenzte Freiheit, denn auch innerhalb der Stadtmauern gab es zahlreiche Gesetze und Auflagen die befolgt werden mußten. Viel Macht hatten z. B. die Handwerkszünfte, die bestimmten wieviele Meister von jedem Handwerk in der Stadt arbeiten durften und wieviele Lehrlinge und Gesellen die haben durften. Es gab damals keine Gewerbefreiheit wie heute, wo rein theoretisch in jedem 2. Haus einer Stadt ein Friseur sitzen darf, damit sie sich gegenseitig die Preise unterbieten bis keiner mehr von seiner Arbeit leben kann. Und auch die Zahl von Armen in der Stadt wurde genau kontrolliert, denn es gab selbstverständlich keine Unterstützung von Staat oder Stadt, jeder mußte seinen Lebensunterhalt selbst auf ehrliche Weise verdienen, wer das nicht konnte oder wollte wurde vor die Tür gesetzt. Bettler wurden nur in sehr begrenzter Zahl geduldet, damit die reichen Leute ihre gottgefälligen Almosen lieber den Kirchen zukommen ließen. Wer überschüssig war mußte abwandern und sich woanders was suchen, egal ob Handwerker oder Bettler.
Sackgassen sind schlecht im Verteidigungs- und Brandfall (keine Fluchtmöglichkeit), und die Rennsau - Literatur - derStandard.at › Kultur kann man heutzutage googeln.
Die Stadtbewohner kannten ihren Wohnort genau und wären gar nicht erst mit einem Fuhrwerk in eine Sackgasse gefahren. Wenn das einem Ortsfremden passiert wäre, hätte er halt abspannen und ggf. entladen müssen, damit man die Karre rückwärts rausschieben kann. Auch viele normale Gassen waren damals so eng daß kein Fuhrwerk durchgepaßt hat, geschweige denn wenden konnte, moderne Brandschutzregeln (sprich Hausabstände damit ein Feuerwehrwagen durchpaßt) gab es damals nicht. Daher haben sich die großen Wägen auf die breiten Durchgangsstraßen beschränkt, und da macht eine Sackgasse keinen Sinn. Damals gab es noch keine verkehrsberuhigten Zonen wie in heutigen Städten, die viele Sackgassen produzieren.
Der Baustil folgt immer den Erfordernissen seiner eigenen Zeit, die heute nicht mehr automatisch gegeben sind. Damals mußte man auch auf Wehrfähigkeit und Durchlässigkeit im Fall eines der häufigen Stadtbrände achten, nicht nur auf den Verkehr. Heute hat man stattdessen gerne Sackgassen, ggf. mit schmalen Durchgängen nur für Fußgänger und Fahrräder, weil die automatisch verkehrsberuhigt sind. Unterschiedliche bauliche Ansprüche unterschiedlicher Zeiten.
Dann sind ja die Ritter voll wertlos gewesen, wenn ihre eigene völker nix wert sind... Dafür dienen Ritter doch oder nicht ? Ich Stelle mir die Bundeswehr vor, wie die Deutschland schützen wollen. Das macht man doch gerade für sein Volk oder nicht?
Die tatsächlichen Ritter hast du damals nichtmal oft auf dem schlachtfeld gesehen.
Da wurden die bauern und das volk bewaffnet und reingeschickt.
Also natürlich nicht immer. Aber dieses ganze ritter gehabe wie es in filmen ist ist fernab der realität.
Da wurde im grunde oft nur ne show abgezogen um die massen bei stange zu halten.
Die die geblutet haben für den adel, waren immer das volk. Nicht der adel selbst.
Die Bibel sagt, dass wir uns in der Staat in dem wir uns befinden unterstellen sollen, weil das Gesetz von Gott kommt. Aber wenn ich mir das mit den Rittern hier lese... Jetzt zweifle ich an das Gute ....
Alles mittel und wege die menschen schön in der Spur zu halten.
Aber es macht auch sinn. Die gesellschaft kann nicht funktionieren ohne Richtung.
Anarchie wäre weit schlimmer.
Ritter dienten nicht irgendeinem Volk, sondern einem Fürsten. Der zahlte ihnen Lohn und ließ sie ggf. gegen einen Feind kämpfen wenn es nötig war. Die Ritter mit ihrer dicken Rüstung und schweren Schlachtrössern, die auf Kampf trainiert waren, waren damals quasi die Panzer jeder Armee, dazu kamen viele Fußsoldaten und leichte berittene Kämpfer und noch Freischärler oder arme Bauern, die mit langen Spießen (über 3 Meter lang) den ersten Ansturm des Feindes stoppen mußten. Hast Du noch nie historische Filme gesehen, wo solche Kriege gezeigt werden?
Den Bibelschwachsinn kannst Du vergessen, immer wieder haben Diktatoren in der Weltgeschichte ihre eigenen Gesetze gemacht, denk an Hitler, Stalin und heute Putin, kamen diese Gesetze dann auch von Gott? Mit dieser billigen Ausrede hat man früher Aufstände und Revolutionen verhindern wollen, aber spätestens mit der Französischen Revolution lief das nicht mehr, da wurden auch Mitglieder des Klerus (Priester etc.) hingerichtet, und auch in der Oktoberrevolution (Russland 1917) hieß es Kopf ab für die Popen, die bis dahin dem Zaren fleißig geholfen hatten, das arme Volk auszusaugen.
Man musste adlige sein und die entsprechenden Mittel besitzen um seine Ausrüstung zu finanzieren. Dann brauchte man einen Ritter der einen als Knappen annahm und nach der Zeit als knappe konnte man selbst zum Ritter geschlagen werden.
Dafür war nicht nur die adlige Herkunft wichtig, - sondern man mußte auch über Einiges an finanziellen Resourcen verfügen!
Heiligs Blächle.... Das war die gesellschaftliche Struktur des Mittelalters. 500 bis etwa 1500 nCh Hoher Adel, mittlerer und niedriger Adel. Freie, Kaufleute Gilden und Leibeigene, Kirche und Klerus und der Papst in Rom... naja, manchmal auch mehrere. Es gab Christen und Ungläubige, was nicht verstanden wurde oder der Kirche nicht passte war des Teufels oder Hexenwerk. Wer gegen die Kirche sprach war Ketzer oder Häretiker wurde erhängt gevierteilt ausgeweidet oder verbrannt. Wer sich mit dem Papst anlegte erhielt einen Bann... Der Gang nach Canossa zB, Inquisition ect. Eine spannende Zeit. Rassismus gabs da nicht, waren alles Ungläubige.
Stadtbürger hatten Rechte und diese haben sogar die unabhängigen Reichsstädte regiert.