Warum bekommt der Professor einen Ruf statt einem Stellen- oder Jobangebot?

4 Antworten

Der Ablauf ist folgender: die Uni schreibt eine Professur aus, die Interessenten bewerben sich, eine Kommission wählt aus allen Bewerbungen etwa sechs Kandidat(inn)en für Berufungsvorträge aus, aus diesen wird dann eine Liste von i.a. drei Namen erstellt. Je nach Bundesland "ruft" die Unileitung oder das Ministerium dann den Erstplazierten, d.h., lädt zu Berufungsverhandlungen ein. Bei diesen Verhandlungen wird über Gehalt und Ausstattung (Räume, Mitarbeiter, Lehre...) gesprochen. Das Ergebnis der Verhandlungen wird als Berufungsangebot zusammengefasst, über das der Berufene dann entscheiden kann (meist nach Rückverhandlungen an seiner bisherigen Uni, wenn er schon Prof. ist). Der Ruf ist also noch kein Jobangebot, erst das Verhandlungsergebnis ist eins.

Herzliche Grüße von jemandem, der grad mitten in einem solchen Verfahren steckt ;-)

sinenomine1  02.09.2011, 21:14

Hast du eventuell ein Musterschreiben zur Erteilung eines Rufes an einen Bewerber?

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scionescire  27.09.2011, 12:03
@sinenomine1

ich habe bislang von drei Bundesländern MItteilungen über Listenplätze bekommen, aber bislang noich kein Muster erkannt (das reichte von einer Email über einen Brief bis hin zu einem sehr formalen Schrieb).

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Wenn einem Bewerber auf eine Professur (oder anderes hohes Amt in Wissenschaft oder Kunst) die Stelle angeboten wird (seine Bewerbung also erfolgreich war), dann spricht man von einem Ruf. Hört sich halt vornehmer an als "Job-Angebot", so wie sich "Klient" vornehmer anhört als "Kunde".

Ein Professor wird berufen, da oder dort zu referieren. Er kann sich nicht einfach bewerben, Es sei denn, die Hochschule schreibt in einer Fachzeitschrift die Professur aus.

mide42b  15.02.2018, 10:10

Prof-Stellen werden in Deutschland oftmals (auch) in der Wochenzeitung "Die Zeit" ausgeschrieben, was keine Fachzeitschrift ist.

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