Wie weist man einen Narzissten auf einen Fehler hin?
Hallo zusammen,
ich habe einen Mitarbeiter den ich durch und durch als Narzissten einstufen würde.
Das Problem dabei ist, weiße ich einen anderen Mitarbeiter eine Änderung an egal ob groß oder klein, oder belehre ihn einen Fehler (dafür bin ich ja da, die Angebote nach zu Kalkulieren etc.) dann wird dies wie es sein soll zu Kenntnis genommen, viele Dinge können die Verkäufer einfach von der Praxis nicht wissen, deshalb sage ich es ihnen ja. Immer Ruhig, höfflich und beim nächsten mal wissen Sie es auch.
Unsere Sparte (Bau) ist allerdings so umfänglich dass (auch ich) du niemals alles wissen kannst und auch ich bei den Arbeitern oder meinen Vater (Chef) selbst ab und an noch nachfrage nach über einen Jahrzehnt Erfahrung, auch in der Praxis.
Nun haben wir einen Verkäufer, der einfach Unwahrheiten an die Kunden verbreitet. Und dabei sogar einem in diesem Fall zwar Mitbewerber, aber in anderen Fällen sehr guten Kunden schlecht macht. Ich halte jeden meiner Mitarbeiter immer dazu an niemals einen Konkurrenten in den Mund zu nehmen oder schlecht zu reden. Für mich ist wenn ich sowas privat höre immer absolut unterste Schublade.
Nun höre ich vom Stiefsohn des Inhabers einer andern Firma, der sich etwas bei uns anbieten lassen wollte und eine Leistung explizit ausklammern wollte, da Eigenleistung, dass der besagte Verkäufer davon abrät weil das aus diesen und jenen gründen schlechter wäre.
Als ich den Verkäufer damit konfrontierte, reagierte dieser, wie immer, extrem Emotional. Alle anderen MA nehmen sowas zur Kenntnis und versuchen es dann auch zu vermeiden. Nicht dieser. Eine Stunde Gespräch ist vorprogrammiert mit zahlreichen Rechtfertigungen wieso weshalb warum aber gewiss keine Einsicht & schon gar keine Besserung weil das ja stimmt. Darauf hin erfolgt das sture Tage lange böse sein und nur das nötigste an kontakt halten etc. Bockeln eben.
Er versteht an der Sache nicht, dass das keine Kritik auf persönlicher ebene ist und fühlt sich persönlich angegriffen. Auch wenn ich es noch so vorsichtig und nett sage. Ich rede da mit allen anderen wesentlich schärfer und anweisender wie mit ihm, den ich schon mehr oder weniger mit Samt Handschuhe angreife.
Alles in allem ein Langjähriger guter Mitarbeiter der sein Handwerk beherrscht. Daher ist für mich eine Kündigung auch sicherlich nicht sinnvoll.
2 Antworten
Moment Moment, ich muss da nachhaken. Also:
Nun höre ich vom Stiefsohn des Inhabers einer andern Firma, der sich etwas bei uns anbieten lassen wollte und eine Leistung explizit ausklammern wollte, da Eigenleistung, dass der besagte Verkäufer davon abrät weil das aus diesen und jenen gründen schlechter wäre.
Besagter Verkäufer war bei dieser Firma, um denen etwas von deiner Firma zu verkaufen. Daraufhin hat der Stiefsohn des Inhaber deinem Verkäufer gesagt „Aber diesen einen Teil möchten wir in Eigenleistung machen, das braucht ihr nicht anbieten“, und daraufhin hat dein Verkäufer ihm gesagt „Davon rate ich Ihnen aber ab aus diesem und jenem Grund“, habe ich das so richtig verstanden? Wenn ja: Was daran war nicht in Ordnung? Denn wirtschaftlich sollte das Interesse sein, so viel wie möglich zu verkaufen, an der Eigenleistung des Kunden macht ihr keinen Umsatz. Hatte dein Verkäufer denn die Anweisung gehabt, diese Leistung anzubieten oder nicht anzubieten?
Und dabei sogar einem in diesem Fall zwar Mitbewerber, aber in anderen Fällen sehr guten Kunden schlecht macht.
Da stimme ich dir zu, das geht nicht. Es wäre allerdings die Frage, von wem du das gehört hast, ob das so stimmt.
Er versteht an der Sache nicht, dass das keine Kritik auf persönlicher ebene ist und fühlt sich persönlich angegriffen.
Jaaaah…. also, Menschen sind erstens wirklich sehr unterschiedlich. Dazu neigen, Kritik persönlich zu nehmen und sich zu rechtfertigen macht noch lange keinen Narzissten. Und zweitens kommt es immer sehr auf die genauen Umstände an. Du hast in den von dir genannten Beispielen ja zum Beispiel nicht sein Angebot nachgerechnet, wie du oben geschrieben hast, sondern du hast dir von anderen erzählen lassen, was genau er im Verkaufsgespräch gesagt hat, wie er es geführt hat. Du warst in diesem Gespräch offensichtlich nicht live dabei und weißt dann letztendlich nicht, was genau wie gesagt wurde, sondern bist auf die Aussagen deines Verkäufers und der Leute, die es dir erzählt haben angewiesen. Dass er dir seine Version davon, wie das Gespräch abgelaufen ist, zumindest auch gerne sagen möchte, kann ich schon verstehen, und dass es einen gewissen Eindruck machst, wenn du in beiden Fällen eher der gegnerischen Seite glaubst, kann ich auch verstehen. Das ist zum Beispiel schon ein kleines bisschen was anderes als wenn du einem Mitarbeiter sagst „Ey, du hast da einen Zahlendreher in deinem Angebot, bitte unbedingt schnell nachbessern, bevor du zum Kunden fährst“. Das wäre ein eindeutiger, belegbarer Fehler, die Anweisung kam, bevor es zum Eklat und der Mitarbeiter kann ihn sofort ausbessern.
Der Verkäufer wusste nicht wer der Kunde ist.
Kam der Kunde spontan, hat ihm das vorher keiner gesagt? Ich bleibe da trotzdem erstmal bei meiner Antwort oben: Wenn ihr das Werkstück aus Stein verkauft, dann ist es ja grundsätzlich sein Job, die Vorteile von Stein gegenüber Holz aufzuführen. Dass es in diesem Fall aussichtslos war und er den Kunden brüskiert hat ist klar. Hat der Kunde den Auftrag letztendlich abgelehnt wegen dieser Geschichte?
Letztendlich, ich denke du weißt, dass du seine Persönlichkeit nicht ändern können wirst, er wird auch keine 22 oder so mehr sein, nehme ich an. Selbst eine Psychotherapie wie in der anderen Antwort vorgeschlagen würde ihm nur bestenfalls Techniken vermitteln, seine Emotionen besser zu kontrollieren, aber ein achselzuckender Kritik-Hinnehmer wird nicht mehr aus ihm werden. Es wird also die Frage sein, was schwerer wiegt, seine positiven oder seine negativen Aspekte. Was die Gespräche für Kritik und Feedback betrifft, könnte man ja Zeiten vereinbaren. Und ich weiß nicht, ob du das sowieso schon machst, aber nicht „mit der Tür ins Haus fallen“, sondern ihn zum Beispiel erstmal unverfänglich fragen, wie er das Gespräch fand und erst später aufführen, was du dir gewünscht hättest, könnte auch ein Trick sein.
Wenn Du ihn trotzdem behalten möchtest, was mMn unklug ist, wenn er Kunden falsch berät (was ja letztlich der Firma auf den Kopf fällt), dann zahle ihm eine Psychotherapie. Ohne einer solchen wird er nie erkennen, was sein Problem ist.
Es ist ja nicht am laufenden Band, nicht falsch verstehen, er ist gut.
Das wäre mir aus monetärer Sicht sogar absolut egal. Aber ich würde mir niemals erlauben einem Mitarbeiter eine psychische Krankheit aufzuerlegen oder ihn darauf hinzuweisen dass er einen Macke hat. Das ist nicht meine Aufgabe sondern die seines Privaten Umfelds. Die kenne ich alle persönlich und die spucken auch schon mittlerweile, aber das geht mich nichts an, ich bin sein AG nicht sein Vater.
Das kann dann aber nicht so ganz stimmen, denn warum fragst Du dann hier? Dann lass ihn doch so sein wie er ist, und Basta.
Eben nicht, weil diese Kleinigkeiten dann dennoch stören.
Narzissmus ist eine psychische Erkrankung, und gehört zu denen, die nur therapeutisch behandelt werden können. Mit Argumenten, Erklärungen, Hinweisen, auch wenn sie noch so nett und freundlich gemeint sind, kommst Du bei ihm nicht an.
Hallo & Danke für deine Antwort.
Die Formulierung im ersten von dir Zitierten Absatz war meinerseits etwas falsch. Der Kunde war bei uns im Haus, es ging um einen Werkstoff welchen wir aus Stein verwenden. Der Verkäufer wusste nicht wer der Kunde ist. Der Kunde hat eine riesige Schreinerei und möchte das Werkstück gerne aus Holz selbst fertigen lassen. Daraufhin meinte unser MA dass es aus Holz Unfug sei, dass sich das zieht verwettet und unansehnlich wird etc. Da liegt das Problem, du kannst im Verkaufsgespräch keinen Schreiner sagen Holz ist schlecht. Bei sowas sage ich nur immer, da bin ich kein Fachmann für, bitte an euren Schreiner wenden bezüglich der Eigenschaften, das wars dann.
Absatz 2. dto.
Absatz 3:
Ich habe ja nicht das erste mal so einen fall mit ihm. Mann kennt ja nach 10 Jahren seine "Pappenheimer" und weiß sehr gut wer was gesagt haben könnte. Ich habe auch schon Kunden welche meine MA unter der Gürtellinie behandelt haben rausgeworfen. Meine MA sind mir heilig. ich weiß aber auch ganz genau wie viel ich davon glauben kann und wie viel nicht. Und das was mir zugetragen wurde, kann ich zu 100% unterschreiben weil ich ähnliche aussagen bei anderen Kunden, wo es nun nicht so gravierend war da nicht vom Fach etc., selbst gehört habe.