Wie wichtig ist die Note einer Masterarbeit?
Ich sitze jetzt schon über ein Jahr an meiner, weil ich in der Zwischenzeit ein Kind bekommen habe. Es ist für mich wahnsinnig schwierig gewesen, meine Arbeit gewissenhaft zu schreiben, da ich immer im inneren Konflikt mit mir Stand mein Kind wegzugeben (zur Oma oder Nanny) aber trotzdem den Master fertig machen wollte. Mein Professor war nie erreichbar, Unterstützung gab es von seiner Seite, ohne zu Übertreiben, NULL. Telefonanrufe hat er ignoriert, E-Mails erst WOCHEN später beantwortet. Und heute bekomme ich dann die Note: 4. Das macht mich wahnsinnig traurig und sauer, weil ich mir wenigstens eine 3 gewünscht hätte. In 10 Tagen istdie Defensio und auch hier bin ich schlecht vorbereitet. Dazu kommt, dass ich nicht in der selben Stadt, nicht einmal dem selben Land wie die Uni wohne und kann deshalb (Kind einmal abgesehen) den ganzen Tag mit lernen an der Uni verbringen. Mein Prof und ich haben ein schlechtes Verhältnis weil, so wie alle Profs am Institut in Wien, haben einen riesigen Stock im Ar*** und reagieren empört wenn man sich bei denen nicht einschleimt ("Herr Professor dies Herr Professor das"). Naja – und dann suche ich für November einen Job. Daher meine etwas weit ausgeholte Frage: Wie sehr achten Arbeitgeber auf Abschlussnoten, kann ich Bewerbungen auch ohn Zeugnisse schicken? Sind Arbeitserfahrungen nicht wichtiger? Und was mache ich, wenn ich in der mündlichen Defensio durchfalle?
Als ich heute die 4 zurückbekommen habe, hab ich solche Bauchkrämpfe bekommen, dass ich dachte ich "kotz" mich hier einmal aus und verbinde das mit der Frage die mir jetzt im Kopf rumschwirrt.
DANKE für alle Antworten
4 Antworten
Eine 4 in der Masterarbeit bedeutet für den Personaler entweder:
- Du warst faul und hast das Thema verfehlt
- Der Professor konnte dich nicht leiden (oder Thema verfehlt)
Der Master ist heute nur noch ein Titel und vergleichbar mit dem Studium früher. Da war Abi schon gut und Studium sehr gut.
Heute ist es so:
Abi - Pflicht, Studium - sollte man haben, Master - nix gefunden oder eben noch ne Schippe drauf gelegt ;).
Eine 4 ist aber so oder so als die schlechteste Note zu sehen, also wie ungenügend. Das ist sehr ärgerlich, aber in ein paar Jahren interessiert nur noch der Titel und weniger die Note.
Klar ist das jetzt bei Bewerbungen (die nur Masterstudenten suchen) nicht gerade der beste Einstieg, aber Master bleibt Master, wie ABI eben ABI - nach den Noten fragt in ein paar Jahren kein Mensch mehr, wenn deine Arbeitszeugnisse stimmen.
Also Kopf hoch und sehr gut bewerben - dann sollte das werden.
LG einer der u.a. Personalmanagement betreibt.
Ich kann deinen Frust verstehen! Was deine Frage betrifft: Das kommt auf das Fach und den gewünschten Job an. In prestigeträchtigen Stellen mit hoher Bewerberzahl wird die Note wahrscheinlich eine Rolle spielen. In Stellen, bei denen eher Wert auf praktische Erfahrung gelegt wird oder die dringend nach Bewerbern suchen, ist es nicht so wichtig. Im sozialen Bereich kann ich aus Erfahrungen sagen, dass die Abschlussnote niemanden interessiert.
Danke! Das Masterstudium war jetzt in Kunstgeschichte, aber davor habe ich Marketing studiert und auch im Marketing-/Journalismus-Bereich gearbeitet. Was mich am meisten nervt, ist dass dieser Professor so frech ist und mir nie Beistand geleistet hat bei Fragen o.ä.! Naja... Ne Freundin meinte vorhin zu mir: "Vier gewinnt". Fand ich ganz aufmunternd :)
Hallo, meine Frage wäre: Wie wirkt sich die "4" denn auf die Gesamtnote für das Masterstudium aus? Hast du noch andere Fächer/Module, wo du notenmäßig erfolgreicher warst?
Ist natürlich traurig/ärgerlich, dass es wohl nur schlechte oder gar keine Kommunikation mit deinem betreuenden Prof gab. Daran was zu ändern ist aber jetzt wohl zu spät.
Generell würde ich sagen: Mach dich nicht verrückt wegen einer Note. Wenn du das im Lebenslauf geschickt verpackst (paralleles Studium zur Mutterschaft) wirst du sehr wohl einen Job damit finden. Wende es zum Guten - du hast das Studium abgeschlossen, trotz Stress mit Kind etc. Das ist doch auch eine Leistung!
Ich kenne Leute, die hatten weitaus schlechtere Noten bzw. Studium abgebrochen, und haben dennoch ne gute Anstellung gefunden.
Ist halt die Frage, wo du beruflich hinmöchtest - braucht es dazu einen Master mit Top-Note? Oder zählen andere Dinge?
Falls letzteres, führe das Masterstudium auf dem Lebenslauf auf (=abgeschlossen), aber lass die Note weg. Und hebe andere Erfolge hervor, die dich für den Berufsweg, den du gehen möchtest, qualifizieren. Ich merke auch in meinem Freundeskreis immer wieder: Noten sind sekundär - viel wichtiger ist, wie man sich verkauft (Persönlichkeit)!
Für den Lebenslauf gilt: Beschönigen - ja, Lügen - nein. Wenn du dein Master-Zeugnis bekommen hast, hast du das Studium abgeschlossen & darfst das auch so im Lebenslauf nennen. Ansonsten kannst du das Studium sicher nennen, aber entsprechend wahrheitsgemäß (studiert, aber nicht abgeschlossen... denn "fast abgeschlossen, es fehlten nur 5%" ist leider auch "nicht abgeschlossen").
Wie auch immer: Wirf doch die Flinte nicht jetzt schon ins Korn! Setze alles daran, dass du die mündliche Prüfung bestehst! Wenn du durchfällst - setze alles daran, eine 2. Chance zu bekommen (wenn das geht, Prüfung nachholen).
Kennst du das Phänomen der "selbst-erfüllenden Prophezeiuung"? Wer sich ständig sagt "ich flieg bestimmt durch" wird durchfliegen. Wer sich ständig sagt "das schaffe ich!" kann es auch schaffen.
Viel Glück bei der Prüfung! Lerne einfach "turbo" & bereite dich bestmöglich vor. Alles andere kannst du regeln, wenn die Prüfung vorüber ist.
Ehrlich gesagt richtet sich dein Zorn in meinen Augen auf die falsche Person.
Du hast deine Masterarbeit in einem Fach geschrieben, bei dem man nun wirklich keinen Prof. braucht, der einem permanent das Händchen hält. Klar, Antworten auf Nachfragen und ein generelles Reagieren sind wünschenswert, aber die Note auf den Dozenten abwälzen zu wollen, ist der falsche Ansatz.
Du beschreibst doch selbst, dass du Probleme mit dem Schreiben deiner Arbeit hattest, weil du zwischen Kind und Uni geschwankt hast.
Jetzt schreibst du diese Arbeit in einem Fach, das völlig überlaufen ist und massiven Einsatz erfordert, wenn man überhaupt nur eine Chance haben will, hinterher in diesem Bereich arbeiten zu wollen. Du wirst während der Abschlussphase schwanger, möchtest noch dazu in eine andere Richtung gehen. Sorry, aber dass sich der Dozent da deinetwegen kein Bein ausreißt, ist nachvollziehbar. Überhaupt, wenn er nicht ans Telefon geht und nicht auf Emails antwortet, warum bist du dann nicht zur Sprechstunde gegangen oder hast ihn nach einem Seminar oder einer Vorlesung abgefangen und hast einen Termin vereinbart?
Was hättest du dir denn überhaupt von ihm erwartet? Zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten musst du zum Zeitpunkt der Masterarbeit schon in der Lage sein, mehr als leichte Kurskorrekturen sollte ein Dozent da eh nicht geben. Im Zweifelsfall sucht man sich dann eben einen Dozenten, mit dem man ein bißchen besser kann und bittet ihn um Hilfe, wenn der eigentliche Betreuer nicht greifbar ist, auch Kommilitonen können einem unterstützend unter die Arme greifen. Und wenn er schon als der steif beschrieben wird, warum hast du ihn dir dann als Betreuer gewählt?
Klar, du bist enttäuscht, dass deine Note anders ausfällt als gewünscht, das ist normal. Aber dann musst du auch realisieren, wie deine Note zustande gekommen ist.
Und so leid es mir tut, wenn ich so etwas lese
Was mir nur auch so Bammel macht ist diese mündliche Defensio. Ich hoffe
die lassen mich da nicht durchrasseln mit meinem Wikipedia Wissen
frage ich mich schon, welchen Stellenwert dein Studium generell für dich hatte, wenn du dein Wissen offenbar v.a. aus Wikipedia beziehst.
Ganz hart formuliert: Wenn du durchrasselst, hast du dir das selbst zuzuschreiben. Du hast deine Prioritäten gesetzt. Klar, das Kind ist wichtig, aber ein Kind muss man nicht im letzten Studienjahr bekommen. Wenn es nicht geplant war, wäre hier spätestens zu dem Zeitpunkt, zu dem du gemerkt hast, dass sich das eben nicht so super kombinieren lässt, ein Urlaubssemester angezeigt gewesen. Du hast in erster Linie ein nicht allzu prickelndes Selbstmanagement bewiesen. Das jetzt auf den Dozenten abwälzen zu wollen, ist der falsche Weg.
Um nun zur eigentlichen Frage zu kommen: In einem Fach wie Kunstgeschichte kannst du mit einer 4 in der Masterarbeit nichts reißen. Da bräuchtest du schon einen sehr gnädigen Doktorvater, um weiterzukommen oder bräuchtest jetzt schon großartige Beziehungen, um irgendwo im Fach unterzukommen.
Jetzt schreibst du, dass du "aber zurück in Journalismus/Marketing" möchest. Wie du dir das genau vorstellst, erschließt sich mir nicht so recht. Wenn du offenbar schon in diesem Bereich gearbeitet hast, versuch, daran anzuknüpfen, das ist die einzige Option, die du hast, wenn du jetzt ordentlich ranklotzt. Dass das ebenso überlaufene Bereiche sind, wirst du selbst wissen.
Und was das hier betrifft:
Mal angenommen ich falle da durch: Kann ich dann im CV trotzdem mein Masterstudium als abgeschlossen anführen?
Nein. Du hast studiert, aber keinen Abschluss. Damit ist das Studium nicht abgeschlossen. Ein potenzieller Arbeitgeber würde zur Bewerbung das Master-Zeugnis sehen wollen. Eine schlechte Note ist eine Sache, da kann man bei genug Zusatzqualifikation vielleicht ein Auge zudrücken. Aber lügen in der Bewerbung, damit bist du sofort raus.
Danke auch für deine Antwort. Drei Sachen muss ich allerdings richtig stellen:
1. Du hast natürlich Recht. Es ist meine Verantwortung, die Arbeit gut zu schreiben, vor Ort zu sein etc. etc. Allerdings ärgert mich primär WIE der Prof. kommuniziert hat. Mit sehr saloppen Formulierungen und einer schlechten Erreichbarkeit erschwert das auf jeden Fall den Erwartungshorizont. Dabei wusste er, dass ich ins Ausland wegen der in Pt. 1 genannten Stelle ziehe und sogar Skype als Lösung vorgeschlagen
hat.
2. "Zurück ins Marketing" schreibe ich deshalb, weil ich davor Markenkommunikation studiert habe und dann, nach abgeschlossenem Studium, zur KG gewechselt bin.
3. Das Wikipediawissen ist eine Übertreibung um zu untermalen, dass ich
schlecht vorbereitet bin. Das liegt daran, dass ich nicht in dem
gleichen Land wohne, und mit Kind nicht einfach einmal in die
Sprechstunde einfliegen kann. Auch ohne Kind. Ich wohne in einem anderen
Land auch Jobbedingt, da ich während des Studiums eine Redakteurstelle
gefunden habe.
Wenn der Dozent diese Lösung tatsächlich vorgeschlagen hat, ist das natürlich alles andere als toll. Letztlich ist das aber der wunderbare Beweis dafür, dass man insbesondere während des Abschlusses an der Uni präsent sein muss, gerade in solchen Fächern.
Ich sehe ehrlich gesagt nicht, wie du das Masterstudium überhaupt in deinen beruflichen Werdegang integrieren wolltest oder willst. Er ist für deine Pläne im Großen und Ganzen für die Katz.
Warum du schlecht vorbereitet bist, ist dabei völlig irrelevant, du bist es. Job, Kind, das sind natürlich Sachen, die wichtig sind. Du hast deine Prioritäten schon lange gesetzt und der Master stand dabei offenbar nicht allzu weit oben auf der Liste, wenn du so wegziehst, dass du dich offenbar gar nicht vorbereiten kannst.
Akzeptier, dass du dich verspekuliert hast. Der Prof. war offenbar kein Held in der Geschichte, aber er ist bestenfalls ein kleiner Faktor, den Rest hast du dir selbst zu verdanken. Wenn du das akzeptierst und verstehst, bist du schon ein ganzes Stück weiter.
Ach toll! Das muntert mich wirklich auf, danke! Gerade hab ich schon bei anderen Antwort geschrieben, dass ich jetzt M.A. Kunstgeschichte studiert habe, aber zurück in Journalismus/Marketing möchte. Was mir nur auch so Bammel macht ist diese mündliche Defensio. Ich hoffe die lassen mich da nicht durchrasseln mit meinem Wikipedia Wissen. Mal angenommen ich falle da durch: Kann ich dann im CV trotzdem mein Masterstudium als abgeschlossen anführen? Die Arbeit ist ja durch und die Note steht.